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It's a Free World

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It's a Free World: Mit ungebrochenem Kampfeswillen erzähltes Drama von Ken Loach über eine junge arbeitslose Frau, die selbst eine private Arbeitsvermittlung in ihrer Küche aufmacht.

Poster

It's a Free World

Handlung und Hintergrund

Zu Schulzeiten weckte Angie (Kierston Wareing) wenig Hoffnungen, aber viele Jahre später will das ambitionierte Energiebündel endlich ihr verpfuschtes Leben neu anpacken. Als sie wegen schlechter Manieren bei einer Arbeitsagentur abgelehnt wird, gründet sie flugs eine eigene - in ihrer Küche mit Wohngenossin Rose (Juliet Ellis). Die beiden wollen so den osteuropäischen Einwanderern ihres heruntergekommenen Viertels eine Perspektive bieten.

Kämpfernaturen waren Ken Loachs Akteure schon immer. Nach seinem Cannes-Gewinner, dem Bürgerkriegsdrama „The Wind That Shakes the Barley„, wendet sich der Brite wieder dem zeitgenössischen Sozialdrama zu und beobachtet Menschen, die trotz Arbeitslosigkeit nicht aufgeben.

Angie mag in der Schule keine Leuchte gewesen sein, aber sie hat Energie, Pfiff und Ambition. Und sie befindet sich in der Blüte ihres Lebens. Sie weiß, dass jetzt ihr Moment gekommen ist, dass sie jetzt ein bisher eher verpfuschtes Leben wieder in die Bahn bringen kann. Mit ihrer Wohngenossin Rose gründet Angie in ihrer Küche eine private Arbeitsvermittlung - und das mitten in einem heruntergekommenen Viertel, das in erster Linie von Gangs behaust wird, aber eben auch von Einwanderern aus Osteuropa auf der Suche nach Jobs.

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Angie mag in der Schule keine Leuchte gewesen sein, aber sie hat Energie, Pfiff und Ambition. Und sie befindet sich in der Blüte ihres Lebens. Sie weiß, dass jetzt ihr Moment gekommen ist, dass sie jetzt ein bisher eher verpfuschtes Leben wieder in die Bahn bringen kann. Mit ihrer Wohngenossin Rose gründet Angie in ihrer Küche eine private Arbeitsvermittlung - und das mitten in einem heruntergekommenen Viertel, das in erster Linie von Gangs behaust wird, aber eben auch von Einwanderern aus Osteuropa auf der Suche nach Jobs.

Darsteller und Crew

  • Kierston Wareing
    Kierston Wareing
  • Ken Loach
    Ken Loach
  • Paul Laverty
    Paul Laverty
  • Ulrich Felsberg
    Ulrich Felsberg
  • Juliet Ellis
    Juliet Ellis
  • Leslaw Zurek
    Leslaw Zurek
  • Joe Siffleet
  • Colin Coughlin
  • Maggie Hussey
  • Raymond Mearns
  • Serge Soric
  • Frank Gilhooley
  • David Doyle
  • Rebecca O'Brien
  • Nigel Willoughby
  • Jonathan Morris
  • George Fenton
  • Kahleen Crawford

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

    1. Realistisch, unmittelbar und sozialkritisch: Ken Loach findet mit "It's a free world" zu alter Form zurück und zeigt, wie wacklig das Grundgerüst der Moral sein kann, wenn es um Geld und daraus erwachende Gier geht. Er führt seine Zuschauer hinein in eine Welt, in der Gesetze keine Bedeutung mehr haben, in der Begriffe wie Verantwortungsgefühl oder Solidarität zu Floskeln verkommen sind und Menschen stetig an Wert verlieren. Dabei macht er auch deutlich, wie sehr wir selbst bereits in dieser Welt verstrickt sind, ohne dass uns das bewusst sein muss. Immerhin kann man sich leichter aus der Verantwortung stehlen, wenn man den Niedriglohnarbeitern, die das gerade erworbene Produkt hergestellt haben, nicht in die Augen sehen muss.

      Indem er eine Frau in den Mittelpunkt stellt, die nicht eindeutig auf die bloße Opfer- oder Täterrolle reduziert werden kann, zeigt er, wie stark die Grenzen zwischen Verlierern und Gewinnern im globalen Arbeitsmarkt mitunter verschwimmen. Denn Angie, die selbst lange genug am Rande des Existenzminiums leben musste und weiß, wie es sich anfühlt, ausgebeutet zu werden, ist nur ein kleines Rad im großen System. Ihre Figur ist ebenso facettenreich wie tiefgründig. Sie schwankt stets zwischen Hoffnung und Gier, zwischen Mitgefühl und Verachtung. Nie hat man das Gefühl, sie wirklich zu kennen und doch fällt es erschreckend leicht, sich mit ihr zu identifizieren.

