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Das Lied in mir

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Das Lied in mir: Jessica Schwarz kämpft als Adoptivtochter von Michael Gwisdek in diesem preisgekrönten Drama um die Wahrheit ihrer Herkunft und um ihre Identität.

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Das Lied in mir

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„Das Lied in mir“ im Kino

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Handlung und Hintergrund

Der Flughafen von Buenos Aires ist für die deutsche Schwimmerin Maria eigentlich nur eine Zwischenstation auf dem Weg nach Chile. Doch ein Kinderlied, das sie zufällig hört, weckt Erinnerungen, und sie verpasst den Anschlussflug. Sie beschließt, etwas länger zu bleiben, und erfährt, dass sie als Dreijährige adoptiert wurde, ihre biologischen Eltern zu den Verschwundenen des Militärregimes gehörten. Sie macht sich auf die Suche nach Familienangehörigen.

Der Flughafen von Buenos Aires ist für die deutsche Schwimmerin Maria eigentlich nur eine Zwischenstation auf dem Weg nach Chile. Doch ein Kinderlied, das sie zufällig hört, weckt Erinnerungen, und sie verpasst den Anschlussflug. Sie beschließt, etwas länger zu bleiben, und erfährt, dass sie als Dreijährige adoptiert wurde, und ihre biologischen Eltern zu den Verschwundenen des Militärregimes gehörten. Sie macht sich auf die Suche nach Familienangehörigen.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Florian Cossen
Produzent
  • Rodrigo Furth,
  • Jochen Laube,
  • Fabian Maubach
Darsteller
  • Jessica Schwarz,
  • Michael Gwisdek,
  • Rafael Ferro,
  • Beatriz Spelzini,
  • Alfredo Castellani,
  • Marcela Ferrari
Drehbuch
  • Florian Cossen,
  • Elena von Saucken
Musik
  • Matthias Klein
Kamera
  • Matthias Fleischer
Schnitt
  • Philipp Thomas
Casting
  • Nina Haun,
  • Walter Rippell

Bilder

Kritiken und Bewertungen

4,7
3 Bewertungen
5Sterne
 
(2)
4Sterne
 
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3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
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1Stern
 
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Kritikerrezensionen

    1. Eine Frau erfährt erst mit 31 Jahren, dass sie von ihren deutschen Eltern adoptiert wurde und aus Argentinien stammt. Auch jetzt noch will ihr Adoptivvater am liebsten jeden Kontakt Marias zu ihrer Herkunftsfamilie unterbinden und die Wahrheit, so gut es geht, vor ihr verschweigen. Debütregisseur Florian Cossen hat für sein Drama „Das Lied in mir“ bereits mehrere internationale Preise erhalten. Jessica Schwarz und Michael Gwisdek spielen Tochter und Vater in ihrem intensiven und schmerzhaften Ringen um die Wahrheit.

      Die Leistungsschwimmerin Maria befindet sich eher zufällig in Buenos Aires, als sie erfährt, dass sie selbst aus dieser Stadt stammt. Ein spanisches Kinderlied rührt an längst vergessene Gefühle aus ihren ersten Lebensjahren, und auf einer alten Musikcassette wird Maria später auch ihre eigene Stimme hören, wie sie auf Spanisch mit ihren Eltern spricht. Doch während Maria in Buenos Aires nach ihren Wurzeln forscht, bleibt ihr Adoptivvater, der ihr aus Deutschland nachgereist ist, sehr reserviert.

      Das psychologische Duell der Tochter und des Adoptivvaters in einem Hotel in Buenos Aires vollzieht sich also auf irritierende Weise eher im Verborgenen, ohne erlösende Beichten und emotionale Dammbrüche. Michael Gwisdek spielt den Rentner Anton als stolzen, wortkargen Mann, der für die Fragen seiner Tochter kein Verständnis hat. Erst allmählich lässt sein Mienenspiel Anzeichen von Unsicherheit oder sogar Reue erkennen, eine Reue allerdings, die immer wieder von Selbstschutz gebremst wird. Dieser Mann wird es nie in Worte fassen können, dass er um die Liebe seiner Tochter kämpft, aber seine diesbezüglichen Versuche sind nur umso dramatischer.

