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Der weiße Planet

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La planète blanche: Beeindruckende Dokumentation, die den Wechsel der Jahreszeiten am Nordpol einfängt und die Tiere zeigt, die im ewigen Winter hausen.

Handlung und Hintergrund

Mögen die Lebensbedingungen am Nordpol auch kein Zuckerschlecken sein - die ewige Eiswüste lebt. Wenn der Winter mit seinem klirrenden Frost dem zaghaften Frühling weicht, beginnt die Eisbärenmutter mit der Futtersuche für ihr kleines Junges, das erst noch lernen muss, wie man überlebt. Dann müssen sich Moschusochsen nicht mehr durch Schneestürme kämpfen, und ein neugeborener Karibu wagt seine ersten Schritte. Wer in der Nahrungskette unten steht, flieht: Der Lemming vor dem Wolf, der Alk vor dem Fuchs. Und unter den Eisschollen treiben mächtige Wale.

Majestätische Naturdoku, die den harten Überlebenskampf vor grandioser Eislandschaft demonstriert. Den Erfolg von „Die Reise der Pinguine“ im Rücken, fasziniert das große Tier-Ensemble im Lauf der Jahreszeiten.

Der Winter am Nordpol weicht langsam dem Frühjahr. Zahlreiche Tierspezies leben hier im ewigen Winter: Moschusochsen kämpfen sich durch Schneestürme, eine Polarbärmutter sucht nach Futter für ihre zwei Kleinen und bringt ihnen das Überleben bei. Ein Wolf macht Jagd auf einen Lemming. Robben verteidigen ihr Territorium. Alks legen Eier auf einem Kliffvorsprung, einige fallen einem Fuchs zum Opfer. Ein gerade geborener Karibu macht seine ersten Schritte. Wale bahnen sich ihren Weg durch trügerische Eisschollen.

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Zwei Eisbärenjungen kommen in einem Erdloch zur Welt und werden allmählich von ihrer Mutter an das harte Leben am Nordpol gewöhnt. Mehrere Jahre dauert es, bis die beiden alleine in der rauen Wildnis überleben können. In der Zwischenzeit ist eine faszinierende Wanderung von Karibus zu beobachten, eine gewaltige Herde macht sich gen Norden auf. Moschusochsen tragen derweil Revierkämpfe aus, Wölfe bereiten sich auf die Polarnacht vor, jede Tierart hat ihre eigene Strategie, der feindlichen Umwelt zu trotzen.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Thierry Ragobert,
  • Thierry Piantanida,
  • Jean Lemire
Produzent
  • Jean-Pierre Saire,
  • Stephane Millière
Drehbuch
  • Thierry Piantanida
Musik
  • Bruno Coulais
Kamera
  • Martin Leclerc,
  • Marc Gadoury
Schnitt
  • Catherine Mabilat

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

    1. „Der weiße Planet“ der auf Naturdokumentarfilme spezialisierten Firma Gédéon Programmes ist nach „Nomaden der Lüfte“ und „Die Reise der Pinguine“ der dritte aus Frankreich stammende Tier-Dokumentarfilm, der sein Publikum im Kino weit über die Landesgrenzen hinaus sucht. Die Regisseure Thierry Piantanida und Thierry Ragobert arbeiteten früher mit Jacques Cousteau zusammen und begleiten wissenschaftliche Expeditionen. Ziel dieses Films ist eine „Oper der Wildnis“, die anhand von zusammengetragenem Material die Schönheit der Arktis zeigt und für die Bedrohung durch die Klimaerwärmung sensibilisiert.

      Die vielen bilderbuchartigen Aufnahmen der Eisbärin und ihrer Jungen, der Wale, Robben oder des spielerisch jagenden Polarwolfs werden oft kommentarlos aufgeblättert. Die Wale lassen hin und wieder ein wenig ihres so bizarren Gesangs hören. Doch meistens ertönt eine herzzerreißende Art Weltmusik mit Singstimmen unterlegt, die man als Laie ebenso gut in Afrika oder der Mongolei verorten könnte, wenn im Presseheft nicht stünde, dass sie von den heimischen Inuit stammen. Aber was der Komponist Bruno Coulais daraus macht, dürfte mit lokalen Traditionen nicht mehr allzu viel zu tun haben.

