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Alphabet

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Alphabet: Dokumentation über unser überholtes Bildungssystem, das mit den gesellschaftlichen Anforderungen nicht mithalten kann.

Handlung und Hintergrund

Unser Schulsystem ist als Relikt des industriellen Zeitalters überholt. Darüber ist man sich einig. Doch neue Konzepte zielen fast einstimmig auf eine Leistungsgesellschaft ab, in der der Schüler zu immer größerer Performance getrimmt wird. Dabei können die Herausforderungen unserer Zeit, die politische und wirtschaftliche Unsicherheiten mit sich bringen, nur durch die Fähigkeit zum innovativen Denken gelöst werden. Die Dokumentation zeigt, wie eindimensionale Denkmuster entstehen und was die Folgen für unsere Gesellschaft sind.

Unser Schulsystem ist als Relikt des industriellen Zeitalters überholt. Darüber ist man sich einig. Doch neue Konzepte zielen meist auf eine Leistungsgesellschaft ab, in der der Schüler zu immer größerer Performance getrimmt wird. Dabei können die Herausforderungen unserer Zeit, die politische und wirtschaftliche Unsicherheiten mit sich bringen, nur durch die Fähigkeit zum innovativen Denken gelöst werden. Die Dokumentation zeigt, wie eindimensionale Denkmuster entstehen und was die Folgen für unsere Gesellschaft sind.

Drastische Dokumentation über unser Bildungssystem, das mit den gesellschaftlichen Anforderungen nicht mithalten kann. Dritter Teil der gesellschaftskritischen Dokus des Österreichers Erwin Wagenhofer („Let’s Make Money„).

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Erwin Wagenhofer
Produzent
  • Peter Rommel,
  • Mathias Forberg,
  • Viktoria Salcher
Drehbuch
  • Erwin Wagenhofer,
  • Sabine Kriechbaum
Musik
  • André Stern
Kamera
  • Erwin Wagenhofer
Schnitt
  • Erwin Wagenhofer,
  • Michael Hudecek

Bilder

Kritiken und Bewertungen

4,0
4 Bewertungen
5Sterne
 
(3)
4Sterne
 
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3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
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1Stern
 
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Wie bewertest du den Film?

Kritikerrezensionen

    1. Die Schule macht zu wenig aus den Begabungen, über die Kinder verfügen. Auf diesen beunruhigenden Nenner lässt sich der Dokumentarfilm "Alphabet" von Erwin Wagenhofer bringen. Er schließt eine Trilogie ab, die sich in den Filmen "We Feed the World" und "Let's Make Money" kritisch mit Phänomenen des globalen Kapitalismus auseinandersetzte. Die Forderung des österreichischen Filmemachers nach einer grundlegenden Reform des Bildungswesens passt in diese Reihe, weil auch sie eine ausbeuterische Fehlentwicklung anprangert.

      Der Leistungsgedanke der Schulbildung sei am veralteten Menschenbild des Industriezeitalters orientiert, stellt Wagenhofer fest. Kinder sollen für vorgegebene Aufgaben fit gemacht werden, anstatt dass sie ihr geistiges Potenzial eigenständig nutzen lernen. Der Prüfungsstress, dem chinesische Schüler jahrelang ausgesetzt sind, teilt sich eindrucksvoll mit, wenn Wagenhofer einen schmächtigen Jugendlichen zur Nachhilfestunde begleitet, dem unterwegs beinahe die Augen zufallen. Passend dazu erklären Experten wie der chinesische Pädagogikprofessor Yang Dongping und der deutsche Hirnforscher Gerald Hüther, wie schädlich das Lernen unter Angst und Stress für junge Menschen ist.

      Den negativen Bildern vor allem aus China setzt der Film positive, außerschulische Alternativen entgegen, wie das von Arno Stern gegründete Malspiel. Dort können Kinder ihrer Gestaltungsfreude freien Lauf lassen. Dass die Jüngsten ganz andere Bedürfnisse haben als Konkurrenz- und Leistungsdenken, kann wohl in einer Gesellschaft wie der unseren nicht oft genug betont werden. Interessant erscheint in diesem Zusammenhang die Aussage eines früheren Personalmanagers, der beklagt, dass Berufsanfänger ihr Leben zu einseitig auf Karriere ausrichten würden.

      Der sehenswerte Film behandelt sein wichtiges Thema allerdings aus der großen Distanz, die einen globalen Überblick ermöglicht. So bleibt die Forderung nach mehr Raum für Kreativität in der kindlichen Entwicklung auch sehr allgemein. Konkrete Rezepte für eine Neugestaltung der Schulbildung werden nicht gegeben. Aber wahrscheinlich würde es schon helfen, öfter mal die Schüler selbst zu fragen, was sie interessiert.

      Fazit: Erwin Wagenhofers anregender und nachdenklich stimmender Dokumentarfilm "Alphabet" fordert eine Abkehr vom einseitig an Leistung und Stoffvermittlung orientierten Bildungskonzept.
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    2. Alphabet: Dokumentation über unser überholtes Bildungssystem, das mit den gesellschaftlichen Anforderungen nicht mithalten kann.

