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12 Monate Deutschland

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12 Monate Deutschland: Aufschlussreiche Doku über vier Austauschschüler von drei Kontinenten, die für ein Jahr bei einer deutschen Familie unterkommen.

Poster

12 Monate Deutschland

Handlung und Hintergrund

Kwasi aus Ghana, Constanza aus Chile, Eduardo aus Venezuela und Nairika aus den USA sind 16 Jahre alt und leben für zwölf Monate als Austauschschüler bei Gastfamilien in Deutschland. Außer der Sprachbarriere gibt es auch kulturelle Unterschiede zu überwinden - auf beiden Seiten, was nicht immer funktioniert. Gastgeber wie Gäste sind überfordert. Da hilft auch ein Familienwechsel nicht über alle Probleme hinweg.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Eva Wolf
Produzent
  • Kathrin Lemme,
  • Michael Weihrauch
Drehbuch
  • Eva Wolf
Musik
  • Christian Lutz
Kamera
  • Eva Wolf,
  • Patricia Scheller,
  • Patrick Protz
Ton
  • Christian Lutz

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

    1. Oftmals schreibt das Leben die schönsten Geschichten. In ihrem zweiten Dokumentarfilm begleitet Eva Wolf vier Austauschschüler, die ein Jahr in Deutschland verbringen. Und dabei funktioniert nicht immer alles reibungslos. Es kommt zu Problemen, die nicht nur mit der fremden Sprache, sondern vor allem auch mit dem interkulturellen Zusammenleben zu tun haben. Die vier jungen Menschen sind überrascht, gerührt, enttäuscht und erhalten - genau wie der Zuschauer - Einblick in die deutsche Kultur und das manchmal allzu offensichtliche Unverständnis für fremde Ansichten. Wolf verhält sich in Erzählhaltung und Kameraführung sehr unaufdringlich, lässt manche Konflikte unkommentiert im Raum stehen und ermöglicht es dem Zuschauer somit, eigenständig weiterzudenken. 12 MONATE DEUTSCHLAND reflektiert den Blick aus der Fremde auf uns selbst, zeigt die Möglichkeiten und Probleme von Integration und dem daraus resultierenden Culture Clash und kommt daher als Beitrag zur aktuellen politischen Diskussion gerade recht. Ein spannendes, unterhaltsames und doch komplexes Lehrstück über den Austausch von Kulturen.

      Jurybegründung:

      Was kann es Spannenderes geben, als Menschen dabei zu beobachten, wie sie sich vor unseren Augen verwandeln? In einem Jahr entwickeln sich Jugendliche auch unter normalen Verhältnissen schon enorm und in solch einer extremen Situation, wie einer Reise allein in die Fremde, werden die Veränderungen natürlich noch deutlicher. So muss man als erstes Eva Wolf zu der grandiosen Idee gratulieren, vier Austauschschüler in Deutschland ein Jahr lang mit der Kamera zu begleiten. Diese 12 Monate waren aber nicht nur für Kwasi, Nairika, Eduardo und Constanza ein Abenteuer, sondern auch für ihre Gastfamilien.

      Eva Wolf ist hier en passant auch ein treffendes Portrait des alltäglichen Lebens in Deutschland gelungen. Da gibt es entlarvende, bewegende und auch sehr komische Momente und die Regisseurin beweist ein gutes Gespür für Details, durch die manchmal ein gesamter Konflikt auf den Punkt gebracht werden kann. Der alles andere als pädagogisch förderliche Satz eines genervten Lehrers, eine Portion Linsen, die wieder in den Topf zurückgelöffelt wird, ein deutsches Buch, das dem Jungen, der noch keinen Satz in der Sprache versteht, aufgedrängt wird - all das ist gut beobachtet und sowohl die Austauschschüler wie auch ihre deutschen Gastgeber hatten so viel Vertrauen zu Eva Wolf und ihrem Filmteam, dass sie diese alles andere als selbstverständliche Nähe der Kamera zuließen.

