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Für Elise

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Für Elise: Subtiles Mutter-Tochter-Drama, das konsequent eine problembeladene Beziehung zur ungleichen offenen Rivalität steigert.

Poster Für Elise

Für Elise

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Handlung und Hintergrund

Seit dem Unfalltod ihres Vaters wächst die 15-jährige Elise allein bei ihrer verantwortungslosen Mutter Betty auf, die ihre Trauer im Alkohol ertränkt. Nicht nur muss Elise den Haushalt regeln, sondern die prinzipienlose Krankenschwester, die sich gehen lässt, quasi mitversorgen. Elises weit in die Ferne gerückter Berufstraum Pianistin erhält schlagartig Perspektive, als sich Betty dem Musikjournalisten Ludwig an den Hals wirft. Der lebt in Scheidung und interessiert sich bald mehr für die Tochter als die Mutter, die Elise nun auch als Konkurrentin betrachtet und anbiestert.

News und Stories

Darsteller und Crew

  • Jasna Fritzi Bauer
    Jasna Fritzi Bauer
  • Christina Große
    Christina Große
  • Hendrik Duryn
    Hendrik Duryn
  • Annekathrin Bürger
    Annekathrin Bürger
  • Axel Schreiber
    Axel Schreiber
  • Lucas Reiber
    Lucas Reiber
  • Maria Ehrich
    Maria Ehrich
  • Saskia Rosendahl
    Saskia Rosendahl
  • Katharina Eckerfeld
  • Marie Anne Fliegel
  • Maria Häuser
  • Tom-Aurelio Shiva Dubey
  • Lotte Ohm
  • Matthias Winde
  • Michael Wächter
  • Carola Sigg
  • Wolfgang Dinslage
  • Erzsébet Rácz
  • Marcel Lenz
  • Guido Schwab
  • Kai Rostásy
  • Andreas Baltschun
  • Simone Bär
  • Jessika Eisenkolb

Bilder

Kritiken und Bewertungen

2,1
16 Bewertungen
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4Sterne
 
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3Sterne
 
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2Sterne
 
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1Stern
 
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Wie bewertest du den Film?

Kritikerrezensionen

    1. Wolfgang Dinslages Debütfilm "Für Elise" ist ein zurückhaltendes Drama, bei dem der Regisseur ein besonderes Gespür für die Bruchstellen im Familiengefüge beweist. Indem Dinslage seine dramatischen Konflikte unterspielt, sie im Untergrund brodeln lässt, baut er Spannung auf. Seine junge Hauptdarstellerin Jasna Fritzi Bauer spielt Elise mit frischem Verve, ganz natürlich und gekonnt auf den Punkt. Sie ist in der vaterlosen Familie diejenige, die die Elternrolle übernommen hat und dabei mit Gleichaltrigen nicht umgehen kann.

      Wenn sich dann subtil das konfliktheischende Dreiecksverhältnis zwischen Tochter, Mutter und deren neuem Liebhaber aufbaut - flankiert von himmelhoch jauchzendem Glück und zu Tode betrübtem Jammer der Mutter -, zeigt sich die Stärke des Films: „Für Elise“ stürzt sich nicht auf das Offensichtliche, sondern lässt die Figuren ihre Rivalitäten im Kleinen ausspielen.

      Freilich: Je weiter das Figurendreieck sich dreht, desto klarer wird, dass kein richtiges, emotionales Drama daraus werden kann. Um wirkliche gegnerische Nebenbuhler zu werden, haben sich Tochter und Mutter zu lieb. Heftige Konfrontationen, so zeigt es sich, müssen ausbleiben, wenn die emotionale Nähe zu groß ist. Tochterliebe überwindet alle Bürde, alle Last, auch wenn sie von der verantwortungslosen Mutter auf schwache Teenagerschultern übertragen wird.

      Und so schließt Regisseur Dinslake mit einer mundgerecht aufbereiteten Konfliktlösung, die dem Potential, das der Film über weite Strecken aufscheinen lässt, nicht recht gerecht wird.

      Fazit: "Für Elise" ist ein Mutter-Tochter-Drama, in dem die Tochter die verantwortungsvolle Position gegenüber ihrer Mutter einnimmt. Das Potential für die große Emotion ist da und wird zu weiten Teilen ausgeschöpft. Doch das schwache Ende enttäuscht und drückt den Film eher auf TV-Niveau.
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    2. Für Elise: Subtiles Mutter-Tochter-Drama, das konsequent eine problembeladene Beziehung zur ungleichen offenen Rivalität steigert.

      Subtiles Mutter-Tochter-Drama, das konsequent eine problembeladene Beziehung zur ungleichen offenen Rivalität steigert.

      Wer ist Kind, wer erwachsen? In der ersten Kinoarbeit von Wolfgang Dinslage („Zurück zum Glück“) haben die 15-jährige Elise (Jasna Fritzi Bauer aus Petzolds „Barbara“ empfiehlt sich abermals) und ihre Mutter Betty (selten im Kino: Christina Große überzeugt als lächerlich-liederliches Weib) die Rollen weitgehend getauscht. Das Coming-of-Age-Drama ähnelt damit den jüngst angelaufenen „Einer wie Bruno“ und „Fliegende Fische müssen ins Meer“, nur ist es fern von deren tragikomischen Anwandlungen im freudlosen Alltag angesiedelt.

      Der sensiblen Teenagerin, die ihren Berufstraum Pianistin auf Eis gelegt hat und in ihrer Entwicklung leidet, weil sie daheim die Last der Verantwortung trägt, steht ein nur scheinbar liebevolles, tatsächlich prinzipienloses Partyluder gegenüber, das jeden, allen voran die eigene Tochter schamlos egoistisch manipuliert. Ihre Alkoholsucht und Feierwut betäubt die Trauer um den vor zwei Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommenen Mann nur mangelhaft. Als sie sich dem bodenständigen Klassikjournalisten Ludwig (Hendrik Duryn als durchsetzungsschwacher Schlaffi) an den Hals wirft, interessiert sich der mehr für Elise. Es entsteht ein unglückseliges Dreiecksverhältnis, das den lange auf kleiner Flamme köchelnden Konflikt katalysiert, der nun offen ausbricht.

      Anstatt sich mit dramatischen Wendungen auszutoben, erkundet Dinslage beharrlich die stillen Seelenqualen der Tochter und das emotionale Elend ihrer Mutter. Entschlossen unauffällig breitet sich eine mitunter banale Lebenswirklichkeit aus, in der eine Erziehungsberechtigte unter Vernachlässigung sämtlicher Elternpflichten mit psychischen Gemeinheiten ihre Tochter erniedrigt, die sich nicht zu wehren weiß und von der Wodkaleiche ein ums andere mal bloßgestellt und gequält wird.

      Einerseits mag das oft brav und kraftlos wirken, andererseits gelingt „Für Elise“ eine leise und subtile, erschreckend gut beobachtete Chronik eines verstockten, verklemmten, betretenen Miteinanders, das sich zum Gegeneinander entwickelt, in dem alle drei Charaktere zu schwer verzeihlichen Fehlern hingerissen werden. Das zieht auch den Zuschauer seelisch gnadenlos auf das Niveau dieser Auseinandersetzung herunter, aber vor allem dank der konzentrierten Darsteller auch in eine Erzählung hinein, die sehr viel näher an der Realität ist, als es manchem lieb sein kann, auch wenn am Ende ein breiter Hoffnungsschimmer manches relativiert.

      tk.
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