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Solino

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Solino: Duisburg, 70er Jahre: Die italienische Familie Amato wandert ein und beschert dem Ruhrgebiet die erste Pizzeria, doch ihr Zusammenhalt zerbricht am neuen Leben in der Fremde.

Poster Solino

Solino

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Handlung und Hintergrund

1964 bricht die Familie Amato aus dem sonnigen Solino in Apulien nach Norden auf, um im fernen, reichen Deutschland das Glück als Gastarbeiter zu machen. Am Anfang ist der Kulturschock groß und auch die Arbeit unter Tage nicht jedermanns Sache, doch als man auf die Idee kommt, Duisburg eine erste Pizzeria zu bescheren, geht es aufwärts. Mit dem bescheidenen Wohlstand aber kommen neue Probleme: Die Ehe der Eltern (Antonella Attili, Gigi Savoia) droht an Papis Schwerenöterei zu zerbrechen, während sich die Söhne (Barnaby Metschurat, Moritz Bleibtreu) über Frauen und schöne Künste in die Haare geraten.

Kurz und schmerzlos„-Wunderknabe Fatih Akin („Im Juli„) lässt in seinem dritten abendfüllenden Kinofilm mit viel Humor und noch mehr Einfühlungsvermögen drei Jahrzehnte im Leben einer italienischen Gastarbeiter-Familie Revue passieren.

1964 eröffnet die Gastarbeiterfamilie Amato die erste Pizzeria im Ruhrgebiet. Zehn Jahre später erfüllen sich auch die Träume des jüngsten Sohns Gigi, der Filmemacher werden will, als sein Debütfilm zu den Ruhrfilmtagen eingeladen wird. Dann erkrankt seine Mutter an Leukämie, Gigi bringt sie heim nach Italien. Als sein Bruder Giancarlo Gigis Freundin verführt, kommt es zum Bruch zwischen den Brüdern.

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Duisburg, 1964. Der italienische Gastarbeiter Romano schmeißt seinen Job, weshalb Ehefrau Rosa kurzerhand eine Pizzeria namens „Solino“ eröffnet. Während das Lokal floriert, kriselt es jedoch bei den Amatos. Rosa verzehrt sich nach der Heimat, ihr Mann nach jungen Frauen. Und die Söhne Gigi und Giancarlo konkurrieren in vielerlei Hinsicht. Während Träumer Gigi das Glück in den Schoß fliegt, greift der eifersüchtige Bruder oftmals zu unlauteren Mitteln, um zum Zug zu kommen - mit schwerwiegenden Folgen für das Familienglück.

Duisburg, 1964. Während die soeben eröffnete Pizzeria „Solino“ floriert, kriselt es in der Gastarbeiterfamilie Amato: Mutter Rosa will nach Hause, Vater Romano junge Frauen und die Söhne Gigi und Giancarlo konkurrieren miteinander - mit schwerwiegenden Folgen. Wunderbarer Mix aus Drama, Liebesfilm, Komödie und Heimatfilm der anderen Art von Fatih Akin.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Fatih Akin
Produzent
  • Stefan Schubert,
  • Hejo Emons,
  • Ralph Schwingel
Darsteller
  • Barnaby Metschurat,
  • Moritz Bleibtreu,
  • Antonella Attili,
  • Lucas Gregorowicz,
  • Bastian Trost,
  • Gigi Savoia,
  • Patrycia Ziolkowska,
  • Tiziana Lodato,
  • Francesco Fiannaca,
  • Christian Tasche,
  • Lilian Fritz,
  • Hermann Lause,
  • Nicola Cutrignelli,
  • Michele Ranieri,
  • Vincent Schiavelli
Drehbuch
  • Ruth Toma
Musik
  • Jánnos Eolou
Kamera
  • Rainer Klausmann
Schnitt
  • Andrew Bird
Casting
  • Beatrice Kruger,
  • Sabine Schwedhelm,
  • Ingeborg Molitoris

Bilder

Kritiken und Bewertungen

5,0
4 Bewertungen
5Sterne
 
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4Sterne
 
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3Sterne
 
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2Sterne
 
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Kritikerrezensionen

  • Solino: Duisburg, 70er Jahre: Die italienische Familie Amato wandert ein und beschert dem Ruhrgebiet die erste Pizzeria, doch ihr Zusammenhalt zerbricht am neuen Leben in der Fremde.