      Nach „We Feed the World“ und „Let’s Make Money“ legt der österreichische Regisseur Erwin Wagenhofer den dritten Part seiner gesellschaftskritischen Trilogie, dieses Mal über unser marodes Bildungssystem vor. Er zeigt er drastisch auf, wie das kreative und geistige Potenzial der Schüler bereits im Kindesalter systematisch und kontinuierlich minimiert wird. Sein ernüchterndes Fazit: Bei der Geburt sind 98% aller Menschen hochbegabt. Nach der Schule sind es nur mehr 2%. Eine alarmierende Dokumentation, die Handlungsbedarf gemahnt.
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      1. Ob PISA-Studie, Hochbegabtenförderung oder Mathematik-Olympiaden: Zu einem hohen Bildungsgrad gehört ein hohes Maß an Leistung und Begabung. Immer früher werden Kinder zu Wettbewerbsteilnehmern erzogen, müssen sich in Konkurrenz beweisen. Und das ihr Leben lang, bis hin zu Assessment-Centern für Jung-Manager oder Auszubildende. Viele Pädagogen kritisieren mittlerweile dieses System und prangern die Leistungsgesellschaft an für das, was sie den Kindern bzw. dem Kindsein antut. Denn die Schule bestimmt schon früh ihr Leben. Der österreichische Dokumentarfilmer Erwin Wagenhofer macht sich nun auf zu einer Reise in die Welt der Bildung. Und das quer über den Globus. Als Experten dienen ihm unter anderem der Erziehungswissenschaftler Ken Robinson, der Hirnforscher Prof. Dr. Gerald Hüther und der berühmte Pädagoge Arno Stern, der in Frankreich mit seinem „Malort“ neue Maßstäbe für die kindgerechte Lernerziehung gesetzt hat und sich früh dafür entschied, seinen eigenen Sohn André, der ebenfalls zu Wort kommt, nicht zur Schule zu schicken. Sie alle propagieren eine neue Marschrichtung für den Umgang mit Kindern, Wagenhofer folgt ihren Gedanken konsequent und setzt diese in eine schlüssige Argumentationskette. Weg soll es gehen von einer Kultur der Angst, hin zu einer Kultur der Liebe. Denn im Grunde ist jedes Kind hochbegabt. Nur wird es nicht immer gesehen. Ein Film über Probleme der Gegenwart. Und Chancen für die Zukunft.

        Jurybegründung:

        Stolz präsentiert die Mutter eines chinesischen Schülers all die Auszeichnungen, die er in zahlreichen Lernwettbewerben gewonnen hat. Sie hängt ihm eine Goldmedaille um den Hals und so dekoriert blickt der schlaksig linkische Junge mit müden, traurigen Augen in die Kamera. Mehr als mit den Worten all der Pädagogen und Wissenschaftler, die in seinem Film zu Wort kommen, bringt Erwin Wagenhofer mit dieser Sequenz die Botschaft auf den Punkt. Die extrem leistungsorientierte Erziehung, die sich in den Schulen überall auf der Erde immer mehr durchsetzt, ist für ihn ein Irrweg, bei dem der Horizont der Kinder durch die Erziehung nicht erweitert, sondern verengt wird. Statt des zweckfreien Spielens, bei dem sie frei und mit Freude ihre Talente und Kreativität entdecken und entwickeln können, werden sie immer mehr dazu gedrängt, sich in Konkurrenzkämpfe mit anderen Kindern zu begeben und Fähigkeiten zu erlernen, die sie zu funktionstüchtigen Arbeitern werden lassen. Ein Experte beklagt die „Verkürzung des Lebens auf die Ökonomie“, und Wagenhofer belegt diese These u.a durch die Aussagen von zwei extrem unterschiedlichen Betroffenen: Ein junger Zeitarbeiter beklagt sich bitter über seine vergebliche Suche nach einem Ausbildungsplatz und eine Eliteschülerin liest einen von ihr verfassten Beschwerdebrief, in dem sie beschreibt, wie wenig Zeit zum selbst bestimmten Leben ihr bei all dem Lernen bleibt. Wie ein utopischer Gegenentwurf zu diesen deprimierenden Zustandsbeschreibungen stellt Wagenhofer den „Malort“ des berühmten Pädagogen Arno Stern vor: ein Zimmer, in dem Kinder seit Jahrzehnten beim Malen frei ihre Fantasie entfalten können und der im Film wie ein Raum des Glückes und der Freiheit wirkt. Wagenhofer beweist hier eine weitreichende Recherche und fügt die verschiedenen Aspekte zu einem überzeugenden Plädoyer dafür zusammen, dass ein radikaler Richtungswechsel für das derzeitige Bildungssystem dringend nötig ist: Erziehung sollte nicht auf der Angst, sondern auf der Liebe basieren.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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