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Die Stimme des Adlers

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Die Stimme des Adlers: Selbstfindungsreise eines mongolischen Nomadenjungen, der Adlerjäger werden soll.

Poster

Die Stimme des Adlers

Handlung und Hintergrund

Der 13-jährige Bazarbai lebt mit seiner Nomadenfamilie im westlichsten Teil der Mongolei. Eigentlich würde er gerne wie sein älterer Bruder die Einöde verlassen und sein Glück in der Hauptstadt Ulan-Bator suchen. Doch sein Vater will ihn der Familientradition entsprechend zum Adlerjäger ausbilden. Als der Adler durch Bazarbeis Unachtsamkeit davonfliegt, gerät die Suche nach ihm zum Abenteuer. Er wird von Wölfen bedroht, landet bei einem skrupellosen Zirkusdirektor und flüchtet mit einem Mädchen in ein Kloster, bis er sogar seinen großen Bruder retten kann, der bei einem Minenunfall verschüttet wurde.

Der 13-jährige Bazarbai lebt mit seiner Nomadenfamilie im westlichsten Teil der Mongolei. Eigentlich würde er gerne wie sein älterer Bruder die Einöde verlassen und sein Glück in der Hauptstadt Ulan-Bator suchen. Doch sein Vater will ihn der Familientradition entsprechend zum Adlerjäger ausbilden. Als der Adler durch Bazarbeis Unachtsamkeit davonfliegt, gerät die Suche nach ihm zum Abenteuer. Er wird von Wölfen bedroht, landet bei einem skrupellosen Zirkusdirektor und flüchtet mit einem Mädchen in ein Kloster.

13-jähriger Nomadenjunge begibt sich auf der Suche nach einem Adler auf eine abenteuerliche Reise durch die westliche Mongolei. Prächtig bebilderter Selbstfindungstrip, Spielfilmdebüt des Dokumentarfilmers Renè Bo Hansen.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Rene Bo Hansen
Produzent
  • Dr. Carl Woebcken,
  • Hannes Stromberg,
  • Staffan Julén,
  • Per Forgsen,
  • Christoph Fisser
Darsteller
  • Bazarbai Matei,
  • Serikbai Khulan,
  • Mardan Matei,
  • Asilbek Badelkhan
Drehbuch
  • Stefan Karlsson
Musik
  • Sebastian Pille,
  • Steffen Kaltschmid
Kamera
  • Dixie Schmiedle
Schnitt
  • André Bendocchi-Alves,
  • Jana Musik

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

    1. „Die Stimme des Adlers“ ist eine deutsch-schwedische Koproduktion, die mit Laiendarstellern in der Mongolei gedreht wurde. Bazarbai Matyei wurde auf einem Adlerwettbewerb gecastet und spielt sich selbst. Der Adler im Film gehörte damals der Familie, die ihn aber inzwischen der Tradition entsprechend wieder in die Freiheit entlassen hat. Auch im wirklichen Leben wird Bazarbai zum Adlerjäger ausgebildet. Nach diesem Prinzip des Eintauchens in das reale Leben der Darsteller entstanden schon die erfolgreichen Filme von Byambasuren Davaa, „Die Geschichte vom weinenden Kamel“ und „Die Höhle des gelben Hundes“.

      Regisseur René Bo Hansen inszenierte die Coming-of-Age-Geschichte als Roadtrip zwischen dem traditionellen Leben im Altaj-Gebirge und den kommerziellen Verlockungen der Stadt. Zunächst führt der Film in die bergige Wüstenlandschaft mit den schneebedeckten Gipfeln im Hintergrund. Dort lebt im Sommer Bazarbais Hirtenfamilie in Zelten, im Winter zieht sie in ein Lager aus Hütten. Einer Jahrtausende alten Tradition zufolge jagt der Vater des Jungen mit Hilfe eines Adlers, den er seit Jahren hält.

      Doch Bazarbai interessiert sich mehr für die Satellitenschüssel und das Radio, die den Weg in die Einöde gefunden haben. Als sein älterer Bruder Khan zum Arbeiten in die Stadt zieht, rebelliert der Junge gegen seinen Vater, der ihn nicht zur Schule gehen lässt. Bazarbai möchte auch nichts mit dem Adler zu tun haben, den er doof findet. Das ändert sich jedoch, als der Adler ihm auf seiner Reise durch das Land folgt und ihn beschützt. Bazarbai lernt das Mädchen Inaara kennen, entkommt einer Diebesbande, findet Hilfe in einem Buddhistenkloster und wird schließlich zur Arbeit in einem Zirkus gezwungen. Doch auch von dort rennt er weg, um seinen Bruder Khan zu suchen. Der Adler wird ihm dabei noch eine wichtige Hilfe sein.

      Die kulturellen Kontraste in diesem Jugendabenteuer sind groß, etwa wenn Bazarbai mit seiner Fellmütze auf dem Kopf und dem Adler auf dem Arm in ein Wohnviertel am Rande der Wüste kommt. Die Blocks im Rohbau wirken gespenstisch verlassen. Und in der Stadt schließlich gibt es viel Rauch aus Fabrikschloten. Das Leben dort ist auch nicht so einfach, wie Bazarbai glaubte.