    Die sechziger Jahre, das war das Jahrzehnt der Gastarbeiter. Bis nach Apulien hat sich die Story vom reichen Deutschland herumgesprochen. Und Familie Amato macht sich auf vom warmen Solino in den kalten Norden. Über 20 Jahre hinweg zeichnet Fatih Akin nach dem Buch von Ruth Toma das Leben von vier Menschen in der Fremde und stellt die Frage, was eigentlich Heimat ist.

    Eine Familiengeschichte, die sich über drei Jahrzehnte erstreckt - von 1964 bis 1984. Nur widerwillig fährt Rosa mit ihrem Mann Romano und den beiden kleinen Söhnen Gigi und Giancarlo ins ferne Deutschland. Erst einmal der Schock: eine muffige Wohnung in einem unwirtlichen Duisburg, dreckige Straßen und ein Job unter Tage, den Romano schnell hinwirft. Da hat die Signora eine tolle Idee. Warum nicht in der heruntergekommenen Eisdiele gegenüber die erste Pizzeria des Ruhrgebiets eröffnen? Nach den „Gastarbeitern“ die an karierten Decken futtern wie bei Muttern, kommen bald auch Einheimische, um sich ganz weltmännisch an unbekannte Speisen zu versuchen. Das „Solino“, genannt nach dem Heimatdorf, wird zum Treffpunkt. Als eines Tages eine Filmcrew einfällt, wächst in Gigi der Wunsch, Filmemacher zu werden, später klaut er sogar eine Kamera aus dem nahen Fotogeschäft. Der Coup geht in die Hose, doch statt ihm böse zu sein, schenkt der Ladenbesitzer dem Cinéphilen eine alte Kamera und Gigi dreht seinen ersten Dokumentarfilm „Dat iss jetz wech“. Was als Erfolgsstory begann, endet mit dem Zerbrechen der Familie. Die leukämiekranke Rosa verlässt ihren untreuen Mann, die Söhne verlieben sich in dasselbe Mädchen und Giancarlo gibt sich als Regisseur des preisgekrönten Films aus, während Gigi in Apulien die Mutter pflegt. Fatih Akin erzählt von der Suche nach Glück, die meistens in der Sackgasse endet, von Zufällen, die das ganze Leben umkrempeln. Liebevoll betrachtet er die Versuche, aus dem Schlamassel herauszukommen: der Vater, der Geld und Frauen nachjagt und am Ende traurig und allein in seinem leeren Restaurant sitzt, Rosa, die ackert, bis sie krank ist und erst im Süden wieder zu sich findet, Gigi, der in der Heimat zwar nicht Regie führt, dafür aber eine glückliche Ehe und Giancarlo, auf dessen Schultern das gestohlene Leben zur Last wird. Sie alle haben mit dem Verlust von Heimat auch ein Stückchen Seele verloren. Fernab jeglicher Klischees lässt Fatih Akin (wie auch in seinem Dokumentarfilm „Wir haben vergessen zurückzukehren“) die innerliche Zerrissenheit von Emigranten spüren, das Gefühl, nirgends daheim zu sein. Für Authentizität sorgt die streckenweise italienische Sprache, Barnaby Metschurat als Sympathieträger Gigi und Moritz Bleibtreu als zerbrechlicher Macho Giancarlo mit schwarzer Matte auf dem Kopf sind bestens besetzt. „Solino“ ist Kino der Zärtlichkeit und großer Emotionen, geht ganz nah an die Figuren, mit denen man liebt, leidet und lacht. Und wenn Gigis Freundin im Dorf Solino dem Deutschitaliener beibringt, wie man „Amore“ ausspricht, weiß man sich ganz tief im Land, wo die Zitronen blühen. Eine italienische Redewendung besagt, dass der Deutsche den Italiener liebt, aber nicht respektiert und der Italiener den Deutschen respektiert, aber nicht liebt. Da ist was dran. mk.
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