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Underdogs

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Underdogs: Dichte und glaubhafte Milieustudie in der ein Häftling bei der Ausbildung von Blindenhunden hilft.

Poster Underdogs

Underdogs

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Handlung und Hintergrund

Der wortkarge, verschlossene und gewalttätige Mosk (Thomas Sarbacher) sitzt da, wo er hingehört: im Knast. Der Einzelgänger plant die gefängnisinternen Meisterschaften im Gewichtheben allein zu gewinnen. Bis ihn die neue Direktorin (Clelia Sarto) dazu verdonnert, sechs Welpen gemeinsam mit einem knorrigen Hundetrainer (Hark Bohm) zu Blindenhunden zu trainieren. Trotz zahlloser Freiwilliger soll ausgerechnet der Grobian am Projekt teilnehmen.

„Underdogs“ ist eine alle Erwartungen an ein kitschiges modernes Märchen vom sich bessernden bösen Buben unterlaufende und glaubhafte Milieustudie um einen waschechten Antihelden, der in dem dichten und spannenden Drama von Jan Hinrik Drevs („Dogsworld„) vorsichtig resozialisiert wird.

Mosk sitzt im Gefängnis. Dort hat der gewaltbereite Einzelgänger vor allem die gefängnisinternen Meisterschaften im Gewichtheben im Sinn. Dann wird er dazu verdonnert an einem Experiment teilzunehmen, bei dem nach Geheiß der Gefängnisdirektorin sechs Labradorwelpen zu Blindenhunden ausgebildet werden sollen. Doch Mosk lässt sich weder von offiziellen Aufforderungen, noch von den niedlichen Vierbeinern einschüchtern.

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Mosk sitzt im Knast. Dort hat der gewaltbereite Einzelgänger vor allem die gefängnisinternen Meisterschaften im Gewichtheben im Sinn. Dann wird er dazu verdonnert an einem Experiment teilzunehmen, bei dem nach Geheiß der Anstaltsdirektorin unter Anleitung eines externen Hundetrainers sechs Labradorwelpen zu Blindenhunden ausgebildet werden sollen. Mosk lässt sich weder von offiziellen Aufforderungen, noch von den niedlichen Vierbeinern einschüchtern. Zumindest zunächst.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Jan Hinrik Drevs
Produzent
  • Stefan Schubert,
  • Björn Vosgerau,
  • Ralph Schwingel
Darsteller
  • Thomas Sarbacher,
  • Clelia Sarto,
  • Prof. Hark Bohm,
  • Ingo Naujoks,
  • Kida Khodr Ramadan,
  • Thorsten Merten,
  • Peter Jordan,
  • Christoph Grunert,
  • Marc Zwinz,
  • Wladimir Tarasjanz,
  • Patrycia Ziolkowska,
  • Philipp Baltus,
  • Henning Schimke,
  • Karsten Kretschmer,
  • Luca Maric
Drehbuch
  • Jan Hinrik Drevs
Kamera
  • Peter Przybylski
Schnitt
  • Nikolai Hartmann
Casting
  • Deborah Congia

Bilder

Kritiken und Bewertungen

3,0
1 Bewertung
5Sterne
 
(0)
4Sterne
 
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3Sterne
 
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2Sterne
 
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Kritikerrezensionen

    1. Während sich andernorts Knastfilme mit harten Auseinandersetzungen, unschuldig Eingesperrten, Ausbruchsversuchen und Giftspritzen auseinandersetzen, steht im deutschen Film "Underdogs" von Jan Hinrik Drevs alles unter dem Zeichen der Resozialisierung. Wenn nötig, auch mit Hund. Diese Idee, dass nicht die Sträflinge erzogen werden, sondern selbst zu verantwortungsvollen Erziehern werden sollen, gibt es tatsächlich und wird in einer New Yorker Strafanstalt durchaus erfolgreich angewendet. Im Film ist natürlich alles ein bisschen zu schön um wahr zu sein, aber schließlich handelt es sich bei "Underdogs" ja auch nicht um einen dramatischen Knastfilm, sondern um eine leichte Komödie mit familiärem Unterhaltungswert.

      Da sich wohl jeder denken kann, dass der harte Mosk gar nicht so hart ist und einem niedlichen Hund nicht lange widerstehen kann, hat der Film inhaltlich keine großen Überraschungen zu bieten. Und auch die Knastbrüder kommen einem vor, als seien sie aus diversen Fernsehproduktionen ausgeschnitten und in den Film hineinkopiert worden. Den Böse-Jungs-Status nimmt man eigentlich keinem von ihnen ab, was sie andererseits wieder ideal macht für ihre Rollen. Schließlich wird im Film die sympathische Meinung vertreten, dass ein Mensch, der einen Hund liebt, kein rundum schlechter Mensch sein kann, auch wenn er gleichzeitig ein Mörder, Dealer oder Berufsverbrecher ist. Hunde haben eben keine Vorurteile.

      Der Zuschauer sollte aber auch keine haben, wenn es um den Film geht. Denn dass die Handlung vorhersehbar ist, macht in diesem Fall gar nicht so viel aus. "Underdogs" behält seinen roten Faden und wird nie langweilig. Und obwohl das Filmende ein bisschen sehr geschönt daherkommt, wird der Gefängnisalltag selbst durchaus realistisch in Szene gesetzt. (Natürlich nur, soweit man das als Außenstehender beurteilen kann.) Zusammengefasst ist "Underdogs" ein sympathischer Film fürs Sommerloch, der wohl niemandem weh tun wird.

      Fazit: Eine leichte deutsche Komödie über harte Kerle, die irgendwann einsehen müssen, dass es keine Schwäche ist, Verantwortung für Schwächere zu übernehmen.
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    2. Underdogs: Dichte und glaubhafte Milieustudie in der ein Häftling bei der Ausbildung von Blindenhunden hilft.

