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Die Abenteuer des Huck Finn

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Die Abenteuer des Huck Finn: Fortsetzung des Abenteuers von "Tom Sawyer " nach den Geschichten von Mark Twain.

Handlung und Hintergrund

Seitdem Huck Finn einen Schatz gefunden hat, ist er ein reicher Mann - und mit dem Leben in Freiheit ist’s vorbei. Er wohnt bei der Witwe Douglas und deren Schwester Miss Watson, bedient vom braven Haussklaven Jim. Er muss einen Anzug tragen, Schule und Kirche besuchen. Ein Alptraum. Doch es kommt noch schlimmer: Sein trunksüchtiger Vater taucht auf und beansprucht Hucks Reichtum für sich. Der Junge entschließt sich zur Flucht - wie auch Jim. Und schon bald treiben die beiden - verfolgt von ebenso fiesen wie tumben Sklavenjägern - auf einem Floß den Mississippi hinunter.

Seitdem Huck Finn einen Schatz gefunden hat, ist er ein reicher Mann - aber mit dem Leben in Freiheit ist’s vorbei. Er wohnt bei der Witwe Douglas und deren Schwester Miss Watson, bedient vom Haussklaven Jim. Er muss einen Anzug tragen, Schule und Kirche besuchen. Doch es kommt noch schlimmer: Sein trunksüchtiger Vater taucht auf und beansprucht Hucks Reichtum für sich. Der Junge entschließt sich zur Flucht - wie auch Jim. Gemeinsam treiben die beiden - verfolgt von Sklavenjägern - auf einem Floß den Mississippi hinunter.

Huck Finn muss mit dem Sklaven Jim auf dem Mississippi vor seinem trunküschtigen Vater fliehen. Hermine Huntgeburth adaptiert Mark Twains Klassiker als Familienunterhaltung mit reichlich Schauwerten.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Hermine Huntgeburth
Produzent
  • Boris Schönfelder
Darsteller
  • Leon Seidel,
  • Louis Hofmann,
  • August Diehl,
  • Henry Hübchen,
  • Milan Peschel,
  • Andreas Schmidt,
  • Michael Gwisdek,
  • Kurt Krömer,
  • Rosalie Thomass,
  • Peter Lohmeyer,
  • Hinnerk Schönemann,
  • Mathias Herrmann,
  • Heike Makatsch,
  • Jacky Ido,
  • Margit Bendokat,
  • Rosa Enskat,
  • Christian Steyer
Drehbuch
  • Sascha Arango
Musik
  • Niki Reiser
Schnitt
  • Eva Schnare
Casting
  • Simone Bär

Bilder

Kritiken und Bewertungen

3,5
2 Bewertungen
5Sterne
 
(0)
4Sterne
 
(1)
3Sterne
 
(1)
2Sterne
 
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1Stern
 
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Kritikerrezensionen

    1. Es berlinert gewaltig am Mississippi: Die Hauptstadt-Stars der Film- und Theaterszene geben sich die Klinke in die Hand in Hermine Huntgeburths zweiter Mark Twain-Verfilmung "Die Abenteuer des Huck Finn". Sofort nach "Tom Sawyer" (2011), der an den Kinokassen nicht ganz so erfolgreich abschnitt wie erhofft, adaptierte die Spezialistin für Literaturverfilmungen ("Effi Briest", "Neue Vahr Süd") in Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Rumänien die Fortsetzung mit gleichem Team. Trotz stimmiger Landschaftaufnahmen, überzeugender Ausstattung und Kostüme sowie einer Starbesetzung kann der Nachfolger nur bedingt an die Qualitäten des ersten Teils anknüpfen.

      Das gelingt noch am besten im ersten Drittel, wo die aus dem Vorgänger vertrauten Charaktere und Darsteller wie Heike Makatsch als Tante Polly, Peter Lohmeyer als Richter oder Hinnerk Schönemann als Sheriff auftreten. Hierbei glückt die von Twain intendierte Verbindung aus Abenteuer, Humor und Sozialkritik noch am besten. Mit dem Auftritt des schwarzen Jim kritisiert der Film die Auswüchse des Menschenhandels, durch den Familien auseinander gerissen und Individuen zu persönlichem Eigentum degradiert werden. Allerdings zeichnet die Neuverfilmung rund um Freundschaft und Vertrauen Jim wesentlich selbstbewusster und gebildeter als in der Vorlage, da er nun sowohl lesen als auch rechnen kann. Schwimmen muss Huckleberry Finns unfreiwilliger Gefährte allerdings erst lernen, um seinen Verfolgern entkommen zu können.

      Bei der Deutschlandpremiere auf dem Internationalem Kinderfilmfestival LUCAS in Frankfurt erzählte Jim-Darsteller Jacky Ido, der sein Leinwanddebüt in Hermine Huntgeburths "Die weiße Massai" absolvierte, er lerne inzwischen deutsch, um künftig weiterhin mit der Regisseurin drehen zu können. Seine Nachsynchronisation fiel ebenso geglückt aus wie mancher formale Aspekt der aufwändigen Produktion.