      Jessica Schwarz spielt die sportliche Maria, die in Buenos Aires stets in einem ärmellosen Oberteil unterwegs ist, welches zwar verschiedene Farben haben darf, aber immer wie eine Mischung aus Schwimmanzug und Unterhemd aussieht. Dieses Outfit spiegelt Marias lässige Kraft, mit der sie ihren stummen Vater stehen lässt und sich, ohne Spanischkenntnisse, in der fremden Stadt auf die Suche nach ihrer Herkunftsfamilie macht. Ein argentinischer Polizist, der auch Deutsch spricht, freundet sich mit ihr an und begleitet sie zu ihrem Onkel und ihrer Tante. Und auf einmal wird Maria wie eine lang vermisste Tochter von der Herzlichkeit ihrer argentinischen Verwandten umfangen, erfährt aber auch, dass die Wunden der Militärdiktatur noch lange nicht verheilt sind und die Gesellschaft weiterhin spalten.

      Marias Einblicke in die dunklen Geheimnisse des Landes, die sich durch die einzelnen Familien ziehen, bleiben traumähnlich im Ungefähren. Auch hier umgibt die Beteiligten eine Mauer des Schweigens, müssen Gefühle geschützt werden. Marias Spurensuche nach der eigenen Kindheit mutet dabei regelrecht virtuos an, mit schlafwandlerischer Sicherheit bahnt sich ihre Neugier den Weg, und zwar ohne dass jemand gezwungen wird, mehr zu reden, als er will. Die Erkenntnisse, die Maria oft überfallartig bedrängen, spiegelt der eigenwillige Schnitt des Films. Wiederholt hebt er die lineare Abfolge des Geschehens für kurze Momente auf, zeigt Bilder, die das Gedächtnis einfriert, die zeitlich ein wenig verschoben sind.

      Fazit: Intensives Drama, in dem eine junge Deutsche in Buenos Aires das Geheimnis ihrer Herkunft aufdeckt.
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    2. Das Lied in mir: Jessica Schwarz kämpft als Adoptivtochter von Michael Gwisdek in diesem preisgekrönten Drama um die Wahrheit ihrer Herkunft und um ihre Identität.

      Jessica Schwarz kämpft als Adoptivtochter von Michael Gwisdek in diesem preisgekrönten Drama um die Wahrheit ihrer Herkunft und um ihre Identität.

      Auf den Festivals in Montreal und Zürich heimste Florian Cossen den Jury- und Publikumspreis ein und bei den Hofer Filmtagen den Eastman Förderpreis. In imposanten 35mm-Cinemascope-Bildern beweist der Absolvent der Filmakademie Baden-Württemberg Talent für die große Leinwand und führt in seinem Abschlussfilm nach Buenos Aires, wo die deutsche Schwimmerin Maria am Flughafen strandet.

      Dort lauscht sie einem fremden Kinderlied, das Erinnerungen an ihre Kindheit weckt. Sie verpasst ihren Weiterflug nach Chile und bleibt in der unbekannten Megacity. Ihr eilends nachgereister Vater gesteht, dass er und seine Frau sie adoptierten, als ihre leiblichen Eltern 1980 unter der argentinischen Militärdiktatur verschwanden. Ein Schock für die junge Frau, die wissen will, woher sie kommt, während der Vater die Vergangenheit ruhen lassen möchte. Auf ihrer hartnäckigen Suche findet die 31-Jährige Angehörige und erfährt Zuneigung und Liebe im neuen Familienkreis.

      Das düstere Kapitel argentinischer Geschichte mit über 30000 Verschwundenen wird nur gestreift und als Hintergrund für dieses psychologische Drama genommen. Nur manchmal klingen die verdrängten Ereignisse an, wenn der Polizist und Liebhaber seinen Beruf bei Marias Familie geheim halten oder sein Vater nicht auf die Militärdiktatur angesprochen werden möchte. Es herrscht ein Konsens des Schweigens, der gilt jedoch nicht, wenn es um den deutschen Fabrikmanager geht, der mit seiner Frau das dreijährige Mädchen „gestohlen“ haben soll.

