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Mein Herz tanzt

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Dancing Arabs: Drama nach Romanvorlage um einen jungen Palästinenser, der in Israel ausgebildet wird und zwischen den Kulturen steht.

Handlung und Hintergrund

Eyad besucht als einziger Palästinenser eine Eliteschule in Jerusalem. Trotz Ausgrenzung möchte er dazugehören. Mit einem anderen Außenseiter, dem israelischen Rollstuhlfahrer Yonatan, schließt er Freundschaft. Die erste Liebe zu einer jüdischen Mitschülerin macht das Leben noch komplizierter. Zwischen zwei unterschiedlichen Leben und Kulturen hin- und her gerissen, muss er am Ende eine schwer wiegende Entscheidung für die Zukunft fällen.

Eyad besucht als einziger Palästinenser eine Eliteschule in Jerusalem. Trotz Ausgrenzung möchte er dazugehören. Mit einem anderen Außenseiter, dem israelischen Rollstuhlfahrer Yonatan, schließt er Freundschaft. Die erste Liebe zu einer jüdischen Mitschülerin macht das Leben noch komplizierter. Zwischen zwei unterschiedlichen Leben und Kulturen hin- und her gerissen, muss er am Ende eine schwer wiegende Entscheidung für die Zukunft fällen.

Ein junger Palästinenser wird in Israel ausgebildet und muss eine schwerwiegende Lebensentscheidung treffen. Faszinierendes Drama nach dem halb-autobiografischen Roman des Haaretz-Kolumnisten Sayed Kashua.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Eran Riklis
Produzent
  • Michael Eckelt,
  • Chilik Michaeli,
  • Avraham Pirchi,
  • Tami Leon,
  • Antoine de Clermont-Tonnerre
Darsteller
  • Tawfeek Barhum,
  • Yaël Abecassis,
  • Michael Mushonov,
  • Ali Suliman,
  • Danielle Kitzis,
  • Razi Gabareen,
  • Marlene Bajali,
  • Laëtitia Eïdo,
  • Norman Issa,
  • Khalifa Natour,
  • Kais Natour,
  • Loai Nofi,
  • Rona Lipaz-Michael,
  • Shirili Deshe,
  • Keren Tzur
Drehbuch
  • Sayed Kashua
Musik
  • Yonatan Riklis
Kamera
  • Michael Wiesweg
Schnitt
  • Richard Marizy
Buchvorlage
  • Sayed Kashua

Bilder

Kritiken und Bewertungen

3,9
8 Bewertungen
5Sterne
 
(5)
4Sterne
 
(1)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
(0)
1Stern
 
(2)

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Kritikerrezensionen

    1. Eran Riklis ein israelischer Filmregisseur. Seinen internationalen Durchbruch erlebte er 2004 mit dem Film „Die syrische Braut“. 2008 stellte er auf der Berlinale 2008 seinen Film „Lemon Tree“ vor und erhielt für diesen Film den Panorama-Publikumspreis und eine Nominierung für den Europäischen Filmpreis 2008 in der Kategorie Bestes Drehbuch. Jetzt kommt sein neuester Film in die Kinos. Basierend auf dem halb-autobiografischen Roman von Sayed Kashua entstand ein berührender Film.
      Eyad (Tawfeek Barhom) wächst in einem kleinen arabischen Dorf in Israel auf. Inmitten einer lebhaften Familie, mit einem Ex-Revolutionär als Vater, einer liebevollen Mutter und einer weisen Großmutter, an der er sehr hängt. Eyad ist der hellste Kopf in seiner Schule und so erhält er als einziger Palästinenser ein Stipendium an einem jüdischen Elite-Internat.
      Fasziniert von den vielfältigen Möglichkeiten des Campuslebens freundet sich der Muslim Eyad mit seinem jüdischen Mitschüler Yonatan (Michael Moshonov) an, der an einer unheilbaren Muskellähmung leidet. Und er verliebt sich in seine Klassenkameradin Naomi (Danielle Kitzis). Die ständig erzwungene Geheimhaltung ihrer Liebe zerrt an beider Nerven.
      Als Naomis Eltern von der Verbindung der Beiden erfahren nehmen sie Naomi von der Schule, um die Beziehung ein Ende zu machen. Eyad gibt daraufhin sein Stipendium auf, damit Naomi ihre Ausbildung beenden kann. Der Gesundheitszustand von Yonatan verschlimmert sich rapide. Er kann die Wohnung nicht mehr verlassen und bricht alle Außenkontakte ab. Nur Eyad duldet er noch in seiner Nähe.
      Eyads Wunsch nach Anerkennung, nicht als Araber, nicht als Jude, sondern als Israeli, wird durch die Schikanen der täglichen Diskriminierung auf eine harte Probe gestellt. Auch die weiteren heimlichen Treffen mit seiner Liebe Naomi gestalten sich zunehmend zäher. Als Yonatan stirbt, fasst Eyad einen radikalen Entschluss um die gesellschaftliche Anerkennung zu erreichen.
      Ein gelungener Film, der die Realität im Israel der der Achtziger und Neunziger Jahre wiedergibt. Dazu schreibt Revi Goren (Movies):“ Einfach bezaubernd. Einen so großherzigen Film werden sogar die Rassisten unter uns lieben.“
      105 Minuten – der Nahe Osten einmal aus anderer Perspektive – unbedingt sehenswert.
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    2. Mein Herz tanzt: Drama nach Romanvorlage um einen jungen Palästinenser, der in Israel ausgebildet wird und zwischen den Kulturen steht.