      Die urtümliche Welt im Altaj-Gebirge, der Charme der Laiendarsteller und als Kontrast dazu die Verlockungen der städtischen Warenwelt geben dieser Geschichte ihren Reiz, der jedoch nicht an die Filme von Byambasuren Davaa herankommt. Jene ganz bei den Nomaden in der Steppe gedrehten Abenteuer hatten eine stimmigere Atmosphäre, während „Die Stimme des Adlers“ die ungewohnte Umgebung und Tradition für eine ziemlich gewöhnliche Filmkonstruktion nutzt. Auch ein wenig mehr Sorgfalt bei der visuellen Gestaltung hätte dem Film gut getan.

      Fazit: Roadmovie mit einem Nomadenjungen und einem Adler, das den Kontrast zwischen Tradition und Moderne in der Mongolei zeigt.
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    2. Die Stimme des Adlers: Selbstfindungsreise eines mongolischen Nomadenjungen, der Adlerjäger werden soll.

      Mit der teils prächtig bebilderten Selbstfindungsreise eines mongolischen Nomadenjungen versucht sich der norwegische Dokumentarfilmer Rene Bo Hansen erstmals an einem Spielfilm.

      Nach Byambasuren Davaa und Luigi Falorni, die 2003 mit „Die Geschichte vom weinenden Kamel“ einen künstlerischen wie kommerziellen Überraschungserfolg feiern konnten, ist nun auch der Norweger Rene Bo Hansen der Faszination der mongolischen Wüste und ihrer Bewohner erlegen. Die Coming-of-Age-Story „Die Stimme des Adlers“ erzählt vom 13-jährigen Bazarbai, der mit seiner Nomadenfamilie im westlichsten Teil der Mongolei lebt. Eigentlich würde er die triste Einöde zu gern verlassen und wie sein großer Bruder in die Hauptstadt Ulan-Bator gehen, wo das Leben tobt, man ordentlich Geld verdienen kann und die westliche Zivilisation bereits Einzug gehalten hat. Doch sein Vater hat „Besseres“ mit ihm vor. Bazarbai soll einmal in seine Fußstapfen treten und - einer alten Tradition folgend - Adlerjäger werden. Da begeht der junge Nomadensohn wenig später einen folgenschweren Fehler. Durch eine Unachtsamkeit fliegt der ihm anvertraute Adler seines Vaters davon. Die Suche nach dem zahmen Tier gerät zu einer Odyssee, die Bazarbai einige aufregende Abenteuer (unter anderem mit Wölfen und einem skrupellosen Zirkusdirektor) bestehen lässt und bis nach Ulan-Bator führt, wo der Bub und der Adler, dessen Vertrauen er inzwischen gewonnen hat, sogar zum Lebensretter des großen Bruders avancieren.

      „Die Stimme des Adlers“ hat seine Stärken in den imposanten Aufnahmen der rauen, kargen und unendlich weiten mongolischen Landschaft sowie in der Beobachtung des Alltagslebens der Nomaden. Das kommt nicht von ungefähr, schließlich hat Regisseur Hansen sein Handwerk bei Dokumentationen gelernt und bereits dort gedreht („Street Children in Mongolia“). Dass die Handlung des Spielfilms, die weitgehend dem wahren Leben des Protagonisten entspricht, für Erwachsene dennoch ein wenig hölzern daherkommt, liegt zum einen am minimalistischen Spiel der Laiendarsteller, zum anderen an der zurückhaltenden Inszenierung der dramaturgischen Höhepunkte. Manche Mängel mögen dem niedrigen Budget geschuldet sein, doch als Selbstfindungsreise, als Initiationsfilm sowie als Porträt einer Kultur und eines Landes, die für westliche Augen immer noch höchst befremdlich wirken, funktioniert „Die Stimme des Adlers“ ganz wunderbar. lasso.
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      1. Der junge Bazarbai lebt mit seiner Familie im Grenzland zwischen der Mongolei und Kasachstan. Nach einem Streit reißt er von Zuhause aus und macht sich mit dem Adler des Vaters auf eine abenteuerreiche Tour durch die Steppe hin zu seinem Bruder in die Stadt. In ruhigen aber äußerst bildgewaltigen Aufnahmen begleitet der Film den Protagonisten auf seiner Reise zum Erwachsenwerden und schildert dabei auf einmalige Weise die respektvolle Wechselbeziehung zwischen Mensch und Natur. Ein eindeutiges „besonders wertvoll“ für unvergleichliche Einblicke in diese fremde Kultur und die Lebensumstände des jungen Helden!