      2001 hat Jan Hinrik Drevs einen Film des dokumentarischen ARD-Dreiteilers „Dogsworld“ gedreht. Es ging bei ihm um ein US-amerikanisches Programm namens „Puppies behind bars“ - „Welpen hinter Gittern“ -, bei dem Schwerverbrecher im Hochsicherheitstrakt eines New Yorker Gefängnisses Blindenhunde ausbilden und dabei ihre Emotionalität entdecken. Die positive Wechselwirkung zwischen Tier und Mensch - „Das letzte Wort über die Wunder des Hundes ist noch nicht geschrieben“, notierte einst Jack London -hat den leidenschaftlichen Hundebesitzer und Regisseur Drevs veranlasst, diese Erfahrung in einem Drehbuch zu einem Knastfilm der etwas anderen Art festzuhalten.

      (Anti-)Held ist ein „typischer“ Knacki, maulfaul, introvertiert und gewaltbereit: Mosk (ideal besetzt: Thomas Sarbacher aus „Die Welle“), ein Einzelgänger, der nichts anderes im Sinn hat, als die gefängnisinternen Meisterschaften im Gewichtheben zu gewinnen. So weit nichts Neues. Doch dann kommt der „Alcatraz-Effekt“. Nicht in Form eines Vogels, sondern von sechs niedlichen Labradorwelpen, die die neue Gefängnisdirektorin (überaus wandlungsfähig: Clelia Sarto, die Daniela Schmitz aus der „Lindenstraße“) unter Anleitung eines externen Hundetrainers (knorrig-minimalistisch: Kino-Urgestein Hark Bohm) zu Blindenhunden ausbilden lassen möchte. Freiwillige werden für das Experiment gesucht. Dutzende melden sich, aber ausgerechnet der widerwillige Mosk muss an dem innovativen Projekt teilnehmen.

      Wer jetzt ein modernes (TV-)Märchen erwartet, vom bösen Buben mit dem goldenen Herzen, wird von dieser stimmigen Wüste-Film-Produktion („Emmas Glück“, „Gegen die Wand“) eines Besseren belehrt. Mosk ist ein harter Hund, einer, der seinen Welpen kurzerhand aus dem Bett wirft und sich auch nicht durch Drohungen zur Räson bringen lässt. Genauso wenig wie der ihm zugeteilte Vierbeiner, den er in „Der Mann, den sie Pferd nannten“-Manier schlicht „Hund“ tauft, macht er „Männchen“, und „Pfötchen“ gibt er schon gar nicht. Er, der sich mit Ohrstöpseln von der Außenwelt abkapselt, muss erst lernen, über den Knast hinauszudenken, zu verbalisieren und kommunizieren. Perfekt fangen Peter Przybylskis („FC Venus“) farblos-atmosphärische Bilder den trostlosen Gefängnisalltag ein, gut harmoniert das geschickt zusammengestellte Ensemble, dem als Häftlinge unter anderem Ingo Naujoks (der WG-Genosse von „Tatort“-Kommissarin Maria Furtwängler) als wieseliger Opportunist und Kida Ramadan („Kebab Connection“) als eine Art comic relief angehören. Fazit: Vitale, dichte Milieustudie und gleichzeitig spannendes, ambitioniertes Resozialisierungsdrama ohne erhobenen Zeigefinger. geh.
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      1. Tolle Darsteller, eine vitale Musik, schöne, stimmungsvolle Bilder und schöne Gags in einer dichten Erzählung sind die augenscheinlich unpassenden Zutaten dieses Knastfilms. In einer Justizvollzugsanstalt sollen als Projekt zur Resozialisierung Blindenführhunde ausgebildet werden, was sowohl „drinnen“ als auch „draußen“ nicht ohne Widerstände abläuft. Die FBW-Jury fand es sehr erfrischend, dass in diesem Milieu einmal eine ganz andere Geschichte ohne „Moralin“ erzählt wird.

        Jurybegründung:

        Einen Gefängnisfilm der ganz anderen Art stellt Jan Hinrik Drevs‘ Werk dar. Der stets griesgrämige, gemeingefährliche und auch zur Gewalt bereite Häftling Mosk gerät eher unfreiwillig in ein Resozialisierungsprogramm zur Ausbildung von Blindenführhunden und wandelt sich durch seinen ihm zugewiesenen Hund zu einem besseren Menschen.

        Es klingt wie ein schönes Märchen, wie eine weichgespülte, flauschig kuschelige Milieustudie. Doch zeichnet sich dieser ambitionierte und originelle Beziehungsfilm durch seine dichte Erzählweise, einen gelungenen Spannungsbogen, scharfe Dialoge und sehr stimmungsvolle Bilder aus - pointiert durch lange, Atmosphäre schaffende Kamerafahrten, welche die Stimmung im Knast ausgezeichnet nuanciert einfangen.

        Die gelungen ausgemalte und stets figurengerecht agierende Schauspielerriege schafft es, das Außenseiterleben von Knastis realitätsnah herüberzubringen. Besonders beeindruckend Hauptdarsteller Thomas Sarbacher, der eine überaus überzeugende Vorstellung gibt.

        Gelungene kleine Gags wie das Fotoshooting vor der Tulpenbildtapete runden die unterhaltsame Handlung ab und lassen den Film keineswegs als ausschließliches Werk für Hundeliebhaber erscheinen.

        Positiv erwähnenswert - als Randbemerkung - sei auch die Tatsache, dass Resozialisierung hier ohne erhobenen moralischen Zeigefinger gezeigt wird.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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