      Im Mittelpunkt stehen der Vater-Tochter-Konflikt und das zerstörte Vertrauen, das langsame Herantasten an eine noch fremde Identität. Cossen leuchtet den schmerzhaften Prozess der Selbstfindung aus und beeindruckt durch Nähe zu den Figuren und atmosphärische Dichte, Jessica Schwarz überzeugt in ihrer zurückgenommenen Darstellung, auch wenn in manchen Szenen die Zeichnung ihrer Person in der harschen Haltung zum Vater emotional nicht ganz stimmig wirkt. Interessant die Annäherung an eine Stadt und eigene Melodie, in deren Viertel sich das Heute und Gestern mischen zu einem Blick auf das Morgen, und an ihre Menschen, in deren Leben vordergründig Alltag eingezogen ist, auch wenn die durch die brutale Politik geschlagenen Wunden unter der Oberfläche weiter schwären. mk.
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      1. In Buenos Aires wartet Maria aus Deutschland auf einen Anschlussflug nach Chile. Doch dann hört sie neben sich ein spanisches Kinderlied und summt leise mit. Seltsam berührt und verwirrt verpaßt sie ihren Flug, bleibt für ein paar Tage in Argentinien und verliert zunächst ihren Pass und danach ihre gesamte Identität. Denn auf einmal stellt sich die wichtigste aller Fragen: Woher komme ich und wer bin ich? Florian Cossen ist mit seinem Debut ein bewegender Film zum Thema Sehnsucht nach Identität, Heimatgefühl und Selbstfindung gelungen. Souverän führt der Regisseur die starken Schauspieler in einem hochemotionalen und sensiblen Film, der glaubwürdig die Konflikte seiner Figuren vermittelt. Die Kamera schafft ausdrucksvolle Bilder mit authentischer Ausstattung und findet dabei wunderschöne Stadtaufnahmen von Buenos Aires. Ein atmosphärisch dichter Film von zarter Melancholie. Ein beeindruckendes Erstlingswerk!

        Jurybegründung:

        Maria strandet in Buenos Aires, weil sie den Anschlussflug nach Chile verpasst. Am Flughafen hat sie ein spanisches Kinderlied gehört. Es löst in ihr unbekannte Gefühle aus, die sie sich nicht erklären kann. Ohne ein genaues Ziel zu haben, beschließt sie, in der Stadt zu bleiben. Ihr Vater, der äußerst besorgt scheint, kommt aus Deutschland angereist, um sie zu unterstützen. Er lüftet das Geheimnis, dass sie adoptiert wurde. Bei der Suche nach ihrer Vergangenheit ist Maria allerdings auf sich allein gestellt. Als schließlich die Familie gefunden und der Kontakt hergestellt ist, kommt Maria der Wahrheit immer ein Stück näher und lernt ihre Wurzeln kennen.
        Die Suche nach der eigenen Identität und den familiären Wurzeln sind Thema des Films.
        Mit der Ankunft Marias in Buenos Aires findet er zu seinem Thema. Hier beginnt ihre Suche und hier gewinnt auch der Film an atmosphärischer Dichte und Ausdruckskraft. Die Frische und Unbefangenheit, mit der die Stadt Buenos Aires dargestellt wird, verschaffen dem Film eine originale Stimmung. Besonders die darstellerische Leistung der argentinischen Schauspieler verleiht Glaubwürdigkeit und erst sie erwecken Marias Geschichte zum Leben. Damit erhält der Film starke emotionale Momente, die ihn bedeutsam machen.
        Der Film spart die Erläuterung politischer Hintergründe bewusst aus. Die Kamera verdichtet die Szenen wirksam, arbeitet teilweise fast dokumentarisch. Der Schnitt gibt das angemessene Tempo für den Film vor. Auch die Übersetzung der spanischen Dialoge, die spielerisch vorgenommen wird, wirkt charmant und überzeugend.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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