      Zwischen Coming-of-Age-Story und Drama über den israelisch-palästinensischem Konflikt bewegt sich Eran Riklis‘ eindringliches Plädoyer für friedliche Koexistenz.

      „Es geht immer um Vertrauen, um gegenseitiges Vertrauen“ umreißt Eran Riklis seine Arbeit, die dem israelischen Regisseur u.a. für Filme wie „Lemon Tree“ oder „Die syrische Braut“ internationale Aufmerksamkeit garantierten. Wie so oft wirft er auch in „Mein Herz tanzt“ einen nie politisch dogmatischen, sondern immer menschlichen und respektvollen Blick auf den schwelenden Konflikt von Israelis und Palästinensern, auf das Miteinander und Gegeneinander von Mentalitäten und Kulturen. Als Basis diente Sayed Kashuas halb-biografischer Roman „Dancing Arabs“ aus dem Jahre 2002. Kashua, der als Araber im jüdischen Staat aufwuchs glaubte 2014 nicht mehr an das Integrations-Experiment und zog mit seiner Familie in die USA.

      Wie Sayed ist Hauptfigur Eyad Palästinenser und Israeli und besucht eine Eliteschule in Jerusalem, fühlt sich aufgrund seiner Herkunft als Außenseiter, ist hin- und hergerissen zwischen dem freien Campusleben im modernen Israel und der Bindung an seine traditionell ausgerichtete Familie in einer von Arabern bewohnten Kleinstadt. Von der Liebe zu seiner Mitschülerin, die nach einiger Zeit an den Regeln der Gesellschaft zerbricht, darf niemand etwas erfahren. Akzeptanz und Zuneigung findet er nur bei dem an einer unheilbaren Muskelkrankheit leidenden jüdischen Klassenkameraden Yonatan und dessen Mutter. Riklis und Kashua schrieben gemeinsam das Drehbuch und machten durch Weglassungen die Ereignisse leichter konsumierbar, ohne aber den Kern, die Suche nach einem Platz im Leben und Kampf gegen Diskriminierung, aus dem Auge zu verlieren. Die radikale Entscheidung, die eigene Identität für Gleichberechtigung und Anerkennung aufzugeben, birgt für sie Hoffnung und Enttäuschung.

