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Tatort: Borowski und das Mädchen im Moor

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Tatort: Borowski und das Mädchen im Moor: Der Kieler Kommissar sucht nach einer verschwundenen Internatsschülerin.

Poster

Tatort: Borowski und das Mädchen im Moor

Handlung und Hintergrund

Kaufhausdetektiv Klaus Raven steht unter dem gewaltigen Druck unerfüllbarer Erwartungen. Als er eine junge Kundin beim Klauen erwischt und das frühreife Mädchen eine sexuelle Belästigung vortäuscht, findet seine Wut endlich ein Ventil. Die Leiche will er im nahen Moor entsorgen, doch dazu kommt es nicht: Am Wegesrand steht ausgerechnet Kommissar Borowski; das Mädchen wird bereits vermisst. Die Begegnung ist zwar bloß Zufall, aber Auftakt zu einem reizvollen Katz-und-Maus-Spiel.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Claudia Garde
Produzent
  • Kerstin Ramcke,
  • Daniela Pietrek
Darsteller
  • Axel Milberg,
  • Maren Eggert,
  • Andreas Schmidt,
  • Maria Schrader,
  • Isolda Dychauk,
  • Thomas Kügel,
  • Jan Peter Heyne,
  • Peter Gavajda
Drehbuch
  • Sascha Arango
Musik
  • Jörg Lemberg
Kamera
  • Carsten Thiele
Schnitt
  • Ingo Ehrlich

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Tatort: Borowski und das Mädchen im Moor: Der Kieler Kommissar sucht nach einer verschwundenen Internatsschülerin.

    Warteschleifen so genannter Service-Hotlines können selbst geistig gesunde Zeitgenossen in den Wahn treiben. Steht ein Mann jedoch ohnehin bis zum Anschlag unter Druck, weil er sich mit einem Berg an unerfüllbaren Erwartungen konfrontiert sieht, braucht er ein Ventil, oder er explodiert; so lassen sich Amokläufe unauffälliger Familienväter erklären.

    Der schmächtige Andreas Schmidt ist die perfekte Besetzung für den Kaufhausdetektiv Klaus Raven, der eigentlich Kommissar werden wollte; der mit einer Frau (Maria Schrader) geschlagen ist, die gern auf großem Fuß lebt; der eine Tochter hat, die ein teures Internat besucht und viel Geld braucht, um mit den Mitschülerinnen Schritt halten zu können; der bei seiner Bank so wenig Kredit hat, dass man nicht mal mehr mit ihm reden will, sondern ihn in der Warteschleife verhungern lässt. Raven will das junge Mädchen, das er beim Klauen erwischt hat, gar nicht töten. Aber als sie ihn provoziert, eine sexuelle Belästigung vortäuscht und er um jeden Preis ihr Geschrei beenden will: Da hat seine Wut endlich ein Ventil gefunden.

    „Man denkt nichts Böses und tötet eine Kreatur“: Drei Mal fällt dieser Satz. Klaus Borowski spricht ihn aus, als er im Nebel einen Wolf anfährt; aber natürlich passt er genauso zu dem Mord aus Versehen, mit dem dieser brillante „Tatort“ aus Kiel beginnt. Für einen Autor ist es stets eine besondere Herausforderung, wenn das Publikum den Täter kennt. Seit „Columbo“ weiß man, dass das kein Nachteil sein muss. Wie dort, so entwickelt Sascha Arango, Autor der großartigen „Eva Blond“-Krimis, eine besondere Beziehung zwischen Mörder und Ermittler: Weil das High-Tech-Gefährt seines Chefs dem Kieler Hauptkommissar (Axel Milberg) einen Streich spielt, steht er nun mutterseelenallein irgendwo in einem Moorgebiet; just dort, wo Raven die Leiche zu versenken gedenkt. Er fährt Borowski zum nahen Internat, das auch das mittlerweile als vermisst gemeldete tote Mädchen besucht hat; die Leiche befindet sich in einem Ski-Dachgepäckträger auf der Ladefläche, zum Greifen nah für Borowski. Nicht nur der gemeinsame Vorname bringt die Männer einander näher. Raven ist ja eigentlich ein netter Kerl, dem allein die Umstände böse mitspielen; und seine Ehefrau. Trotzdem ahnt Borowski bald, dass der Mann in den Fall verwickelt ist. Es beginnt ein Katz-und-Maus-Spiel, bei dem der Verdächtige ein ebenbürtiger Gegner ist.

    Regisseurin Claudia Garde hat Arangos mitunter mutwillig skurrile Ideen konsequent umgesetzt. Allein die Szene, in der Milberg, der ja auch ein großer todernster Komödiant sein kann, verspielt die verschiedenen Knöpfe im Auto ausprobiert, ist ein Kleinod für sich. „Ich habe eine Situation“, muss er einräumen, als ihn der Wagen einfach nicht mehr fahren lässt; in solchen Momenten erinnert der „Tatort“ an die große ZDF-Serie „Doktor Martin“. Den gern auch mal makabren Humor kontrastiert Arango immer wieder mit den Szenen einer völlig kaputten Ehe. Ravens Gattin prostituiert sich im eigenen Ehebett, um die teuren Ansprüche der verzogenen Tochter zu finanzieren. Auf Ravens Frage, ob es denn so schlimm wäre, wenn das Ehepaar sein Leben so nicht mehr führen könne, erwidert sie mit sachlicher Verbitterung: „Was könnte schlimmer sein als unser Leben?“. Am Ende müssen beide nicht länger leiden. tpg.
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