      Damit suggeriert der musiklastige Film, dass der Wolf auf der Jagd nach einem Nagetier ungefähr die Emotionen tatsächlich verspürt, die der Gesang dem Tier bis in die Rhythmen seiner einzelnen Sprünge hinein quasi in die Pfoten schiebt. Nicht jeder wird so etwas schätzen, auch diejenigen nicht, die die Szene mit der Eisbärin und ihrem frisch geborenen Jungen in der Höhle auch ohne den engelsgleichen Frauengesang ganz spannend fänden.

      Es ist fast, als würde der Film den Tieren und den Aufnahmen vom Mondaufgang nicht so ganz trauen, aus eigener Kraft interessant genug zu sein für die große Leinwand. Ob es in der Arktis eher still ist oder welche typischen Geräusche, vom Geheul der Wölfe bis zum Knacken des Eises, hier vorherrschen, bleibt auf diese Weise ausgeblendet. Ebenso fehlen Informationen, die man in einer Tierdokumentation durchaus erwartet: Wie heißt das seltsame halbdurchsichtige Meereslebewesen? Was hat es mit dieser langen Karibuwanderung ein bisschen genauer auf sich?

      Die Kommentare sind oft auf wenige Sätze reduziert, und schwelgen in der Originalversion in französischer Poesie mit einem Hauch von Belehrung: „Inmitten des Chaos, ein Atemzug des Rätselhaften“, heißt es beispielsweise auf Französisch, als während der Eisschmelze eine Gruppe Narwale gefilmt wird. Ganz am Schluss des Films erst wird das Wort Klimaerwärmung überhaupt erwähnt, und dass die Eisdecke über dem Meer als Jagdrevier des Eisbären zu verschwinden droht.

      Fazit: Schöne Tieraufnahmen aus der Arktis mit leider zu wenig Informationen und zu viel Musikberieselung.
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    2. Der weiße Planet: Beeindruckende Dokumentation, die den Wechsel der Jahreszeiten am Nordpol einfängt und die Tiere zeigt, die im ewigen Winter hausen.

      Ein neues Natur-Abenteuer im ewigen Eis zeigt in atemberaubenden Bildern die Arktis als ungezähmte und bedrohte Welt mit einer faszinierenden Fauna und Flora.

      Die Eiswüste lebt: Zwischen Schnee, Schneestürmen und einem kurzen Sommer präsentiert sich die Polarregion in diesem Porträt der noch unentdeckten Wildnis fast wie ein Traum, für die Vielzahl von Spezies oft ein harter Traum. Die verbindende Klammer sind eine Bärin und ihre Jungen. Die Kamera begleitet das Muttertier, das in einem Erdloch wirft und den Nachwuchs später spielerisch an das Leben „draußen“ und das Jagen gewöhnt, folgt den beiden Jungbären bis zur Trennung, wenn sie auf eigenen Tatzen überleben können. Es ist wie im Märchen: Da hoppeln die Schneehasen, legt sich der Wolf einen Fressvorrat für den Winter an, kämpfen Moschusochsen um ihr Revier, funkelt Unterwassergetier geheimnisvoll wie Christbäume, üben sich Seehunde in einer Art Wasserballett. Einzigartige und spektakuläre Aufnahmen wie die Geburt des Eisbären oder ein Babywalross unter Wasser, das von seiner Mutter geschützt wird, bieten ein wundervolles Schauspiel. Glück hatten die Regisseure Thierry Piantanida und Thierry Ragobert mit ihrer Suche nach einer Karibu-Herde. Sie waren zur richtigen Zeit am richtigen Ort und filmten die Wanderung von 500 000 Tieren gen Norden. Aus Hunderten von Stunden Material, gedreht über einen Zeitraum von drei Jahren in der Eiswüste Grönlands, dem Norden Kanadas, der Tundra Sibiriens sowie des Packeises im Polarmeer, entstand mehr als eine hochwertige Dokumentation. Glitzernde Gletscher, tiefblaues Meer, bizarre Eisformationen aus jeder Perspektive bieten Kinoerlebnis. Wenn riesige Eisblöcke wie Kartenhäuser zusammenbrechen und donnernd ins Wasser rutschen, der Unterschied zwischen den Jahreszeiten sich verwischt, wecken die Macher auch Aufmerksamkeit für die „unbequeme Wahrheit“ der globalen Klimaerwärmung. Und wenn der Polarbär am Ende über das tauende Eis rutscht und vergeblich einen Halt sucht, ahnt man den nahen Kollaps des Ökosystems. Schon jetzt streiten Anrainerstaaten um mögliche Bodenschätze wie Gas und Öl. Die Großzahl der Tiere lässt vielleicht nicht so eine emotionale Zuschauerbindung zu wie bei „Die Reise der Pinguine“ mit seinen 1,5 Mio Kinozuschauern in Deutschland, aber selten wurde die Verwundbarkeit der Arktis und ihre majestätische Schönheit so eindrucksvoll eingefangen (auch wenn die manchmal überpräsente Musik von Bruno Coulais mit den Originalstimmen einiger Inuit die Naturgeräusche übertönt). Die Mythologie des ewigen Eises aufbereitet in einem ver- und bezauberndem Familienfilm für ein breites Publikum. mk.
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      1. Mit großen Bildern werden in diesem sinnlich und intelligent komponierten Naturfilm die Tiere und die Landschaft der Arktis vorgestellt. Der Film nutzt den Wechsel der Jahreszeiten als strukturierendes Element. Er stellt alle Tiere vor, die hier leben. Das tut er in ruhigen, stets eindrucksvollen Bildern - wie zum Beispiel bei der Wanderung der Karibus, die in ihrer geradezu unvorstellbaren Vielzahl die Steppe füllen und aus der Vogelschau als riesige Herde Tausende von Kilometern zum Meer wandern. Eindrucksvoll verändern sich die arktischen Weiten im Wandel der Jahreszeiten, verwandeln sich drei Monate im Sommer in eine Steppe, in der es nicht mehr Nacht wird.

