Le colonel Chabert: Frankreich, 1817: Ein geheimnisvoller Mann behauptet, ein zehn Jahre zuvor für tot erklärter Oberst zu sein, was vor allem seine angebliche Ex-Frau in Rage bringt (nach dem gleichnamigen Roman von Honoré de Balzac).
Die Auferstehung des Colonel Chabert
Darsteller und Crew
Regisseur
Produzent
- Bernard Marescot,
- Jean-Louis Livi
Darsteller
- Gérard Depardieu,
- Fanny Ardant,
- Fabrice Luchini,
- André Dussollier,
- Eric Elmosnino,
- Albert Delpy,
- Daniel Prévost,
- Olivier Saladin,
- Patrick Bordier,
- Jean Cosmos,
- Jacky Nercessian,
- Maxime Leroux,
- Guillaume Romain,
- Claude Rich,
- Marc Maidenberg,
- Romane Bohringer,
- Valérie Bettencourt,
- Julie Dépardieu,
- Olivier Py,
- Florence Guerfy,
- Isabelle Wolfe
Drehbuch
- Yves Angelo,
- Véronique Lagrange
Musik
- Wolfgang Amadeus Mozart,
- Franz Schubert,
- Ludwig van Beethoven,
- Domenico Scarlatti,
- Robert Schumann,
- François Rauber
Kamera
Schnitt
Kritiken und Bewertungen
Kritikerrezensionen
Die Auferstehung des Colonel Chabert Kritik
Die Auferstehung des Colonel Chabert: Frankreich, 1817: Ein geheimnisvoller Mann behauptet, ein zehn Jahre zuvor für tot erklärter Oberst zu sein, was vor allem seine angebliche Ex-Frau in Rage bringt (nach dem gleichnamigen Roman von Honoré de Balzac).
Ein Colonel, den man sich kaufen kann, aber den sich keiner leisten will, ist der erstaunliche Debütfilm des brillanten französischen Kameramannes Yves Angelo („Die siebente Saite“, „Germinal“). Trotz seiner formalen und erzählerischen Qualitäten hat „Le Colonel Chabert“ bislang keinen deutschen Verleih gefunden. Vielleicht nach dem Filmfest München, wo er seine Deutschland-Premiere feiern wird? Von der ersten Einstellung an verspricht diese Verfilmung von Honoré de Balzacs gleichnamigem Roman eine Klasse, die bis zum Ende durchgehalten wird. Eine in blau-grauen Tönen gehaltene, wortlose, von Beethovens schwermütiger Musik untermalte Ouvertüre des Grauens zeigt schreckliche Bilder vom Ende der Schlacht von Eylau (1807), zeigt ein Heer namenloser dahingemetzelter Soldaten, die von den wenigen Überlebenden von ihren Habseligkeiten befreit und fürs Massenbegräbnis vorbereitet werden. Was dann folgt, weist inhaltliche Parallelen zu Daniel Vignes „Die Wiederkehr des Martin Guerre“ auf. Zehn Jahre nach dem Blutbad meldet sich ein ungepflegter, sichtbar verarmter Mann (Gérard Depardieu) beim Rechtsanwalt Derville (Fabrice Luchini in einer gegenüber der Romanvorlage ausgeweiteten, superb interpretierten Rolle) und stellt sich als Colonel Chabert vor - jener napoleonische Kriegsheld, der nach Eylau vermißt und schließlich für tot erklärt wurde. Obwohl ihn alle anderen für einen Hochstapler oder Verrückten halten, wird das Phantom von der Spielernatur Derville als Klient akzeptiert. Chabert, dessen Frau (Fanny Ardant) inzwischen mit einem politisch ambitionierten Grafen verheiratet ist, fordert die Wiederherstellung seines Namens, seiner Position und seines Vermögens. Kampf ums Geld und gesellschaftliche Positionen dominiert thematisch diese menschliche Tragödie, in der Ardant unter einer im Grunde unsympathischen Figur Verletzlichkeit freilegt, und Depardieu, zurückgenommener als sonst, Würde und schließlich Demut zeigt. Nicht nur ihretwegen ist „Le Colonel Chabert“ großes, charakterorientiertes Kino mit bestechender Fotografie, Ausstattung und einer Lektion in Moral und Humanität, die man auch auf deutschen Leinwänden erteilt sehen möchte. kob.
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