      Die Ende der 1980er Jahre angesiedelte Handlung ist ein optimistisches Plädoyer für friedliche Koexistenz und Toleranz, das nostalgisch und heute in einer Atmosphäre der Angst fast utopisch wirkt. Erneut sind es bei Riklis die Frauen - ob Eyads Großmutter oder Mutter oder Yonatans Mutter - die Stärke und Emotionalität verkörpern. In der bewegenden Geschichte zwischen manchmal humorigen Coming of Age und existienzieller Herausforderung zählen die leisen Andeutungen oft mehr als das gesprochene Wort. Ob es möglich ist, in beiden Welten zu leben, der arabischen und der israelischen, und ob das Herz wirklich tanzen kann, darauf kann und will der Film keine Antwort geben. mk.
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      1. Die komplexen wechselseitigen Beziehungen zwischen Juden und Palästinensern benutzt Dancing Arabs für die Geschichte von Eyad: Einem Araber, der einen Grund findet, "jüdisch" zu sein. Der Film berut auf einem (fast) autobiographischen Roman von Sayed Kashua, dem wohl bekanntesten arabischen Autoren in Israel. Eyad lebt bei seiner Familie während der 80er in Tira. Wir erleben den Alltag dieser Familie, der fröhlich und im Grunde unbeschwert ist. Jeder hat so seine Marotten, eine sympathisch kauzige Familie! Endlch sehen wir mal keine unterjochten, vor sich hin leidenden Palästinenser! Einen politischen Hintergrund gibt es aber doch: Eyad, Sohn eines armen Tagelöhners (der die Aura eines Intellektuellen besitzt), gibt sich in der Schule stolz als Terrorist aus. Sein Vater war früher politisch aktiv, sass dann in Haft und durfte schliesslich nur noch bei der Obsternte arbeiten. Ende der 80er besteht der hochintelligente Eyad die Aufnahme an einer jüdischen Elite Schule in Jerusalem. Sein Vater erkennt Bildung als Grundlage für eine Veränderung im Land und die Erwartungen an Eyad sind immens. In der Schule schafft es Eyad, mit dem Vorurteil des Testosteron geplagten Arabers aufzuräumen und er erlebt Liebe auf den ersten Blick - zu seiner jüdischen Mitschülerin Naomi. Eyads engster Freund wird der behinderte Jude Yonatan, den er pflegt. Yonatan sitzt im Rollstuhl, Eyad ist Palästinenser - Grund genug für beide, darüber zu witzeln. Für Yonatans Mutter wird Eyad zum zweiten Sohn. Die Beziehung zu Naomi aber muss geheim bleiben, denn ihre Eltern denken rassistisch. Obwohl die Figuren symbolisch wirken, haben wir doch das Gefühl, "echte" Teenager zu sehen. Sie versuchen eben, ein normales Leben in einer aussergewöhnlichen Situation zu führen. Dancing Arabs vermeidet Polemik zugunsten eines strukturierten Portraits von Eyad. Mit vielen Details wird auch die geschichtliche Epoche dieser Zeit nachkonstruiert (Wer erinnert sich noch, dass es damals etwas Hoffnung gab im Nahost-Konflikt?). Dancing Arabs ist kein makelloser Film. Die Liebesgeschichte zu Naomi könnte tiefer entwickelt werden und erfährt auch keine befriedigende Auflösung. Ein bisschen verliert sich der Film dafür in Eyads neuer geklauter Identität und seiner Freundschaft zu Yonatan. Dennoch: Einer der glänzendsten und engagiertesten Filme zum Nahost-Konflikt, sehbar auch für diejenigen, denen die Thematik nicht so nahe geht wie mir. mehr auf cinegeek.de
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        1. Eyad ist Palästinenser in Israel. Sein Vater glaubt an die Unabhängigkeit seines Volkes, will aber auch, dass die Schulbildung seines hochintelligenten und begabten Sohnes an erster Stelle steht. Und so kommt Eyad Ende der 1980er Jahre auf eine Eliteschule in Jerusalem. Dort ist er als Araber ein Außenseiter und findet nur schwer Kontakt zu seinen Mitschülern. Nur Naomi, ein israelisches Mädchen, findet Gefallen an seiner ruhigen Art. Und auch dem im Rollstuhl sitzenden Yonatan ist es egal, was oder wer Eyad eigentlich ist. Doch für Eyad selbst wird es immer schwieriger, den Drahtseilakt zwischen den Kulturen, Religionen und politischen Ansichten auszubalancieren. Und dabei nicht sich selbst zu verlieren. Zu Beginn des Films von Eran Riklis, der auf dem Roman „Dancing Arabs“ von Sayed Kashua basiert, ist die Stimmung noch von kindlich-heiterem Spaß geprägt. Interkulturelle Missverständnisse zwischen Palästinensern und Isrealis gehören zum Alltag in Eyads Heimatdorf. Je erwachsener Eyad wird, desto komplexer und dramatischer gestalten sich allerdings die Schwierigkeiten. Glaubwürdig verkörpert Tawfeek Barhum dabei einen jungen Mann, der innerhalb der politischen Unruhen seine eigene Position im Leben sucht und dabei mit mancher Hürde konfrontiert wird. Sämtliche Charaktere sind mit liebevollem Einfühlungsvermögen gezeichnet, fern von Klischees oder Abziehbildern. Auch die Schauspielführung durch die Regie sowie die Dialoge und die beeindruckende Kameraarbeit wirken sensibel und klug durchdacht. Dem Zuschauer wird es leicht gemacht, jede Position im Film nachvollziehen zu können, um sich dann seine eigene Meinung zu bilden. Wie nebenbei und zwischen den Zeilen vermittelt sich auch ein geschichtlicher Exkurs über den jahrzehntelangen Konflikt zwischen Israel und Palästina, die auch heute noch ungelöst besteht. In erster Linie aber ist MEIN HERZ TANZT ein angenehm ruhig erzählter und berührender Film mit vielen kleinen wahrhaftigen Momenten und Erkenntnissen. Ein Film über Freundschaft, Respekt, das Erwachsenwerden und das Finden der eigenen Stimme und Identität.

