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„Peter Pan“: Die wahre Geschichte hinter dem Roman

„Peter Pan“: Die wahre Geschichte hinter dem Roman
© Disney

Die meisten kennen „Peter Pan“ wohl als abenteuerliche Erzählung für Kinder. Aber steckt hinter dem populären Roman auch eine wahre Geschichte?

Vielen ist die Erzählung um Peter Pan sicherlich geläufig: Peter ist ein Junge im geschätzten Alter von elf bis dreizehn Jahren und lebt im Nimmerland, einer fernen Insel irgendwo im Nirgendwo, wo er nie erwachsen wird. Zusammen mit der Fee Glöckchen (engl. Tinker Bell) führt er dort eine Gruppe von Kindern an, die sich „Die verlorenen Jungen“ nennt. Eines Tages trifft Peter auf Wendy und ihre beiden jüngeren Brüder und bringt die Geschwister von London nach Nimmerland. Allerdings lauern in Peters verspieltem Abenteuerland auch einige Gefahren, darunter Captain Hook, der auf Rache an dem Jungen sinnt, da dieser ihm die rechte Hand abgehakt und an ein Krokodil verfüttert hat. Aber hat die so fantasievoll und abenteuerlich klingende Geschichte einen realen Hintergrund?

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Die popkulturelle Historie von „Peter Pan“

Die Figur des Peter Pan trat erstmals 1902 in der Geschichte „Kleiner weißer Vogel“ auf, einem Roman von Schriftsteller J.M. Barrie. Interessanterweise hatte der Autor das Buch in seiner düsteren Tonalität damals eher für Erwachsene geschrieben. Zwei Jahre später feierte die fantasievolle Erzählung als Bühnenstück mit dem Titel „Peter Pan, oder der Junge, der nicht erwachsen werden wollte“ in London Premiere. Später wurde der in die Aufführung integrierte Akt „Kleiner weißer Vogel“ als Buch unter dem Namen „Peter Pan in Kensington Gardens“ publiziert – das Barrie als Vorlage für dessen Erzählung „Peter and Wendy“ diente, die heute schlicht als „Peter Pan“ bekannt ist.

Den Sprung von der Theaterbühne zum Film hat die namensgebende Figur sogar schon mehrfach geschafft. Eine der bekanntesten Adaptionen dürfte „Hook“ sein, in der sich Robin Williams in der Rolle des unbedarften Jungen seinem namensgebenden Widersacher in Gestalt von Dustin Hoffman stellen muss. Populär ist allerdings auch der Disney-Zeichentrickfilm „Peter Pan“ von 1953. Und 2020 wurde der Stoff als „Ein Leben zwischen den Zeiten“ recht frei interpretiert und eher aus weiblicher Perspektive geschildert. Aber wie viel wahre Geschichte verbirgt sich nun tatsächlich hinter der Erzählung, die popkulturell so oft aufgegriffen wurde?

Die wahre Geschichte hinter „Peter Pan“

Die Abenteuergeschichte, die von Disney so kindgerecht aufbereitet wurde, ist in Barries Ursprungsversion eigentlich eine Erzählung für Erwachsene. Dass die Kinder im Nimmerland nicht erwachsen werden, hat im Original beileibe keinen magischen Hintergrund. Im Roman aus dem Jahr 1902 heißt es, dass Peter die Reihen der Kinder „lichtet“, wenn „sie den Anschein machen, erwachsen zu werden, was ja gegen die Regeln ist“. Was nichts anderes bedeutet, als dass die Hauptfigur die aus der Realität entführten Kinder tötet. Im Grunde ist Peter Pan also – so erschreckend und morbide es im Zuge der bunten und abenteuerlichen Kindergeschichte auch klingen mag – ein Serienmörder. Demnach ist er alles andere als ein Held, sondern vielmehr der Bösewicht.

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In der BIlderstrecke seht ihr ein paar traumatisierende Tode aus Disney-Filmen:

Offensichtlich hat J.M. Barrie aber auch eigene Erfahrungen in „Peter Pan“ einfließen lassen. 1867 verunglückte sein Bruder David beim Eislaufen, was Mutter Margaret nie verkraftet haben soll. Trost für diesen Verlust soll sie in der Tatsache gefunden habe, dass David so für immer ein Junge bleiben würde. Nach seiner gescheiterten Ehe mit Schauspielerin Mary Ansell traf Barrie 1898 in London auf zwei Jungs im Alter von fünf und vier Jahren – in Kensington Gardens. Der Autor freundete sich mit George und Jack Llewyn Davies und deren Eltern an, die später drei weitere Söhne bekamen: Peter, Michael und Nico. Barrie entwickelte sich zum engen Freund der Familie und übernahm die Patenschaft der fünf Kinder, als die Eltern starben. Tragisch schieden drei der Geschwister aus dem Leben: Peter, offensichtlich Vorlage für Peter Pan, warf sich vor einen Zug, George fiel im Ersten Weltkrieg, und Michael ertrank in einem Seitenarm der Themse.

Steckt hinter „Peter Pan“ ein dunkleres Geheimnis?

Tatsächlich wurden in der Vergangenheit immer wieder Vermutungen laut, hinter Barries Beziehung zu den Davies-Geschwistern könnte ein noch dunkleres Geheimnis stecken. Jan Küveler von der WELT beispielsweise bezeichnet „Peter Pan“ als „einzigen Vergewaltigungsroman“, Autor Piers Dudgeon schlägt in seinem Buch „Neverland: JM Barrie, the Du Mauriers, and the Dark Side of Peter Pan“ ähnlich vernichtende Töne an. Anders sieht das allerdings Barrie-Biograf Andrew Birkin. In seiner Biografie „JM Barrie and the Lost Boys“ schreibt der Autor, dass Barrie wohl kein Pädophiler, sondern lediglich von Jungs und ewiger Kindheit besessen war. Misshandlungen konnten dem „Peter Pan“-Erfinder bislang jedenfalls nicht nachgewiesen werden – auch wenn diverse Interpretationen der düsteren Geschichte noch so logisch hergeleitet klingen mögen. Wie viel wahre Geschichte wirklich in „Peter Pan“ geflossen ist, kann also nicht gänzlich geklärt werden.

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