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„Das Experiment“: Die wahre Geschichte hinter dem Psycho-Thriller

„Das Experiment“: Die wahre Geschichte hinter dem Psycho-Thriller
© Universum Film / Senator

Der Psycho-Thriller „Das Experiment“ schockiert, denn er zeigt die menschlichen Abgründe sichtbar auf. Welche wahre Geschichte dahinter steckt, erfahrt ihr hier.

„Das Experiment“ erschien 2001 als filmische Adaption. Grundlage des Films ist zum einen der Roman von Mario Giordano mit dem Titel „Das Experiment – Black Box“, zum anderen das sogenannte „Stanford Experiment“ aus dem Jahr 1971. Denn im Rahmen einer psychologischen Studie hat dieses Experiment tatsächlich stattgefunden. Welche wahre Geschichte hinter dem Film mit Moritz Bleibtreu und Andrea Sawatzki steht und welche Unterschiede zwischen Film und Realität liegen haben wir für euch recherchiert. 

Der Film „Das Experiment“ ist nichts für zarte Gemüter. Wenn ihr noch mehr verstörende Filme sucht, könnt ihr in unserem Video fündig werden. 

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„Das Experiment“: Die wahre Geschichte

Der Film „Das Experiment“ basiert auf dem sogenannten „Standford-Experiment“ von 1971. Amerikanische Psychologen, unter anderem Philip Zimbardo, installierten ein Gefängnis, um eine Feldstudie zum menschlichen Gewaltverhalten durchzuführen. Die Hypothese war, dass Gewalt und Boshaftigkeit keinen inneren Beweggründen folgten, sondern durch äußere Einflüsse – wie zum Beispiel selbst erlebte Gewalt – hervorgebracht werden. Via Zeitungsannonce in Palo Alto wurden die Teilnehmer für dieses Experiment gesucht, die pro Tag 15 Dollar erhielten. Damals war es üblich, dass Gefangene in den USA ihre Kleidung abgaben, entlaust wurden und eine Häftlingsnummer zugeteilt bekamen. Die Wärter sollten für Ordnung sorgen.

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Doch schon in den ersten Tagen spitzten sich die Situationen zu: Trocken-Eis wurde in die Zellen gespritzt oder die Gefangenen mussten mit bloßen Händen die Toiletten säubern. Die Strafen der Wärter nahmen weitere sadistische Züge an. Außerdem gewährten sie einigen Gefangenen kleine Privilegien, was zur Spaltung unter den Häftlingen führen sollte. Die Teilnehmer am Experiment in Stanford sind sich selbst überlassen worden, ähnlich wie es im Film der Fall ist. Eigentlich war das Experiment auf zwei Wochen angelegt, doch nach sechs Tagen mussten die Wissenschaftler abbrechen. Die Gewalt nahm Ausmaße an, die nicht mehr zu verantworten waren. Selbst Zimbardo wurde bewusst, dass er seine Neutralität zu verlieren schien und die Bestrafung der Gefangenen sukzessive für gerechtfertigt hielt, so der SWR. Todesfälle sowie Vergewaltigung hat es im Stanford-Experiment nicht gegeben. Die Kritiken bezüglich Durchführung und Auswertung sind aber noch immer nicht verstummt. Die Süddeutsche Zeitung berichtet, einige der Wärter rechtfertigten ihr Verhalten damit, dass sie dachten, die Wissenschaftler erwarteten derartige Sanktionen von ihnen und rechneten damit, dass die Wissenschaftler eingreifen würden. Wiederum gibt es Stimmen, die behaupten, das gesamte Stanford-Experiment sei ein einziges Theaterstück gewesen. Letztlich bleibt aber, dass aufgrund des Experiments von Stanford eine Diskussion darüber entstand, wie Gefängnisse geführt und Häftlinge behandelt werden sollten. So wurde zum Beispiel die Häftlingsnummer abgeschafft, um die Menschen nicht ihrer Individualität zu berauben. Der SWR berichtet außerdem, dass Philip Zimbardo juristisch durchgesetzt hat, dass dem Film nicht gestattet ist, die Beigabe „nach einer wahren Begebenheit“ zu führen. 

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„Das Experiment“: Die wahre Geschichte vs. der Film

+++ Achtung: Spoiler-Warnung für den Film „Das Experiment“ +++

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Für ein wissenschaftliches Experiment werden 20 Freiwillige gesucht, die für eine gewissen Zeit eine Gefängnis-Situation mimen sollen, Belohnung: 4000 Mark. Taxifahrer Tarek (Moritz Bleibtreu), selbst chronisch pleite und ehemaliger Journalist, wittert seine Chance auf Geld und eine grandiose Story. Mit Hilfe einer manipulierten Brille will er die Situationen bei dem Experiment dokumentieren. Kurz bevor er ins Gefängnis „muss“, lernt er Dora (Maren Eggert) kennen. Mit dabei ist außerdem Berus (Justus von Dohnányi), seines Zeichens ein unsicherer Außenseiter, der kaum Erfolge im Leben aufweisen kann. Welche Teilnehmer „Häftlinge“ und welche „Wärter“ sind, wird mittels Los-Verfahren entschieden. Vorgaben sind, dass die Häftlinge auf ihre Grundrechte verzichten und sich an strikte, rigorose Regeln zu halten haben. Die Wärter haben jeden kleinsten Regelverstoß zu ahnden. Trotz dem Vorhandensein von Schlagstöcken, ist Gewalt allerdings zu vermeiden.

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Tarek als investigativer Journalist versucht mit gezielten Provokationen die Wärter zum Handeln zu bewegen. Berus sieht seine Chance gekommen und avanciert zum Anführer der Wärter: Durch Erniedrigung und massive psychische Gewalt versuchen die Wärter nun, der Situation im Gefängnis Herr zu werden. Doch die Lage eskaliert zusehend. Während Tarek in die sogenannte „Black Box“ gesteckt wird, wird sein Mithäftling Schütte (Oliver Stokowski) zusammengeschlagen, gefesselt, geknebelt und er erstickt elendig an seinem Blut. Die Wissenschaftlerin Dr. Grimm (Andrea Sawatzki) will das Experiment abbrechen, kann sich aber bei den Wärtern keinen Respekt verschaffen. Ihr Kollege und Leiter des Experiments Dr. Thon (Edgar Selge) ist derweil auf einer Tagung und nicht erreichbar. Die machthungrigen Wärter – allen voran Berus, der sich nun endlich für all seine erlittenen Erniedrigungen im realen Leben rächen kann – stecken Frau Dr. Grimm ebenfalls ins Gefängnis und üben weiter extreme Gewalt aus. Dora, der ein Besuch bei Tarek verwehrt blieb, folgt ihrer Intuition und sucht das Gefängnis erneut auf. Ihr gelingt es, die Wärter abzulenken und die Situation zu beenden. Berus wird in Polizei-Gewahrsam genommen. 

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