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Whisky mit Wodka

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Whisky mit Wodka: Melancholische Tragikomödie über die Vergänglichkeit von Träumen, großen und kleinen Lebenslügen und die Liebe zum Filmemachen.

Poster Whisky mit Wodka

Whisky mit Wodka

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Handlung und Hintergrund

Otto Kullberg ist ein alternder Filmstar, der schon mal beim Dreh Hochprozentiges aus der Thermoskanne trinkt, bis er sich nicht mehr auf den Beinen halten kann. Der Produzent hat genug von seinen Eskapaden und bestimmt, dass alle Szenen mit einem Ersatzschauspieler noch einmal gedreht werden sollen, um Kullberg zu Höchstleistungen an zu spornen. Es funktioniert. Beide Männer geben alles, während sich nicht nur die Film-Liebesgeschichte weiterentwickelt, sondern auch Schauspieler und Team romantische Beziehungen wiederbeleben, beenden oder neue knüpfen.

Otto Kullberg ist ein alternder Filmstar, der schon mal beim Dreh Hochprozentiges aus der Thermoskanne bis zur Besinnungslosigkeit trinkt. Der Produzent hat genug von seinen Eskapaden und bestimmt, dass alle Szenen mit einem Ersatzschauspieler noch einmal gedreht werden sollen, um Kullberg zu Höchstleistungen an zu spornen. Es funktioniert. Beide Männer geben alles, während sich nicht nur die Film-Lovestory weiterentwickelt, sondern auch Schauspieler und Team romantische Beziehungen wiederbeleben, beenden oder neue knüpfen.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Andreas Dresen
Produzent
  • Cooky Ziesche,
  • Christoph Müller
Darsteller
  • Henry Hübchen,
  • Corinna Harfouch,
  • Sylvester Groth,
  • Markus Hering,
  • Peter Kurth,
  • Karina Plachetka,
  • Frank Auerbach,
  • Tilo Prückner,
  • Falk Willy Wild,
  • Stephanie Schönfeld,
  • Valerie Tscheplanowa,
  • Matthias Walter,
  • Kai Börner,
  • Thomas Putensen,
  • Peter Pauli,
  • Fritz Marquardt,
  • Thomas Neumann,
  • Heike Warmuth,
  • Axel Werner,
  • Katja Langnäse,
  • Mike Zaka Sommerfeldt,
  • Martin Braun
Drehbuch
  • Wolfgang Kohlhaase
Kamera
  • Andreas Höfer
Schnitt
  • Jörg Hauschild

Bilder

Kritiken und Bewertungen

5,0
2 Bewertungen
5Sterne
 
(2)
4Sterne
 
(0)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
(0)
1Stern
 
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Kritikerrezensionen

    1. Erst seit dem Erfolg von „Sommer vorm Balkon“ hat die breite Öffentlichkeit mitbekommen, was für ein Ausnahmeregisseur Andreas Dresen in der deutschen Kinolandschaft ist; lediglich Hand-Christian Schmid kommt ihm gleich an Gespür für die richtige Inszenierungsweise der Geschichten und für die Charaktere. Dresen weiß genau, wie seine Figuren ihre Dialogsätze aufsagen müssen, um authentisch zu wirken, und er weiß, wie er seine Schauspieler führen muss, damit sie das hinkriegen – was auch bedeutet, ihnen ein genügend großes Maß an Freiheit zu lassen, die es ihnen ermöglicht, sich in ihren Charakterdarstellungen voll zu entfalten.

      Mit „Whisky mit Wodka“ hat Dresen wieder ein Drehbuch von Michael Kohlhaase verfilmt, wie schon in „Sommer vorm Balkon“. Der hat die Geschichte eigentlich für den inzwischen verstorbenen Frank Beyer geschrieben, es ist eine Anekdote aus der Defa-Geschichte der 50er Jahre, als Schauspieler Raimund Schelcher wegen Alkohols bei einem Dreh beinahe ausgefallen wäre und nur dank eines Bluffs, dem Einsatz eines Ersatzschauspielers, zu gewohnter Leistung hat angetrieben werden können…

      Kohlhaase ließ sich inspirieren und hat daraus einen Plot gesponnen, der gar nicht mehr an den tatsächlichen Gegebenheiten der 50er Jahre hängt, der aber das Verfilmen von Anekdoten wieder aufgreift mit dem Film im Film, den das Team dreht, ein Liebesdrama aus den 20ern mit einem forschen Charmeur, der Mutter und Tochter verführt und dabei den Verlobten der Tochter nicht auf der Rechnung hat. Ein Drama, das – im Film – Regisseur Martin Telleck auf humorvolle Weise verarbeitet, frei und offen, so wie Kohlhaase und Dresen die Schelcher-Geschichte aufnehmen. Dabei wird die 20er-Jahre-Story von Bad Kissingen an die Ostsee verfrachtet, weil aus Mecklenburg-Vorpommern Fördergelder kommen.

