Anzeige
Anzeige
Für Links auf dieser Seite erhält kino.de ggf. eine Provision vom Händler, z.B. für mit oder blauer Unterstreichung gekennzeichnete. Mehr Infos.
  1. Kino.de
  2. Filme
  3. Exit Marrakech

Exit Marrakech

000623637.mp4
Anzeige

Exit Marrakech: Berührendes Drama um einen Vater, der mit einem gemeinsamen Trip nach Marokko, seinem 17-jährigen Sohn wieder näher kommen will.

Handlung und Hintergrund

Der 17jährige Ben soll die Sommerferien bei seinem geschiedenen Vater verbringen, der als Regisseur in Marrakech an einem internationalen Theaterfestival teilnimmt. Beide sind sich im Grund fremd und gehen schnell auf Konfrontationskurs. Der Junge erkundet das Land auf eigene Faust, verliebt sich in eine Prostituierte und folgt ihr ins Atlasgebirge, wo ihn der besorgte Vater nach einer Irrfahrt findet. Auf der komplizierten Rückreise kommen sie sich näher, reden miteinander und begegnen sich auf Augenhöhe. Am Ende der Reise ist Ben ein junger Erwachsener geworden.

Der 17-jährige Ben soll die Sommerferien bei seinem geschiedenen Vater verbringen, der als Regisseur in Marrakech arbeitet. Beide sind sich im Grund fremd und gehen schnell auf Konfrontationskurs. Der Junge erkundet das Land auf eigene Faust, verliebt sich in eine Prostituierte und folgt ihr ins Atlasgebirge, wo ihn der besorgte Vater nach einer Irrfahrt findet. Auf der Rückreise kommen sie sich näher, reden miteinander und begegnen sich auf Augenhöhe. Am Ende der Reise ist Ben ein junger Erwachsener geworden.

Ein Vater will seinem 17-jährigen Sohn mit einem gemeinsamen Trip nach Marokko wieder näher kommen. Berührendes Drama, in dem Oscar-Gewinnerin Caroline Link eine Geschichte vom Sich-finden erzählt.

Anzeige

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Caroline Link
Produzent
  • Peter Herrmann
Darsteller
  • Ulrich Tukur,
  • Samuel Schneider,
  • Hafsia Herzi,
  • Marie-Lou Sellem,
  • Josef Bierbichler,
  • Clara-Marie Pazzini,
  • Götz Schulte,
  • Abdesslam Bouhasni,
  • Mourad Zaoui
Drehbuch
  • Caroline Link
Musik
  • Niki Reiser
Kamera
  • Bella Halben
Schnitt
  • Patricia Rommel
Casting
  • An Dorthe Braker

Bilder

Kritiken und Bewertungen

2,5
4 Bewertungen
5Sterne
 
(0)
4Sterne
 
(0)
3Sterne
 
(3)
2Sterne
 
(0)
1Stern
 
(1)

Wie bewertest du den Film?

Kritikerrezensionen

    1. In "Exit Marrakech" führt Oscar-Preisträgerin Caroline Link ("Nirgendwo in Afrika", "Im Winter ein Jahr") den Zuschauer nach Marokko und verknüpft dabei ihre filmische Exkursion mit einem Vater-Sohn-Konflikt und der Gegenüberstellung von deutsch-arabischer Kultur. Bens Vater arbeitet als Theaterregisseur, der Bühnenklassiker nach Marrakesch bringt und für Paul Bowles schwärmt, während sein Sohn im Basar überraschend ein Exemplar von "Emilia Galotti" entdeckt. Von der Arbeit seines Vaters hält der Filius wenig und bezeichnet sie als "Kulturimperialismus".

      Zu ihren Motiven sagt Caroline Link im Interview: "Mich interessieren immer Geschichten, in denen man sich in eine fremde Welt bewegt. Ich glaube, es gelang uns, tief in eine unbekannte Kultur einzudringen". Zahlreiche weitere Elemente aus früheren Werken findet man in "Exit Marrakech" wieder: das allmähliche Erkunden eines exotischen Kosmos die Abnabelung von der vertrauten Umgebung, das Erkennen der eigenen Stärke oder das Einsehen in begangene Fehler. Wo die ersten Arbeiten junge Mädchen in den Mittelpunkt stellten, sind ihre Protagonisten in "Im Winter ein Jahr" und "Exit Marrakech" im Pubertätsalter angelangt.

      Es lässt sich nachvollziehen, dass Caroline Link der Oscar-Verleihung 2001 aufgrund der schweren Erkrankung ihrer Tochter fern bleib, denn Kinder und Familie stehen in ihrem filmischen Schaffen an erster Stelle. So erinnert auch der Name von Bens kleiner Halbschwester Paula in "Exit Marrakech" an Links eigene Tochter Paulina.

      Wo der Vorgänger, dessen Hauptdarsteller Josef Bierbichler hier einen Gastauftritt als Internatsleiter absolviert, ein vergleichsweise intimes Kammerspiel darstellte, löst sich der Ausflug in das unbekannte arabische Land in ein plötzliches Staunen und Tasten auf. Ganz dem Blick des jungen Protagonisten folgend, setzen Link und ihre Kamerafrau Bella Halben bei seinen Erkundigungsstreifzügen auf Handkamera und abrupte Schnitte. Mit einer jungen Prostituierten glaubt Ben eine wesensverwandte Seele gefunden zu haben, auf die er fortan seine ganze Aufmerksamkeit lenkt, während er seinen Vater mit Desinteresse straft. Dass die nur vorerst zutrauliche Karima irgendwann auf Distanz zum Klammergriff des Ausländers geht, wirkt nachvollziehbar – weniger die Drehbuchentscheidung, ihre Figur in der zweiten Hälfte ganz aus dem Plot verschwinden zu lassen.

