Vor allem die Filme mit Romy Schneider haben der historischen Persönlichkeit ein Denkmal gesetzt. Aber auch die „Sissi“-Drehorte spielen dabei eine Rolle.
Regisseur und Drehbuchautor Ernst Marischka zeichnet für die beliebte Heimatfilm-Trilogie verantwortlich, in der Romy Schneider seinerzeit ihre Paraderolle fand. Doch die opulente Historienfilm-Reihe überzeugt nicht nur mit einer grandios aufspielenden Hauptdarstellerin, sondern auch mit einer fulminanten Inszenierung – zu der die authentischen „Sissi“-Drehorte und Schauplätze ebenfalls einen großen Teil beitragen.
Die Verfilmungen mit Romy Schneider mögen zweifelsohne Kultstatus haben. Neu aufgegriffen und interpretiert hat die Netflix-Serie aus unserem Video die Geschichte von „Sissi“.
„Sissi“: Hauptdrehort für Kindheit und Jugend
Aufgewachsen ist Elisabeth, die 1854 Kaiserin von Österreich werden sollte, am bayerischen Starnberger See. Ihr Zuhause hatte das junge und unbedarfte Mädchen am Schloss Possenhofen. Doch der Originalschauplatz eignete sich wenig für die Dreharbeiten, befand er sich zu dieser Zeit doch in schlechtem Zustand. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Anwesen zum Lazarett umfunktioniert.

Um Sissi und ihrer Anfangszeit die passende Kulisse zu bieten, wich die Filmcrew auf Schloss Fuschl aus, das ebenfalls am Starnberger See zu finden ist. Denkmalgeschützt und Ende der 40er in ein Gasthaus umgewandelt, ist in dem damaligen Jagdschloss auch heute noch ein Luxus-Hotel zu finden. Unter der Pächterin Harriet Gräfin Walderdorff fanden damals die Dreharbeiten statt, heute bietet das Schloss Ladl dort ein Museum mit vielen „Sissi“-Erinnerungsstücken. Eingefleischte Fans können dort sogar in der „Sissi“-Suite absteigen.
„Sissi“: Drehort für die Außenaufnahmen

Um Sissis Werdegang so realistisch wie möglich zu bebildern, mussten natürlich auch überzeugende Außenaufnahmen produziert werden. Für die Sequenzen diente die Kaiservilla im oberösterreichischen Bad Ischl, die Kaiser Franz Joseph I. seinerzeit für seine Sommerurlaube nutzte. Auch nach dem Attentat auf Elisabeth 1898 zog es den habsburgischen Kaiser zu diesem Rückzugsort. Im Sommer sind Park und Villa für Besucher*innen geöffnet.
Die „Sissi“-Drehorte für die Innenaufnahmen
Für ein authentisches Flair wären Innenaufnahmen auf Schloss Schönbrunn und der Hofburg sicherlich wünschenswert gewesen. Doch diese beiden Wiener „Sissi“-Drehorte standen damals nicht zur Verfügung, weswegen Ernst Marischka und seine Crew eine Alternative finden mussten. Gefilmt werden musste aber schließlich in den Wiener Rosenhügelstudios, wobei die Macher auch hier großen Wert auf Authentizität legten.

Ausgestattet mit originalen Stücken des Wiener Möbelmuseums, wurde die Geschichte um die populäre Kaiserin auch bei den Innenaufnahmen vor passender Kulisse gedreht. Tatsächlich könnt ihr euch das kaiserliche Inventar heute noch in einer Ausstellung anschauen.
Drehort für Sissis Hochzeit
Ein weiterer Drehort, der unbedingt genannt werden muss, ist der für die Hochzeit von Franz und Sissi. In der Realität hat sich das Paar 1854 in der Augustinerkirche in Wien das Ja-Wort gegeben, im Film ist es allerdings der Stephansdom. Doch diese Schauplätze standen zu Zeiten der Dreharbeiten nicht zur Verfügung – auch aus Gründen der Finanzierbarkeit.

Für dieses wichtige Ereignis musste die Produktion also einen anderen Drehort suchen, der mit der Michaelerkirche schließlich auch gefunden wurde. Im Zentrum von Wien gelegen, ist die römisch-katholische Pfarrkirche eins der ältesten Gotteshäuser in der Hauptstadt. Geweiht dem Erzengel Michael, ist die Kirche aber auch für die Michaelergruft bekannt. Denn aufgrund der speziellen klimatischen Bedingungen sind hier viele Leichname nicht verwest, sondern wurden mumifiziert.
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