      Ganz reich ist der Film an solchen Anspielungen auf die realen Produktionsbedingungen des Filmemachens; überhaupt ist ein Film im Film-Thema immer gut für zahlreiche Gags; denn da wissen die Beteiligten genau, wovon sie sprechen…

      Aber natürlich spulen Kohlhaase und Dresen ihr Programm nicht einfach nur routiniert runter. Sie setzen ein großes Arsenal an höchst witzigen und zugleich tiefgründigen filmischen Elementen ein, im Verbund natürlich mit den Schauspielern, die mit perfektem Timing und großer Spielfreude dabei sind. Kohlhaase hat wunderbare Dialoge geschrieben, die auf den Punkt hin gebracht werden; mit subtilem Subtext, unter dem der Witz der Oneliner und Dialogaperçus funkelt. Und Kohlhaase und Dresen bauen auch ein dichtes Geflecht an Beziehungen auf, nicht nur zwischen den Filmfiguren, auch zwischen den Dreharbeiten und dem Film im Film: das eine spiegelt stets das andere, und Wirklichkeit und Film im Film-Fiktion verschwimmen.

      „Whisky mit Wodka“, Hochprozentiges, das man nicht mischen sollte, sprüht vor Pointen und kleinen Reibungen, mit vielen schönen Geschichtchen und Anekdoten im Mikrokosmos der Dreharbeiten, die für ein paar Wochen die Illusion von Leben darstellen – und dabei eine neue Illusion, die des Films im Film, erschaffen. Wie sich hier die Figuren umeinander drehen, sich gegenseitig im Weg stehen, dann wieder verbinden, das ist eine Lust für den Zuschauer, und zugleich ist es gespiegelt im Film im Film, wo der charmante Liebhaber ebenfalls mit jeder, die er findet, was anfängt… und dabei von zwei Schauspielern, einem alten Hasen und einem Newcomer, dargestellt wird.

      Es geht um die großen Phänomene: die Liebe, den Tod, das Wetter. Sagt Regisseur Telleck, der auch gleich die Botschaft des Films mitliefert. Es gebe nämlich gar keine, sagt er. Filme macht man nämlich nicht, weil man etwas weiß, sondern, um etwas herauszufinden. Was für die Macher ebenso gilt wie für die Zuschauer.

      Fazit: Locker und leicht erzählte Film im Film-Geschichte mit glänzenden Dialogen und wunderbaren Schauspielern.
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    2. Whisky mit Wodka: Melancholische Tragikomödie über die Vergänglichkeit von Träumen, großen und kleinen Lebenslügen und die Liebe zum Filmemachen.

      Melancholische Tragikomödie über die Vergänglichkeit von Träumen, großen und kleinen Lebenslügen und die Liebe zum Filmemachen.

      Wer wagt, gewinnt. Andreas Dresen jedenfalls wagte einen Spagat, drehte mit fast demselben Team „Wolke 9“ im Frühsommer 2007 und im darauffolgenden Herbst „Whisky mit Wodka“, manchmal arbeiteten die Teammitglieder an Wochenenden parallel an beiden Filmen. Wie immer begegnet Dresen seinen Figuren mit großer Zärtlichkeit und in erneuter Kombination mit Drehbuchautor Michael Kohlhaase („Sommer vorm Balkon“) und dessen präzisen und pointierten Dialogen konnte bei dieser Punktlandung nichts schief gehen. Ausgangspunkt war eine skurrile Begebenheit aus den 50er-Jahren, der Produzent eines DEFA-Projekts ließ die Hauptrolle zweimal besetzen, um den trinkfreudigen Hauptdarsteller zur Bestleistung anzuspornen - was funktionierte.

      Wie in dieser Komödie mit Henry Hübchen als Otto Kullberg, der in die Thermoskanne Hochprozentiges füllt und schon mal einen Drehtag versemmelt. Der Paralleldreh mit einem jüngeren Kollegen soll ihn von Eskapaden abhalten, Druck ausüben. Plötzlich muss der charmante Sprücheklopfer und Freund der Frauen um Job, Achtung und Respekt kämpfen, nicht gerade seine bevorzugte Disziplin. Seit Jahren taumelt er am Abgrund entlang, unter der ruppigen Schale und dem souveränen Duktus verstecken sich Verletzlichkeit und Einsamkeit, Angst vor dem Altern: Ein beziehungsunfähiger Mensch im Abseits.

      Die Grenzen zwischen Film-im-Film-Geschichten und Wirklichkeit sind fließend, die amourösen Verstrickungen zwischen den Geschlechtern gehen nach dem Dreh weiter. Wenn Kullbergs Ex-Geliebte und jetzige Ehefrau des Regisseurs (Corinna Harfouch), ein Revival vergangener Leidenschaft versucht, nach einem Besuch im alten Landgasthof sexuelle Lust in einem inzwischen abgewohnten Hotelzimmer in Frust und Enttäuschung endet, beide ihre verpasste Chance realisieren, ist dies ein existenzieller Moment von kaum auszuhaltender Schmerzhaftigkeit. Im Gegensatz zu „Wolke 9“ filmte Dresen auf 35mm, was den Bildern eine ungewöhnliche Opulenz verleiht - der Ballsaal mit seinem morbiden Charme, das prächtige Kurhotel in Binz, die Wohnwagensiedlung am Meer bei Nacht abgetrennt vom Rest der Welt wie ein Ufo. Zusammen ist man hier mehr allein. Neben den persönlichen kleinen und großen Tragödien und Knockouts ist „Whisky mit Wodka“ auch eine brennende Liebeserklärung an das Filmemachen trotz Geltungssucht, Streitereien und Opportunismus, an die liebenswerten Verrücktheiten und emotionalen Extreme der Filmfamilie. Nach dem Film ist vor dem Film. mk.
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