Anzeige
Anzeige
Für Links auf dieser Seite erhält kino.de ggf. eine Provision vom Händler, z.B. für mit oder blauer Unterstreichung gekennzeichnete. Mehr Infos.
  1. Kino.de
  2. Filme
  3. Ewige Schönheit - Film und Todessehnsucht im Dritten Reich

Ewige Schönheit - Film und Todessehnsucht im Dritten Reich

Anzeige

Ewige Schönheit - Film und Todessehnsucht im Dritten Reich: Interessante und raffinierte Montage über die Ästhetik des nationalsozialistischen Films.

Poster

Ewige Schönheit - Film und Todessehnsucht im Dritten Reich

Handlung und Hintergrund

Zu den wichtigsten Werkzeugen, derer sich die Nazis bei ihrer Machtausübung bedienten, gehörten Presse, Radio, und vor allem der Film. Während Spielfilme zumindest vordergründig der reinen Unterhaltung dienten, schuf man imposante, pathetisch inszenierte und bis heute faszinierende Dokumentar- und Kulturfilme, um völkische Identität zu demonstrieren und eine nationalsozialistische Ästhetik zu propagieren.

Regisseur Marcel Schwierin geht in seiner Doku über die nationalsozialistische Interpretation des Dokumentarfilms, die den Zeitraum von 1919 bis 1945 umspannt, Nazi-Propagandafilmen und ihren Mythen analytisch auf den Grund.

Die Geschichte des Dritten Reichs, nachverfolgt an dessen eigenen Dokumentar- und Kulturfilmen, an Bildern kraftstrotzender Helden und anmutiger Frauen, von Größe, Reinheit und Volksgemeinschaft zwischen den Jahren 1919 und 1945. Der Film geht der Frage nach, welche Hoffnungen, Wünsche und Ängste sich in diesen Visionen widerspiegeln und worin ihre Faszination lag.

Anzeige

Darsteller und Crew

  • Marcel Schwierin
  • Christoph Girardet
  • Peter Gotthardt

Bilder

Kritiken und Bewertungen

0 Bewertung
5Sterne
 
()
4Sterne
 
(0)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
(0)
1Stern
 
(0)

Wie bewertest du den Film?

Kritikerrezensionen

  • Ewige Schönheit - Film und Todessehnsucht im Dritten Reich: Interessante und raffinierte Montage über die Ästhetik des nationalsozialistischen Films.

    1968 hatte Dokumentarist Erwin Leiser im Kompilationsfilm „Deutschland erwache“ in zwölf Kapiteln die direkte Propaganda in Spielfilmen des Dritten Reiches auf ihre politische Funktion hin untersucht. An diese Tradition knüpft Marcel Schwierin an, wenn er in seinem Film-Essay über die sich in der Ästhetik von Spielfilmen und Wochenschauen niederschlagenden Weltbilder der Nazis wiederkehrende Bildmotive und Rituale untersucht. In zwölf Kapiteln - „Die Angst“, „Die neue Größe“, Das Dritte Reich“, „Inszenierung der Macht“, „Der Körper“, „Schönheit der Arbeit“, „Blut und Boden“, „Die Volksgemeinschaft“, „Der Tod“, „Der Jude“, „Der Krieg“ und „Das Ende“ - analysiert Schwierin mit knappem und pointiertem Off-Kommentar die inszenierte monströse Scheinwelt des Dritten Reiches, für die Millionen ermordet wurden.

    Schwierin geht einleitend auf Filme der Weimarer Republik ein, in denen sich Feindbilder der Nazis mit Herrschern aus dem Dunkel und Wahnvorstellung einer jüdischen Weltverschwörung ankündigen. Das Dritte Reich ist Gesamtkunstwerk, in dem Architektur und Großplastiken höchste Künste sind. Er analysiert, wie Albert Speer und Leni Riefenstahl die Realität inszenieren (Reichsparteitage) und ritualisieren. Kriegerische männliche Härte und weibliche Anmut ergänzen sich. Sex kommt nur in Symbolen vor. Letzteres stimmt nur bedingt, allein die Dialoge der Unterhaltungsfilme wimmeln von direkten und indirekten erotischen und sexuellen Anspielungen, Zarah Leander und Marika Rökk leisten sich freizügige Kostüme, in „Münchhausen“ und „Der Postmeister“ gibt es Nacktszenen. Im Übrigen ging man im damaligen Ausland der Zensur wegen auch nicht weiter.

    Am besten sind die Kapitel über den Heimatbegriff, die Landschaft als erotisches Subjekt und die Volkshygiene. Da greift Schwierins Argumentation ebenso wie in den zentralen Allegorien des Todes, der z.B. in der „Reichswasserleiche“ Kristina Söderbaum Ausdruck fand. Die Kapitel über die Juden als ästhetische Antipoden des Ariers gehen nicht über Leiser hinaus. Brillant hingegen das (längste) Kapitel über den Krieg und die Opfer, die selbst im Tod noch Kultur schaffen und auf einen heroischen Untergang aus sind. Ein Hinweis für den Verleih: Es wäre äußerst hilfreich, die Titel der vielen zitierten Filme kurz einzublenden (was im Leiser-Film der Fall ist), damit man im Nachspann nicht mühsam suchen muss. Programmkinos sollten dem Film-Essay Tür und Tor öffnen, um das seltene Bildmaterial bekannt zu machen. ger.
    Mehr anzeigen
Anzeige