      Allerdings wird sie dann nicht mehr benötigt, da sich die Dramaturgie in erster Linie auf den erwartbaren Vater-Sohn-Konflikt konzentriert. Ebenso lässt sich absehen, dass Bens Diabetes-Erkrankung noch ein Spannungsmoment liefern wird. Zunächst sieht sich der trotzig-naive Jugendliche jedoch direkt mit den Gepflogenheiten des arabischen Kulturkreises konfrontiert. Obwohl er auf das Desinteresse seines Vaters schimpft, verhält sich Ben selbst wie ein Tourist, der gönnerhaft seine ganze Kleidung verschenkt und in der Öffentlichkeit kifft. Später stehen das Weggeben seines Skateboards sowie das Entfernen der Zahlspange für den Abgesang auf die Kindheit und das Ende eines Lebensabschnitts.

      Erst als Vater und Sohn gemeinsam in der Wüste stranden, kommen sich die beiden konträren Charaktere langsam näher. Zwar ist Caroline Link stolz darauf, Bilder jenseits der üblichen Reiseprospekte gefunden zu haben, die Bella Halben stimmungsvoll in Szene setzt. Doch gegen Ende liefert der zweistündige Film doch etwas zu viele romantisch-bedrohliche Postkartenansichten, so dass der Spannungsbogen mitunter ins Schlingern gerät. Ganz so geschlossen und dicht inszeniert wie "Im Winter ein Jahr" erweist sich "Exit Marrakech" insgesamt nicht, aber Caroline Link profiliert sich weiterhin als Regisseurin von internationalem Format.

      Fazit: Zwischen Culture-Clash und Coming-of-Age-Drama entwickelt "Exit Marrakech" eine atmosphärische Reiseerzählung in innere und äußere Dimensionen mit gelegentlichen Längen.
      Mehr anzeigen
    2. Exit Marrakech: Berührendes Drama um einen Vater, der mit einem gemeinsamen Trip nach Marokko, seinem 17-jährigen Sohn wieder näher kommen will.

      Oscar-Preisträgerin Caroline Link präsentiert vor der imposanten Kulisse Marokkos eine berührende Vater-Sohn-Geschichte.

      Caroline Link kann Kino, ganz großes Kino. Nach ihrem Erfolg von „Nirgendwo in Afrika“ kehrt sie zurück in den Norden des schwarzen Kontinents, nach Marokko. 20 Jahre nach ihrer ersten Reise 1991 erkundete sie erneut das Land zwischen Tradition und Moderne und entwickelt dort die Idee, ihren neuen Film im Spektrum vom mondänen Marrakech bis hin in die armen Bergdörfer anzusiedeln. Wie in ihren vorherigen Filmen geht es um Familie, wenn der 17jährige Ben, der bei seinem von der Mutter geschiedenen Vater Heinrich seine Sommerferien verbringen muss, einem fast Fremden gegenüber steht. Der Regisseur, der in Marrakech „Emilia Galotti“ inszeniert, begrüßt ihn mit „Bist du aber groß geworden“ und zeigt sonst wenig Interesse. Es herrscht Unverständnis zwischen den beiden. Während der Daddy am Hotelpool Bücher über das fremde Land da draußen wälzt und klug doziert, erkundet der Filius dieses auf eigene Faust und verliebt sich in eine junge Prostituierte, folgt ihr zum Heimatdorf im Atlasgebirge. Der Trip endet für ihn mit einer Enttäuschung. Nach langer Irrfahrt findet ihn der besorgte Vater, die Rückreise in die „Zivilisation“ gestaltet sich schwierig.

      Es ist einfach Herz ergreifend, wie das Vater-Sohn-Gespann sich erst zofft und dann gemeinsam auf einem Hoteldach im Nirgendwo einen Joint raucht. Erstmals reden die beiden miteinander, kriegen sich in die Wolle und prügeln sich - ein Zeichen dafür, dass sie sich lieben. Caroline Link verzichtet auf exotische Klischees, lässt eine fremde Kultur spüren, schildert landschaftliche Schönheit und soziale Hässlichkeit. Marokko ist der dritte Hauptdarsteller. „Exit Marrakech“ handelt von Gefühlen, die man sich nicht eingesteht, von tief sitzender Angst, zurück gestoßen, nicht akzeptiert zu werden. Es geht um einen Heranwachsenden, der wissen will, ob er geliebt wird, und um einen Erwachsenen, der vor der Verantwortung zurückschreckt. Beim Ringen um gegenseitige Anerkennung schenken sich Ulrich Tukur und der bei den Dreharbeiten erst 17jährige Samuel Schneider nichts. Der Junge, der im Verlauf der Reise reift und sich nicht nur von der hässlichen Zahnspange befreit, sondern auch von der Empfindung der Unterlegenheit, und der Ältere, dessen Souveränität langsam bröckelt, begegnen sich am Ende auf Augenhöhe. mk.
      Mehr anzeigen
    Anzeige