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Im Weltraum gibt es keine Gefühle

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I rymden finns inga känslor: Schwedisches Feel-Good-Movie über einen jungen Mann, der zwischen fest geregelten Bahnen und Chaos durchs Leben schwebt.

Poster

Im Weltraum gibt es keine Gefühle

Handlung und Hintergrund

Der 18-jährige Simon leidet unter Asperger, eine Art Autismus mit Merkmalen wie akribische Planung von Abläufen, Fixierung auf Kreise, den immer gleichen Mahlzeiten und Kleidung für jeden einzelnen Tag. Als er sich mit den Eltern überwirft, zieht er zu seinem älteren Bruder Sam, dessen Freundin bald genervt auszieht. Kurz entschlossen sucht er für den Verlassenen eine neue Partnerin und trifft auf eine unberechenbare und spontane Frau, die in keines seiner mathematischen Muster passt. Mit einem märchenhaften Trick versucht er die beiden zu verkuppeln.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Andreas Öhman
Produzent
  • Cecilia Forsberg,
  • Jonathan Sjöberg,
  • Bonnie Skoog
Darsteller
  • Bill Skarsgård,
  • Martin Wallström,
  • Cecilia Forss,
  • Sofie Hamilton,
  • Susanne Thorson,
  • Kristoffer Berglund,
  • Jimmi Edlund,
  • Lotta Tejle,
  • Ingmar Virta,
  • Per Andersson,
  • Linda Skogh,
  • Petra Nylander
Drehbuch
  • Andreas Öhman,
  • Jonathan Sjöberg
Musik
  • Josef Tuulse
Kamera
  • Niklas Johansson
Schnitt
  • Andreas Öhman,
  • Mikael Johansson

Bilder

Kritiken und Bewertungen

5,0
1 Bewertung
5Sterne
 
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4Sterne
 
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Kritikerrezensionen

    1. Auf die Frage, was er eigentlich von seinen schauspielernden Söhnen hält, entgegnete Stellan Skarsgard vor zehn Jahren in einem Berlinale-Interview sarkastisch: „Schauspieler? Das sind doch keine Schauspieler, das sind nur Stars.“ Inzwischen dürfte der international erfolgreiche Kosmopolit seine Meinung geändert haben, da er selbst schon mehrfach mit ihnen vor der Kamera stand. Am bekanntesten ist gewiss Alexander Skarsgard, der inzwischen mit Filmen wie „Straw Dogs“ in Hollywood Fuß fasste und zuletzt bei Lars von Triers „Melancholia“ an der Seite seines Vaters agierte. Aber auch der jüngere Sohn Bill kann mehrere Hauptrollen vorweisen, wobei er hier in Schwedens diesjährigem Oscar-Vorschlag „Simple Simon“ als eigensinniger, penibler Achtzehnjähriger mit Asperger-Syndrom überzeugt.

      Im rot-blauen Trainingsanzug und mit gescheitelter Frisur erweist sich Simon als fanatischer Raumfahrtsexperte, der Kubricks „2001“ längst auswendig kennt und im Gegensatz keine Liebeskomödien mag. Wenn der prinzipientreue Jugendliche sein Ordnungssystem gefährdet sieht, flüchtet er in einen überdimensionalen Kessel als Raumkapselersatz. Hier lässt er alle Lebensstürme unbeirrt an sich vorüber ziehen. Während es Bruder Sam gewohnt ist, mit diesen Macken umzugehen und deshalb Simon bei sich aufgenommen hat, will dessen Freundin irgendwann nicht mehr sein rigides Ordnungssystem tolerieren. Auf der Suche nach einer neuen Lebensgefährtin für seinen Bruder und somit der Rückkehr zur vertauten Norm begibt sich der kranke Sonderling auf eine ungewöhnliche Brautschau.

      Natürlich wird es schnell deutlich, dass seine Zufallsbekanntschaft, die flippige Sophie, genau die richtige Freundin für Simon selbst wäre – schon einmal deshalb, weil sie sich in ihrem chaotischen Handeln als genaues Gegenteil entpuppt und ihn somit ideal ergänzt. „Im Weltall gibt es keine Gefühle“ ist eine jener typisch skandinavischen Produktionen in „Elling“-Tradition, die humorvoll für einen toleranten Umgang mit Behinderten plädieren. Andreas Öhmans märchenhafte Romantikkomödie um einen Romantikkomödien hassenden Protagonisten glänzt durch skurrile Figuren, wobei man eben akzeptieren muss, dass sich Sophie an Marotten einiges mehr gefallen lässt, als man es normalerweise bei neuen Bekannten durchgehen lassen würde. Selbst Simon muss schließlich lernen, sich auf sein Gegenüber einzulassen.