          Jurybegründung:

          Arabern fällt es schwer das ‚P‘ richtig zu artikulieren, wohingegen Israelis Probleme mit der Aussprache des Namens Eyad haben. Das sind Schwierigkeiten, die sich im Verlauf von MEIN HERZ TANZT in Luft auflösen werden, andere Schwierigkeiten aber werden bestehen bleiben.

          Eran Riklis Spielfilm begleitet Eyad, der Ende der 70er Jahre als Palästinenser in Israel aufwächst. Der blitzgescheite Junge ist in der Nachbarschaft beliebt, auch wenn sich sein Vater, der einst als Terrorist verhaftet wurde, als Tagelöhner durchschlagen muss. Ende der 80er Jahre wird Eyad als erster Palästinenser an einer Elitekunsthochschule in Jerusalem angenommen. Er verlässt seine Familie, um sein Studium unter Israelis aufzunehmen. Dort lernt er nicht nur eine neue Sicht auf die Lage der Palästinenser kennen, sondern freundet sich auch mit dem schwer erkrankten Israeli Yonatan an.

          Mit Herz und Humor greift MEIN HERZ TANZT das tägliche Misstrauen und die Schikanen auf, denen sich Palästinenser ausgesetzt sehen. Aber Regisseur Eran Riklis Film klagt nicht bloß an. Mit Interesse hat die Jury wahrgenommen, dass er auch ein wenig Lachen über den Wahnsinn gestattet, der seit Jahrzehnten den Alltag der Region bestimmt. Diese Leichtfüßigkeit kann auch jenen Zuschauern den filmthematischen Zugang erleichtern, die sich mit politischen Themen eher schwer tun. Gleichwohl hat sich die Jury vorstellen können, dass sich politisch interessierte Kinogänger, besonders zu Beginn des Filmes, mit dem stark ausgeprägten Humor schwer tun könnten. Hier verliert der Film ein wenig seiner starken Gesamtwirkung. Auch die deutsche Synchronfassung wurde von der Jury kritisiert.

          Dennoch ist sich die Jury sicher, dass MEIN HERZ TANZT über so viel Esprit und Kraft verfügt, dass über diese Defizite schlichtweg hinweggesehen werden darf. Mit genauso viel Mut wie Unterhaltungswert wagt sich der Film an ein komplexes Thema und vermag Tabus scheinbar mühelos zu brechen.

          Besonders beeindruckt zeigte sich die Jury von den wirklich liebevoll entwickelten Charakteren. Riklis zeichnet das überzeugende Portrait eines Teenagers, der sich nicht nur durch die Pubertät kämpft, sondern es auch noch mit seiner kulturellen Identität und deren Ablehnung durch seine Umgebung zu tun hat. Hilfe bekommt er von der israelischen Mitschülerin Naomi, in die sich Eyad verliebt, und von seinem „Sozialprojekt“, dem sterbenskranken Yonatan und dessen Mutter, denen er wie ein Bruder und Sohn zur Seite steht.

          In Szenen der Nähe hebt der Film das Thema Integration, bzw. Inklusion auf ein besonderes Niveau. Wenn er mehr oder weniger implizit die Antwort darauf gibt, ob man von Geburt an Araber, Israeli oder behindert ist, oder aber erst im Laufe der Zeit dazu gemacht wird, dann ist schon viel in Sachen des Miteinander gesagt.

          MEIN HERZ TANZT ist ein außergewöhnlicher Film über Grenzgänge, der mit unverhofftem Schwung und Leichtigkeit, aber gänzlich ohne Pathos, vom schwierigen Verhältnis von Palästinensern und Israelis erzählt.

          Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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