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Historias mínimas

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Historias mínimas: Warmherzige, melancholische Komödie, die die Schicksale dreier völlig unterschiedlicher Reisender auf den Straßen Süd-Patagoniens miteinander verbindet.

Poster

Historias mínimas

Handlung und Hintergrund

Auf einer Straße in Südpatagonien sind drei Menschen mit unterschiedlichen Zielen unterwegs: Der alte Don Justo (Antonio Benedictis) trampt in die Nachbarstadt, wo jemand seinen vermissten Hund gesehen haben will. Der Handlungsreisende Roberto (Javier Lombardo) ist mit einer Cremetorte unterwegs, sie soll ihm das Herz einer schönen Witwe gewinnen. Die junge, bettelarme Maria (Javiera Bravo) fährt mit ihrem Baby in die große Stadt, um ihren Gewinn aus einer TV-Show abzuholen: eine Universalküchenmaschine. An Haltestellen kommt es zu Begegnungen.

Drei Menschen, drei soziale Schichten, drei Generationen, dreimal argentinisches Leben in einer krisengeschüttelten Gegenwart. Episodisches Roadmovie mit Stil und lakonischem Humor.

Südlich von Buenos Aires sind der 80-jährige Don Justo auf der Suche nach seinem Hund, der 40-jährige Handlungsreisende Roberto mit einer Cremetorte und einem Heiratsantrag im Gepäck und die arme, 25-jährige Maria mit ihrem Baby auf den einsamen Landstraßen Patagoniens unterwegs, wo sich ihre Geschichten und Träume miteinander verbinden.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Carlos Sorin
Produzent
  • Martin Bardi
Darsteller
  • Javier Lombardo,
  • Antonio Benedictis,
  • Javiera Bravo,
  • Francis Sandoval,
  • Carlos Montero,
  • Anibal Maldonado,
  • Maria Rosa Cianferoni,
  • Mariela Díaz,
  • Maria del Carmen Jimenez,
  • Mario Splanguno,
  • Julia Solomonoff,
  • Armando Grimaldi,
  • Cesar Garcia,
  • Laura Vagnoni,
  • Rosa Valsecchi,
  • Silvina Fontelles,
  • Rosario Vera,
  • Enrique Otranto
Drehbuch
  • Pablo Solarz
Musik
  • Nicolás Sorin
Kamera
  • Hugo Colace
Schnitt
  • Mohamed Rajid

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Historias mínimas: Warmherzige, melancholische Komödie, die die Schicksale dreier völlig unterschiedlicher Reisender auf den Straßen Süd-Patagoniens miteinander verbindet.

    In der südlichen Steppe von Patagonien, sozusagen am Ende der Welt, kreuzen sich die Wege dreier Menschen und ihrer Schicksale. Aus unterschiedlichen Gründen treibt es sie auf der Suche nach Glück in die Provinzhauptstadt. Carlos Sorins von skurrilen Gestalten bevölkertes Roadmovie führt durch eine raue Landschaft, Projektionsfläche von Wünschen und Spiegelbild seelischer Verwerfungen. Die „kleinen Geschichten“ zeichnen ein vieldeutiges Bild vom heutigen Argentinien und dem Alltag ganz normaler Leute.

    Das Unspektakuläre, das vordergründig Nebensächliche interessiert Carlos Sorin, der sich als Werbefilmer einen Namen machte und nach einer Pause von 13 Jahren erstmals wieder einen Kinofilm drehte, seinen dritten. Ihm sei es egal, ob Marlon Brando oder irgend ein Typ von der Straße in einem Film mitspiele, auch die Arbeitsmethode sei nicht entscheidend, erklärte der 58Jährige in einem Interview. Für ihn zählt nur, „diesen winzigen Moment von Authentizität einzufangen“. Das gelingt ihm in dieser melancholischen Komödie mit hohem Kauzfaktor 100%ig.

    In Südpatagonien reisen drei Menschen verschiedener Generationen unabhängig voneinander in die große Stadt San Julian: Der 80jährige Don Justo fühlt sich überflüssig, nachdem sein Sohn und dessen Frau den Supermarkt übernommen haben und macht sich per Autostop auf die Socken, als er hört, man habe seinen lang vermissten Hund in der 400 km entfernten Stadt gesehen. Ein 40jähriger Vertreter transportiert in seinem alten Wagen eine Geburtstagstorte in Fußballform (deren Aussehen er permanent durch Konditoren verändern lässt) für den Sohn der Angebetenen und hofft, damit Eindruck zu schinden und sie zur Annahme eines Heiratsantrages zu bewegen. Eine 25jährige Frau samt Baby bewältigt mit dem öffentlichen Bus die lange Strecke, um bei einer Gameshow den Hauptgewinn abzuholen, eine elektrische Küchenmaschine - und das, ohne ans Stromnetz angeschlossen zu sein.

    Mit nur zwei Profi-Schauspielern und seinem Team kam Sorin nach Patagonien und castete unter der Einwohnerschaft die Filmfiguren. In atmosphärischer und erzählerischer Dichte entwickelt er abenteuerliche Situationen, zufällige Begegnungen und rührende Momente, die sich zu einer comédie humaine verbinden. In unwirtlicher Landschaft mit endlosen Straßen ziehen die Menschen kometenhaft ihre Bahn - unruhig nach einem ruhenden Pol suchend, mit festem Blick auf die mögliche Verwirklichung ihrer Träume. Das ist mal absurd, dann wieder humoristisch, aber immer lebensbejahend, auch wenn sich der alte Mann auf seinem letzten Ausflug mit dem Gedanken an den Tod anfreundet. Voller Ironie steckt der Kultur-Clash zwischen karger Existenz und glitzernder TV-Welt.

    „Historias Mínimas“ empfindet man als kleines Kinowunder und guckt den sympathischen Protagonisten gerne zu, wie sie sich in ihren Unsicherheiten und den Netzen ihrer Sehnsüchte verfangen - sie sind uns fern und doch so nah. mk.
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