      Zwar gehört Öhmans Debüt nach mehreren Kurzfilmen zu jenen Werken, die ihr anfängliches Tempo und den Witz nicht ganz durchhalten können. Besonders der Prolog mit den computeranimierten Grafiken, die Simons Vorstellungswelt bildlich demonstrieren, wurde reichlich originell in Szene gesetzt. Doch ebenso vermag der restliche Film durch charmanten Witz, ein wenig Klamauk und überzeugende Darstellern zu gefallen. Papa Stellan dürfte durchaus zufrieden sein

      Fazit: Ein sympathisches Regiedebüt um Handikaps, Liebe und Chaos mit schrägen Bildeinfällen und pfiffigem Witz.
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    2. Im Weltraum gibt es keine Gefühle: Schwedisches Feel-Good-Movie über einen jungen Mann, der zwischen fest geregelten Bahnen und Chaos durchs Leben schwebt.

      Schwedisches Feel-Good-Movie über einen jungen Mann, der zwischen fest geregelten Bahnen und Chaos durchs Leben schwebt.

      „Ich habe Asperger“, so begrüßt der 18jährige Simon die Menschen, bevor sie ihm Fragen stellen können. Asperger gilt als eine Art Autismus mit Merkmalen wie akribische Planung von Abläufen, Fixierung auf Kreise, den immer gleichen Mahlzeiten und Kleidung für jeden Wochentag. Als er sich mit den Eltern überwirft, zieht er zu seinem älteren Bruder Sam. Seitdem sind für den Privatleben und Intimsphäre perdu, die Freundin zieht genervt aus und auch Simons Ordnungskosmos gerät dadurch in Gefahr. Kurz entschlossen sucht er für den Verlassenen eine neue Partnerin und trifft auf ein unberechenbares und spontanes Wesen, das in keines seiner mathematischen Muster passt. Mit einem märchenhaften Trick versucht er die beiden zu verkuppeln.

      Bill Skarsgard (Filius des renommierten Schauspielers Stellan Skarsgard) möchte man in seiner emotionalen Unbedarftheit am liebsten ständig knuddeln, er hat einiges mit seinen Vorgängern in „Rain Man“ oder „Punch Drunk Love“ gemein, wie stures Beharren auf einen bestimmten Rhythmus oder außergewöhnliche mathematische Fähigkeiten. Normale Gefühle sind ihm ein Rätsel, seine Wahrnehmung läuft über feste Strukturen, anfassen lässt er sich schon mal gar nicht. Und romantische Komödien mit Hugh Grant sind ihm ein Gräuel. Der erst 25jährige Andreas Öhman, dessen zärtliches Filmdebut für Schweden ins Oscar-Rennen ging, nimmt seinen Protagonisten ernst und inszeniert dessen seltsame Verhaltensweisen mit Ideenreichtum und zarter Poesie. So krabbelt der Außenseiter in eine Blechtonne und gibt vor mit einem Raumschiff durchs Weltall zu reisen, wenn Nähe droht oder informiert sich penibel darüber, wie ein Mann eine Frau erobern kann, um ein romantisches Candlelight-Dinner für seinen Bruder und dem von ihm ausgewählten Objekt der Begierde zu arrangieren. Der warmherzige Blick auf den Protagonisten ohne lästiges Psychologisieren ist von trockenem, nordischem Humor geprägt und erinnert in seiner manchmal anarchischen Situationskomik an Landmann Roy Andersson. Wie sich der Junge vorsichtig ins wahre Leben tastet und ihm die lebenslustige junge Frau beibringt, das nicht nur Formeln zählen und ihm in großer Eindringlichkeit und Einfachheit das Auf und Ab von Empathie erklärt, das trifft mitten ins Herz. Wer weiß, vielleicht gibt es doch Gefühle im Weltraum. mk.
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