„Peaky Blinders“ hat mit seinem offenen Ende viele Fragen hinterlassen, aber auch berührt. Wir klären auf, was das Finale der Hit-Serie bedeutet.
Die britische Gangsterserie „Peaky Blinders“ mit Cillian Murphy entführt euch ins Birmingham der 1920er und 1930er Jahre, wo Thomas Shelby und seine Familie mit Charme, Skrupellosigkeit und jeder Menge Whiskey um Macht, Einfluss und das nackte Überleben kämpfen. Doch hinter dem coolen Gangster-Mythos verbirgt sich eine Geschichte voller Verrat, Trauma und der Suche nach Erlösung – und spätestens im Finale der sechsten Staffel wird klar: Ein einfaches Ende gibt es für Tommy Shelby nicht. Gerade das letzte Kapitel der Serie sorgt bei Fans für hitzige Diskussionen.
Darum geht es in „Peaky Blinders“
Gemeinsam mit seinen Brüdern Arthur und John, seiner Schwester Ada und der resoluten Tante Polly baut Tommy ein kriminelles Imperium auf, das von illegalen Wettgeschäften, Schmuggel und Erpressung lebt. Ihr Markenzeichen: Rasierklingen in den Schirmmützen.
Die Serie beginnt damit, dass Tommy und seine Bande durch den Diebstahl einer großen Waffenlieferung ins Visier der britischen Regierung geraten. Chief Inspector Chester Campbell (Sam Neill) wird nach Birmingham geschickt, um die „Peaky Blinders“ zu Fall zu bringen. Während Tommy seine Macht ausbaut, muss er sich nicht nur gegen rivalisierende Gangs und die Polizei behaupten, sondern auch mit den Traumata des Krieges und familiären Konflikten kämpfen.
Wie endet „Peaky Blinders“?
+++Achtung! Es folgen Spoiler zu „Peaky Blinders“!+++
Die letzten Episoden drehen sich um Tommy Shelbys Überzeugung, dass er an einem unheilbaren Tuberkulom leidet und nur noch wenige Monate zu leben hat – eine Diagnose, die ihn an den Rand des Selbstmords treibt. Geplagt vom Verlust seiner Tochter Ruby und seiner Tante Polly, sieht Tommy keinen Ausweg mehr und bereitet seinen eigenen Tod vor.
In einer Schlüsselszene zieht sich Tommy in die Natur zurück, um sich das Leben zu nehmen. Doch eine Vision seiner verstorbenen Tochter Ruby hält ihn davon ab. Sie fordert ihn auf, ein Feuer zu machen, um sich zu wärmen. In den Überresten dieses Feuers entdeckt Tommy ein halbverkohltes Zeitungsfoto, das Oswald Mosley – einen seiner Erzfeinde – zusammen mit seinem behandelnden Arzt Dr. Holford zeigt. Tommy erkennt, dass die Diagnose eine Intrige war: Der Arzt hat ihn im Auftrag von Mosley und dessen Verbündeten absichtlich falsch informiert, um ihn in den Selbstmord zu treiben.
Diese Enthüllung bringt Tommy zurück ins Leben. Er stellt Dr. Holford zur Rede, verschont ihn aber – ein seltener Moment der Gnade. Symbolisch reitet Tommy am Ende auf einem weißen Pferd davon, was als Spiegelung der allerersten Szene der Serie gilt, in der er auf einem schwarzen Pferd zu sehen war. Damit schließt sich ein Kreis: Tommy hat den Tod überwunden, aber seine Zukunft bleibt offen.
Neben „Peaky Blinders“ hat Netflix noch weitere mitreißende Drama-Serien zu bieten, wie ihr im Video seht.
„Peaky Blinders“: Das ist die tiefere Bedeutung hinter dem Ende
Im Mittelpunkt des Finales steht die Frage nach Schuld, Erlösung und der Möglichkeit eines Neuanfangs. Tommy Shelby, der jahrelang zwischen Macht, Gewalt und persönlichem Trauma balanciert hat, wird am Ende hautnah mit dem eigenen Tod konfrontiert.
Die Szene, in der Tommy auf einem weißen Pferd aus den Trümmern seiner alten Welt reitet, ist hochgradig symbolisch: Während er zu Beginn der Serie auf einem schwarzen Pferd in Birmingham einritt, verlässt er die Bühne nun auf einem weißen – ein Bild für Läuterung, Unschuld und vielleicht sogar Vergebung.
Die Farbe des Pferdes steht im Kontrast zu seinem bisherigen Leben und deutet auf einen inneren Wandel hin. Die verbrannten Überreste seines Besitzes spiegeln den endgültigen Bruch mit seiner kriminellen Vergangenheit wider – die alte Welt der Peaky Blinders liegt buchstäblich in Asche, und Tommy muss sich entscheiden, wie es weitergeht. Tommy ist offiziell „tot“, lebt aber weiter – ein bewusst gesetzter Bruch mit klassischen Gangster-Mythen und ein Hinweis darauf, dass wahre Erlösung nicht durch Gewalt, sondern durch Vergebung und Loslassen möglich ist.
Gerade diese Ambivalenz macht das Finale so bedeutend: Es zeigt, dass wahre Veränderung möglich ist, aber nicht ohne Opfer und Selbstreflexion. Die Geschichte der Shelbys endet nicht endgültig, sondern öffnet Raum für Interpretationen und mögliche Fortsetzungen im angekündigten Film „The Immortal Man“, der noch 2025 erscheinen soll.
Ebenso sollen noch zwei weitere Spin-Off-Serien erscheinen: Im Boston-Spinoff verschlägt es uns Jahre nach den Ereignissen der Hauptserie in den US-Bundestaat Massachusetts. Der andere Ableger wird ein Prequel darstellen und sich mit Polly beschäftigen. Für beide Serien ist noch kein Erscheinungsdatum bekannt.
War das Ende von „Peaky Blinders“ gelungen oder zu offen? Das bleibt jedem Zuschauer selbst überlassen – sicher ist nur: „Peaky Blinders“ hat sich mit einem Finale verabschiedet, das lange nachhallt.