        In wunderschönen Aufnahmen kommen die Zuschauer den Tieren ganz nahe, die nur hier ihren Lebensraum finden, wie etwa der Moschusochse, eine gewaltige, eindrucksvolle Gestalt. Die durchweg exzellente Kamera folgt Eisbären, die auf der Jagd nach Robben kopfüber in Eislöchern verschwinden oder mit Hamstern spielen, die sie auf dem Eis tanzend aus ihren Schlupflöchern herausholen. Seelöwen, die Philosophen der Arktis, warten einfach ab, bis das Eis nach dem Sommer wieder kommt.

        Die Geburt von zwei Eisbären stellt einen ersten Höhepunkt des Films dar, und die beiden Neugeborenen werden den Film hindurch begleitet, bis sie halbstark miteinander balgend von der Eisbärenmutter in die Selbstversorgung entlassen werden. Eine weitere Erzählebene des Films ist die Lebensform der Tiere: In der Luft, am Land, im Wasser und unter Wasser sind in der arktischen Kälte erstaunlich vielfältige Lebensweisen und Lebensformen zu finden. Da gibt es die Lummen, die hoch auf dem Felsen brüten, den Narwal mit seinem gefährlich spitzen Horn oder den Buckelwal, das größte lebende Säugetier, das in der Arktis genug Nahrung findet, um zu überleben. Da gibt es die Medusen oder die Belugawale, die ihr Ballet unter Wasser vollführen, elegant und schwerelos dahin gleiten.

        Immer neue Beispiele für ein extremes Lebensumfeld zeigt der Film. Dabei unterstützt der Off-Kommentar mit angenehmer Stimme und knappen Sätzen die sinnesstarke Wirkung der Bilder.

        Der Film verzichtet völlig auf die teilweise üblichen Vergleiche mit menschlichen Lebensäußerungen und beschränkt sich wohltuend auf informative und angemessene Erläuterungen. Er lässt die Bilder wirken und zeigt Respekt vor der Großartigkeit der Natur, die trotz der Störungen durch den Menschen noch existiert. Auch dazu erlaubt der Film sich nur einen knappen Hinweis auf die Gefährdung der hier lebenden Tiere, die ihren Lebensraum verlieren werden, wenn die Polkappen weiter abschmelzen.

        Der eindrucksvolle und in jedem Detail sorgsam und kunstvoll montierte Film schlägt einen großen Bogen und zeigt eine für viele Zuschauer bisher weitgehend unbekannte Tierwelt, die es zu entdecken und zu bewahren gilt.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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