      Prominent besetzt mit Stars wie Henry Hübchen, Kurt Krömer, Andreas Schmidt, Milan Peschel oder August Diehl, leisten die Maskenbildner erstklassige Arbeit, so dass man die vertrauten Gesichter manchmal nicht auf Anhieb erkennen kann. Doch mit der neu integrierten Verfolgungsjagd durch drei trottelig-geldgierige Sklavenjäger und Hucks versoffenen Vater hält der Klamauk zunehmend Einzug in die Adaption. Offensichtlich sollen die karikaturhaften Charaktere einen Kontrast zu den düsteren Momenten liefern. Dadurch verkommt aber eine Figur wie die hilfsbereite Siedlerin Judith Loftus in der Verkörperung von Rosalie Thomass zum blonden Flintenweib.

      Zudem krankt die Dramaturgie am episodenhaften Aufbau. Produzent Boris Schönfelder benannte dieses Problem selbst: "Wie "Die Abenteuer von Tom Sawyer" verfügt auch der Nachfolgeroman über keinen roten Faden, sondern reiht die Geschehnisse episodenhaft aneinander". Der durchaus leichenreiche US-Klassiker stellt eine Herausforderung für jeden Drehbuchautor dar, weshalb die meisten Adaptionen, von Michael Curtiz’ "Abenteuer am Mississippi" (1950) über das Musical "Tom Sawyers Abenteuer" (1973) bis zur uninspirierten Disney-Fassung "Die Abenteuer von Huck Finn" (1993) mit Elija Wood, den Stoff nicht wirklich in den Griff bekamen. Ebenso geht der deutschen Version zunehmend der erzählerische Rhythmus abhanden. Daran kann auch Mark Twains Auftritt am Ende als kleine Hommage an den Verfasser nichts ändern.

      Fazit: Nur anfangs erreicht "Die Abenteuer des Huck Finn" noch die Qualität des Vorgängers "Tom Sawyer", wobei die Verfilmung rasch ihr Heil in Klamauk und Karikatur sucht.
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    2. Die Abenteuer des Huck Finn: Fortsetzung des Abenteuers von "Tom Sawyer " nach den Geschichten von Mark Twain.

      Hermine Huntgeburth adaptiert Mark Twains Klassiker als Familienunterhaltung mit reichlich Schauwerten, vergisst darüber aber den gesellschaftspolitischen Subtext der Vorlage nicht.

      Ein geschniegelter, ordentlich gewandeter und gekämmter Huck Finn (Leon Seidel)? Undenkbar! Seit er aber mit seinem besten Kumpel Tom Sawyer (Louis Hofmann) einen Schatz gefunden hat, ist er ein reicher Mann. Er wohnt bei der Witwe Douglas und deren Schwester Miss Watson, bedient vom braven Haussklaven Jim (Jacky Ido). Für den Jungen, der so gerne in einer Regentonne lebte, Fische am Lagerfeuer briet und seine Maiskolbenpfeife schmauchte, ein Albtraum. Doch es kommt noch schlimmer, als sein trunksüchtiger Vater (August Diehl) auftaucht und Hucks Reichtum für sich beansprucht.

      Keine Generation ohne eine Adaption der Geschichten um Tom Sawyer und Huckleberry Finn, wenn man so will Mark Twains Pendant zu Ludwig Thomas „Lausbubengeschichten“. Hermine Huntgeburth widmet sich nach „Tom Sawyer“ (2011) seinem freiheitsliebenden Busenfreund, dessen Erlebnisse 1884 erstmals in Buchform erschienen. Der Longseller Mark Twains zeichnet sich durch seinen humoristischen Stil, das sorgfältig gezeichnete Lokalkolorit und die genaue Zeichnung damaligen sozialen Verhaltens aus. Als scharfzüngiger Kritiker der Südstaatengesellschaft hat sich Samuel Longhorne Clemens, so hieß Twain eigentlich, einen Namen gemacht.

      Diese Sujets - neben dem Recht des Menschen auf Freiheit und Selbstbestimmung - greift der Drehbuchautor und zweifache Grimme-Preisträger Sascha Arango („Zu treuen Händen“) in der Adaption von „Die Abenteuer des Huckleberry Finn“ immer wieder auf, ihm wie der Regisseurin stehen der Sinn jedoch primär nach einem turbulenten Jugendfilm mit ein paar Anleihen beim klassischen Western. Wunderschön in Cinemascope (Kamera: Sebastian Edschmid) und warmen Erdtönen gefilmte Landschaften durchqueren Huck und Jim auf ihrer Flucht vor den tumben Sklavenjägern - Henry Hübchen, Milan Peschel und Andreas Schmidt ziehen kräftig vom Leder -, eher gemütlich gleiten sie auf dem Floß den Mississippi - gedreht wurden diese Szenen im rumänischen Donau-Delta - der Kleinstadt Cairo entgegen.

      Hier kommt es zum (bleihaltigen) Showdown mit dem alten Huck, den Diehl gekonnt fies zum Leben erweckt, eine Schlüsselrolle spielt dabei Twains legendäres Gaunerduo, König und Herzog, die Michael Gwisdek und Kurt Krömer mit verschlagenem Witz anlegen. Ein Hauch von Nostalgie durchweht diesen liebevoll gestalteten Film, der ganz in der Historie verankert bleibt, sich bis auf ein paar Effektaufnahmen der Moderne verweigert und durch eine in allen Bereichen sorgfältige Ausstattung gefällt. Bunte, turbulente, fast immer familienfreundliche Unterhaltung mit viel Schauwerten - wer mehr Subtext will, muss bei Mark Twain nachlesen. geh.
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