        Jurybegründung:

        Der zwölfjährige Bazarbai und sein älterer Bruder Khan leben mit ihrer Familie im Westen der Mongolei, im einsamen Grenzland zu Kasachstan. Die Jungen kümmern sich um die Schafherde der Familie, aber Bazarbai träumt davon, mit seinem Bruder in die Stadt zu ziehen und die Schule zu besuchen. Doch der Vater hat andere Pläne. Khan, der Ältere, soll in die Stadt gehen, um dort Arbeit zu suchen, während Bazarbai dazu bestimmt ist, die alte Familientradition fortzuführen und die Kunst der Jagd mit dem Adler zu erlernen. Bisher zeigt Bazarbai allerdings weder besonderes Interesse noch Talent im Umgang mit dem Adler. Als Khan in die Stadt abreist, fühlt sich Bazarbai verraten und enttäuscht. Auch das große Adlerfestival, auf das der Vater ihn mitnimmt, kann ihn nicht versöhnen. Im Grunde sucht er nur eine Möglichkeit, seinem Bruder in die Stadt zu folgen. Als er - in der Hoffnung mitgenommen zu werden - einem ausländischen Fotografen den Adler präsentiert, nimmt dieser, vom Blitzlicht verstört, Reißaus. Aus Furcht vor dem Zorn des Vaters macht sich Bazarbai inmitten einer wilden Gebirgslandschaft auf die Suche nach dem Tier und auf den langen Weg in die Hauptstadt. Es ist eine gefahrvolle und abenteuerliche Reise, bei der er erkennen muss, dass nicht alle, denen er begegnet, ihm freundlich gesinnt sind. Aber er trifft auch auf Menschen, die ihm helfen und ihm beistehen, wie das Mädchen Inaara. Vor allem kann er das Vertrauen des Adlers gewinnen, der nach dem Willen des Vaters die Aufgabe hat, den Jungen zu beschützen. Mit Hilfe des Adlers gelingt es Bazarbai schließlich sogar den Bruder zu retten, der bei einem Minenunglück verschüttet wurde. Um wichtige Erfahrungen reicher, kehrt er nach Hause zurück.

        In faszinierenden Bildern und ruhigem Tempo erzählt der Film von einer Initiationsreise, in deren Verlauf der junge Held lernt, dass ein glückliches Leben nicht unbedingt eine Abkehr von der Tradition bedeuten muss. Die geradlinig erzählte Geschichte bezieht ihren Reiz aus der Nähe zur Realität. Alle Darsteller sind Laien und haben in ihrem wirklichen Leben ähnliche Erfahrungen gemacht wie die Filmfiguren. Der Regisseur René Bo Hansen hat sich vor allem als Dokumentarfilmer einen Namen erworben. Mit großem Respekt nähert er sich der anderen Kultur und gewährt uns Einblicke in eine Welt, die uns mit ihren ungewöhnlichen Ritualen, ihren teilweise rauen Umgangsformen und dem starken Kontrast zwischen Tradition und Moderne fremd erscheint und uns auf diese Weise mit unserer eigenen Ethnozentriertheit konfrontiert.

        So erscheint der Wunsch des Jungen, in die Stadt zu gehen und dort die Schule zu besuchen, zunächst verständlich. Der Film zeigt sehr eindringlich, dass es für Kinder in allen Gesellschaften schwierig ist, erwachsen zu werden. In einem Land wie der Mongolei, wo der Gegensatz zwischen uralten Traditionen und den Anforderungen des modernen Lebens noch sehr stark ausgeprägt ist, fällt es besonders schwer, den eigenen Platz im Leben zu finden. Das muss Bazarbai unter großen Entbehrungen und Gefahren lernen. Sein Vater gesteht ihm aber auch die Zeit und Autonomie zu, diese wichtigen Erfahrungen zu machen. Der Vater-Sohn-Konflikt ist gut inszeniert und lässt beide Sichtweisen zur Geltung kommen. Die Begegnungen mit den verschiedenen Menschen auf der Reise eröffnet für Bazarbai die Möglichkeit, unterschiedliche Lebensweisen und Charaktere kennenzulernen und für sich zu bewerten.

        Der Film besticht durch eine hervorragende Kameraarbeit, die imposante, kinogerechte Bilder liefert. Auf der großen Leinwand kommen die Landschaftspanoramen des mongolischen Gebirges und der Steppe und vor allem die Aufnahmen aus der Perspektive des fliegenden Adlers besonders zur Geltung. Unterstützt werden sie von dezenter, einfühlsamer Musik.

        Der majestätische Adler und die im Laufe des Films zunehmende Nähe zwischen dem Jungen und dem Tier ist besonders faszinierend und hinterlässt tiefen Eindruck. Diese Szenen erfordern viel Zeit und Sorgfalt und sind in einer derart abgelegenen Gegend mit teilweise extremen Witterungsverhältnissen schwierig zu drehen. Dass die Filmemacher sich hierauf konzentriert haben, lässt über einige kleinere Sprünge in der Handlung hinwegsehen.

        Die Stimme des Adlers ist ein Film für die ganze Familie. Er ist ein Abenteuerfilm vor großartiger Naturkulisse und eine tiefgehende Reflexion über das Abenteuer des Erwachsenwerdens. In großartigen Bildern gewährt er Einblicke in eine fremdartige und faszinierende Kultur und plädiert für einen respektvollen Umgang des Menschen mit der Natur, für Freundschaft, Verantwortung und die Vereinbarung von Tradition und Moderne.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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