      Auch wenn man als Zuschauer zum Teil nicht erkennen kann, wo und unter welchen Umständen eine Aufnahme gemacht wurde (ein paar mehr Informationen in Zwischentiteln hätte es ruhig geben dürfen), wird man im Laufe des Films immer mehr in die vier kleinen Dramen hineingezogen. Bei jedem Protagonisten gibt es Enttäuschungen, Trennungen, Neuanfänge und überraschende Wendungen. Als Deutscher erschrickt man manchmal über die soziale Kälte, die in vielen Situationen spürbar wird.

      Aber im Laufe des Films treten die kulturellen und sprachlichen Probleme immer mehr in den Hintergrund und man erkennt in Eduardo, Constanza, Nairika und Kwasi vier junge Menschen, die im Laufe des Jahres an ihren Aufgaben gewachsen und dem Zuschauer dabei erstaunlich nah gekommen sind.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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    2. 12 Monate Deutschland: Aufschlussreiche Doku über vier Austauschschüler von drei Kontinenten, die für ein Jahr bei einer deutschen Familie unterkommen.

      Aufschlussreiche Doku um vier Austauschschüler, die ein Jahr bei deutschen Gastgeberfamilien verbringen: Für niemand eine leichte Zeit.

      Die Welt ist zu Gast bei Freunden: Sie sind 16 Jahre alt, heißen Kwasi (aus Ghana), Constanza (aus Chile), Eduardo (aus Venezuela) und Nairika (aus den USA) und leben für zwölf Monate als Austauschschüler bei Gastfamilien in Deutschland. Vom ersten bis zum letzten Tag ist Eva Wolf mit der Kamera dabei. Zunächst ist es die Sprachbarriere, die den vier Teenagern die Verständigung erschwert, zumal ihre Gastgeber ihnen fremd sind - und mitunter auch bleiben. Auf sich allein gestellt müssen sie sich für Herausforderungen und Freundschaften öffnen, in einer Sprache, die sie nicht beherrschen und einem Land, das sie nie gesehen haben. Kurzum, es ist ein großes Abenteuer, auf das sich die vier Protagonisten eingelassen haben. Sie werden alle früher oder später die Gastfamilie wechseln - das Glück liegt gleich nebenan. Das bedeutet zunächst viele negative, später überwiegend positive Erfahrungen. Isolation oder Integration wird zur Gretchenfrage.

      Dabei lernt der Zuschauer sehr viel über andere Kulturen, Vorstellungen und soziale Regeln, aber noch weit mehr über die eigenen, heimischen, die von den oftmals provinziellen und überforderten Gastgebern nicht im geringsten hinterfragt werden. Was dort an Chancen ausgelassen wird, spottet jedem Klischee über hölzerne Teutonen. Das mangelnde Gespür im menschlichen Umgang wird schonungslos offenbart. Dann sind die Grenzen des interkulturellen Verständnisses und der Toleranz nur zu offensichtlich, aber auch die Unvereinbarkeit verschiedener Lebensstile, was keinesfalls nur an den Einheimischen liegt. Gut, dass es einen Austauschschülerstammtisch gibt und ehrenamtliche Beauftragte, die ihre Schützlinge passenderen Familien zuführen.

      Das alles beobachtet Eva Wolf mit warmherzigen Blick, lässt Konflikte nie überhand nehmen, sondern sorgt für Ausgewogenheit, lässt vor allem die vier Jugendlichen, aber auch ihre Gastgeber in Interviews über Gefühle und Probleme reden. „Toleranz ist Harmonie in Unterschieden“, definiert der von seiner Mutter gegen seinen Willen nach Deutschland geschickte Kwasi den Wunsch, wie man sich im oft als sozial kalt erlebten Deutschland annähern kann. Nach dem intensiven Begegnungsjahr voller Erfüllungen und Enttäuschungen haben alle Beteiligten in dieser Doku so viel vermeintlich Selbstverständliches hinterfragt, wie andere ein Leben lang nicht. tk.
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