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9 Songs

9 Songs - Trailer
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Nine Songs: Filmisches Experiment von Michael Winterbottom, der ein junges Paar in London bei Konzertbesuchen und vor allem beim Sex zeigt.

Poster

9 Songs

Handlung und Hintergrund

Auf dem Weg in die Antarktis rekapituliert der Londoner Kälteforscher Matt (Kieran O’Brien) die letzten Tage seiner Beziehung mit einer jungen Amerikanerin auf der Durchreise namens Lisa (Margot Stilley). Ihre einzigen Gemeinsamkeiten waren ein recht ähnlicher Musikgeschmack und geradezu unbegrenzter Appetit auf Sex.

Bands wie Franz Ferdinand, Black Rebel Motorcycle Club, Super Furry Animals, Dandy Warhols und Primal Scream liefern Sound und Kulisse zu Michael Winterbottoms experimentellem Beziehungsdrama. An den Ufern der Themse fand „Nine Songs“ dank einiger Bettszenen, die so aus England noch nicht bekannt waren, als „Schmutzigster Film aller Zeiten“ Einzug in die Klatschspalten.

Bei seiner Reise in die Antarktis erinnert sich der britische Kälteforscher Matt an seine Begegnung mit der 21-jährigen Amerikanerin Lisa, mit der er in London eine Reihe von Rockkonzerten besucht und bis zu seiner Abreise eine mehr oder weniger auf Sex reduzierte Beziehung geführt hat. Nach einem Ausflug ans Meer, einer Liebeserklärung, einem Streit und einer Versöhnung trennt sich das Paar, als Lisa in die USA zurückkehrt.

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Der britische Kälteforscher Matt rekapituliert während einer Antarktisreise seine Zeit mit der Amerikanerin Lisa: Sie besuchten zusammen in London Konzerte und liebten sich anschließend leidenschaftlich. Was dazu führte, dass der Engländer sein Herz an die mysteriöse junge Frau verlor. Doch Lisa war anders, mochte die Abwechslung, das Leben und die Männer im Allgemeinen. So kam es zum Zerwürfnis zwischen den beiden. Die Trennung folgte, Lisa ging in die USA zurück. Was Matt bleibt sind nur Erinnerungen.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Michael Winterbottom
Produzent
  • Andrew Eaton,
  • Andrew Eaton
Darsteller
  • Michael Nyman,
  • Black Rebel Motorcycle Club,
  • Elbow,
  • Primal Scream,
  • Franz Ferdinand,
  • Kieran O'Brien,
  • Margo Stilley,
  • The von Bondies,
  • The Dandy Warhols,
  • Super Furry Animals,
  • Bobbie Gillespie,
  • Bob Hardy,
  • Alex Kapranos,
  • Mani,
  • Nick McCarthy,
  • Courtney Taylor-Taylor,
  • Robert Young
Kamera
  • Marcel Zyskind
Schnitt
  • Michael Winterbottom,
  • Mat Whitecross
Casting
  • Steve Daly,
  • Julie Dunne

Bilder

Kritiken und Bewertungen

2,8
9 Bewertungen
5Sterne
 
(3)
4Sterne
 
(1)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
(1)
1Stern
 
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Kritikerrezensionen

  • 9 Songs: Filmisches Experiment von Michael Winterbottom, der ein junges Paar in London bei Konzertbesuchen und vor allem beim Sex zeigt.

    Mit einem Team aus nur drei Personen und einer DV-Kamera, Minibudget und ohne Drehbuch realisierte Michael Winterbottom den vermutlich sexuell explizitesten Film eines etablierten britischen Regisseurs: In mit großer Sensibilität beobachten realistischen Szenen lässt Winterbottom den Sex zwischen seinen improvisierenden Schauspielern nicht simulieren und beobachtet diesen aus nächster Nähe 65 Minuten lang im Wechsel mit Auftritten hipper Gitarrenrockbands in Londoner Konzerthallen.

    „Was ist falsch daran, Sex im Kino zu zeigen?“ fragte sich Michael Winterbottom und drehte einen Film, der sich genau darauf, auf das Zeigen von Sex, konzentriert. Die britische Yellowpress verlieh dem filmischen Experiment prompt das Prädikat „schmutzigster Film aller Zeiten“, wobei „Nine Songs“ jedoch nicht schmutziger ist als Sex zwischen Verliebten sein kann und Winterbottoms Blick natürlich mitnichten an Pornographie interessiert ist. Tatsache ist, dass er die im Vordergrund stehenden Sexszenen nicht simulieren, sondern von seinen beeindruckend intensiv und natürlich agierenden Schauspielern, Newcomerin Margo Stilley und Kieran O’Brian aus „24 Hour Party People“, unter authentischen Bedingungen improvisieren lässt und in expliziten Nahaufnahmen filmt. Sex wird zur Metapher für die Beziehung des Paares - und Winterbottoms wie immer höchst sensibles Gespür entdeckt in dem körperlichen Verhältnis verschiedene Stadien der Beziehung. Dazwischen spiegeln sich diese in den Besuchen von Konzerten angesagter britischer Acts wie Franz Ferdinand, Black Rebel Motorcycle Club, Super Furry Animals, Dandy Warhols und Primal Scream sowie Winterbottoms Haus- und Hofkomponist Michael Nyman wider.

    Das Experiment beginnt mit dem Moment, in dem sich Hauptdarsteller und Erzähler, der britische Kälteforscher Matt, bei einem Flug über die Antarktis an sein erstes Treffen mit Lisa erinnert. Die Bilder ihres ersten gemeinsamen Konzertbesuchs werden im Wechsel mit dem Sex danach in Matts Wohnung geschnitten. Bei diesem wie bei den darauf folgenden Treffen gibt es kaum Dialog, abgesehen von flüchtigen Gesprächen im Badezimmer, beim Essen, im Bett. Man erfährt nichts weiter über den Background der Figuren als Matts Job und Lisas Nationalität, dass sie viele Lover aus vielen Ländern hatte und nur für eine kurze Weile in England bleiben wird. Matt beschreibt sie einmal im Off-Kommentar als „21 - schön, egoistisch, sorglos und verrückt“. In der Mitte des Films unternehmen beide einen Kurztrip ans Meer, Matt badet nackt, macht Lisa ein Liebesgeständnis. Zurück in London zeigt die Beziehung Risse, es gibt einen ersten und einzigen Streit, eine Versöhnung, die Trennung, als Lisa in die Staaten zurückkehrt - simpel, pragmatisch, berührend.

    Ganz langsam nähert sich der Regisseur, der hier erstmals auch selbst schnitt, den nie redundanten, mit ständig wechselndem Licht und aus wechselnder Perspektive mit der Handkamera gefilmten Szenen und tastet sich wie seine Protagonisten an immer kompromisslosere Einstellungen heran, zeigt die Partner in ihren intimsten Momenten und schafft eine erstaunliche Nähe zu den eigentlich anonymen Figuren.

    Falsch ist an den hier gezeigten Sexszenen jedenfalls gar nichts - interessant ist allemal, wie Winterbottom seinen Film, der von den Voraussetzungen her pornographischer Natur ist, vielmehr auf eine poetische als voyeuristische Ebene bringt. Experiment gelungen - wobei vermutlich Altersfreigabe und Filmlänge die Auswertung selbst im Arthousesektor erschweren dürften. deg.
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