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20 Feet from Stardom

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20 Feet from Stardom: Oscar-prämierte Musikdoku über das Phänomen der Backgroundsängerinnen.

Handlung und Hintergrund

Schwarze Backgroundsängerinnen wie Darlene Love, Marry Clayton, Tata Vega, Judith Hill oder Lisa Fischer sind die unbekannten Stars der Musikszene. Ihre Namen kennt kaum jemand, aber ihre Stimmen verleihen zahllosen Popalben und großen Klassikern von Rock, Soul und R’n’B ihre unverwechselbare Individualität. Über diese verfügen sie selbst kaum, weil sie sich dem jeweiligen Popstar unterordnen mussten. So sehr, dass ihre eigenen Solokarrieren manchem Grammy zum Trotz nicht gelingen wollten und sie immer im Schatten der Musikgeschichte standen.

Darsteller und Crew

  • Morgan Neville
  • Gil Friesen
  • Caitrin Rogers
  • Nicola Marsh
  • Graham Willoughby
  • Douglas Blush
  • Kevin Klauber
  • Jason Zeldes

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

    1. Der elektrisierende, berauschende Musikfilm "20 Feet from Stardom" hat 2014 verdientermaßen den Oscar in der Sparte Dokumentation bekommen. Regisseur Morgan Neville ("Hank Williams: Honky Tonk Blues", "Muddy Waters Can´t Be Satisfied") beweist, wie lohnend sich die Geschichte der Pop- und Rockmusik aus der Perspektive des Backgroundgesangs erzählen lässt. Als Branchenkenner führt Neville fundierte, sehr informative Interviews mit den Sängerinnen, Stars und Produzenten. Die schiere Fülle der Bühnenaufnahmen ab den 1960er Jahren entfaltet ein vor Lebensenergie sprühendes Musikfeuerwerk, das einen kaum auf den Sitzen hält.

      Darlene Love und ihre Backgroundgruppe "The Blossoms" gehörten zu den ersten schwarzen Begleitsängerinnen, die in den 1960er Jahren von Musikproduzenten gebucht wurden. Deren Stil wurde als "rough sound" beschrieben und war sofort sehr gefragt. Auch die englische Popmusik wollte in den 1960ern und 1970ern "schwarz" klingen. Merry Clayton wurde von den Rolling Stones für die Aufnahme von "Gimme Shelter" gebucht. Die Zeile, in der Clayton ihre Stimme klagend, anklagend hoch und höher schraubt, wird einmal ohne Instrumentalbegleitung vorgespielt. Ein erfolgreiches Lied aus den glorreichen Tagen von Rhythm & Blues, Rock'n'Roll oder Soul, so macht es der Film deutlich, ist mehr als nur der Beitrag einzelner Starkomponisten und -interpreten.

      Der Film findet im Archiv eine wahre Fundgrube von Auftritten, die die 1960er und 1970er Jahre wieder lebendig werden lassen: Diese unglaubliche Aufbruchstimmung, die pulsierende, entfesselte Energie, die künstlerische Genialität der Zeit werden wach, wenn man zum Beispiel Ray Charles, den noch blutjungen David Bowie, oder die über die Bühne wirbelnde Tina Turner sieht. Aber wenn deren Begleitsängerinnen eine eigene Solokarriere in Angriff nahmen, erfuhren sie oft, dass Talent nicht vor den zahlreichen Tücken des knallharten Musikgeschäfts schützt. Diese hochinteressanten Einblicke in die Branche lassen erkennen, dass es nicht in erster Linie die Aussicht auf Ruhm ist, die langjährige Backgroundsängerinnen motiviert, sondern ihre Leidenschaft für die Musik.

      Fazit: Der elektrisierende Dokumentarfilm "20 Feet from Stardom" über afroamerikanische Backgroundsängerinnen reißt mit der geballten Energie der Popmusik-Geschichte das Publikum schier aus den Kinosesseln.
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    2. 20 Feet from Stardom: Oscar-prämierte Musikdoku über das Phänomen der Backgroundsängerinnen.

      Morgan Nevilles hinreißende Hommage an schwarze Backgroundsängerinnen gewann den diesjährigen Doku-Oscar.

      Sie sind fast berühmt: Ihre Stimmen machen den Schmelz und die Seele vieler legendärer Rock- und R’n’B-Songs und -Alben aus, doch ihre Namen kennt kaum jemand. Darlene Love, Marry Clayton, Tata Vega, Judith Hill oder Lisa Fischer - sie sind die unbekannten Stars der Musikszene. Als Backgroundsängerinnen - einige als die ersten schwarzen in den Sechzigerjahren - standen sie immer im Bühnenhintergrund, keine zwanzig Fuß vom Spotlight der großen Leadsänger entfernt. Anhand rarer Archivaufnahmen lässt sich eindrucksvoll belegen, wie sie Klassikern von Lou Reeds „Walk on the Wild Side“ über „Gimme Shelter“ der Rolling Stones bis „Sweet Home Alabama“ von Lynyrd Skynyrd den unwiderstehlichen Soul verliehen, der so in Beine, Kopf und Herz geht.

      Wo „Dreamgirls“ eine Tragödie darin sah, dass sie den Starruhm verpassten, entdeckt der fachkundige Musikdokumentarist Morgan Neville („Johnny Cash’s America“) eklatante Unterschiede zwischen den Rampenlicht-Individuen und den auf Harmonie und Unterordnung bedachten Hintergrundsängern. Allen (knapp) gescheiterten Solokarriereversuchen und manch finanziellen Trockenphasen zum Trotz - das Leben ist nie fair, mag man daraus lesen - bereuen die liebenswert-lebenslustigen Ladys ihre Profession nicht; denn sie singen aus Leidenschaft und fühlen sich dabei, das ist der Punkt, einfach wohl.

      Mick Jagger unkt zwar, dass „uuhs und aahs singen für einige Minuten Spaß macht. Aber ein Leben lang?“ und verkennt, dass nicht jeder dazu geboren ist, ein Bühnenheld zu sein. Die meist als Pastorentöchter von Klein auf am Gospel Geschulten bedauern sicher das eine oder andere, hatten aber das Privileg, nicht nur mit den größten Namen (darunter David Bowie, Led Zeppelin und Robert Plant) zu arbeiten, sondern den Sound von Bruce Springsteen, Stevie Wonder, Sheryl Crow oder Sting auch erheblich mitzuprägen. Jene geben in kurzen Interviews darüber Auskunft, auch wenn es vorwiegend die gut gelaunten „Schwestern“ selbst sind, die sich an das wechselvolle Musikgeschäft erinnern. Im Zentrum des Porträts steht ganz klar ihre Musik, in der die „ersten Actionfiguren des R’n’B“ mit ihrer Stimmgewalt sagenhaft viel Groove und Laune verbreiten, eine elektrisierende Umsetzung ihres Mottos „Lebe den Moment“. tk.
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