      Dem Film gelingt es über weite Strecken, das Absurde und Menschenverachtende des Systems herauszuarbeiten, ohne in die Plattitüde abzugleiten. Besonders deutlich wird das in den Gesprächen zwischen Angie und ihrem Vater, einem Vertreter der alten Arbeiterklasse. Etwa wenn sie ihm zu erklären versucht, sie wolle ihrem Sohn mit ihrer Arbeit eine bessere Zukunft bieten und er entgegenhält, dass gerade dieser später keine Chance haben wird gegen die billigere Konkurrenz, die durch Angie ins Land geholt wird.

      Mit seinem neuen Film gelingt es Ken Loach wieder einmal, zu kritisieren, ohne zu belehren, zum Nachdenken anzuregen, ohne zu langweilen. Das wurde in Venedig verdientermaßen mit der "Goldenen Osella" für das beste Drehbuch, sowie mit dem EIUC Human Rights Film Award belohnt. Hauptdarstellerin Kierston Wareing dürfte außerdem zu den besten Neuentdeckungen der letzten Zeit gehören. Alles Gründe, den Film nicht zu verpassen.

      Fazit: Realistisch, unmittelbar und sozialkritisch: Ken Loach findet mit "It's a free world" zu alter Form zurück und beweist ein weiteres Mal, dass sich politisches Engagement und gute Unterhaltung nicht ausschließen müssen.
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    2. It's a Free World: Mit ungebrochenem Kampfeswillen erzähltes Drama von Ken Loach über eine junge arbeitslose Frau, die selbst eine private Arbeitsvermittlung in ihrer Küche aufmacht.

      Eine junge Frau scheitert beim Versuch eines eigenen Weges zwischen Individualismus, persönlichem Unternehmergeist und Raubtierkapitalismus.

      Ken Loach kämpft in seinen Filmen für eine gerechte Welt, legt die Finger auf die Wunde. „It’s a Free World“, so der ironische Titel seines neuen, traditionsgemäß mit Drehbuchautor Paul Laverty ausgeheckten Dramas, passt zur aktuellen Krise, in der sonst so lautstarke Vertreter eines Raubtierkapitalismus kleinlaut beim Staat die Hand aufhalten. Es geht hier nicht um die Großen, die mit ihrer Gier nach Geld das System an den Rand des Absturzes bringen, sondern um die kleinen Fische, die einen Krümel vom Erfolgskuchen aus der liberalen Wirtschaftswelt abkriegen möchten und gnadenlos untergehen.

      Angie, von Natur aus Individualistin, glaubt an Unternehmergeist. Als sie ihren Job in einer Personalvermittlung verliert, macht sie sich mit einer Freundin selbständig und vermittelt billigen legalen und illegalen Einwanderern Arbeit für einen Tag. Das Geschäft läuft gut, sogar der Gefühlshaushalt ist durch die Liebe zu einem jungen Polen im Plus. Doch dann löst sich eines der Leih-Unternehmen in Luft auf und die taffe Frau muss ihren erbosten Schützlingen Rede und Antwort stehen und sich entscheiden zwischen Moral oder Moneten. Aber sie will nicht mehr zu den Losern gehören und begibt sich auf das dünne Eis der Gesetzlosigkeit, riskiert das eigene Leben und das ihres Kindes, wenn sie zwischen die Fronten von Wirtschaftsbossen, Menschenhändlern und empörten, um ihren Lohn gebrachten Arbeitslosen und Asylbewerbern gerät. Ihre Rechnung, in die eigene Tasche zu wirtschaften, geht nicht auf.

      Loach wirft einen Blick in die Grauzone der Gesellschaft mit ihren sozialen Verwerfungen, verkneift sich dabei Schuldzuweisungen. Seine blonde Protagonistin ist eigentlich sympathisch, wenn sie in Ledermontur auf dem Motorrad herumkurvt und - anfänglich selbst unschuldiges Opfer der Umstände - zur rücksichtslosen, zerrissenen Täterin wird. Loach setzt Globalisierung und Migration, die Veränderungen der Arbeits- und Industriekultur und ihren Einfluss bis in den persönlichsten Bereich zueinander in Beziehung, macht die Verknüpfung von privat, wirtschaftlich und politisch in einer freien Welt transparent, die Darwins Grundsatz vom „survival of the fittest“, dem Überleben des Stärksten, propagiert und damit Werte wie Solidarität oder Verantwortung im realitätsfernen Idealismus verortet. Die erschreckend rigorose Kapitalismuskritik spielt gleichzeitig mit Thriller-Elementen, unterhält bestens mit Spannung und Gefühl. mk.
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