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Zafir


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Darsteller und Crew

  • Rose Marie Hermannsen
  • Katrine Schnoor
  • Henrik Lykkegaard
  • Claus Bue
  • Charlotte Munksgaard
  • Malene Vilstrup
  • Hans Hansen
  • Sarita Christensen
    Sarita Christensen
  • Lars Beyer
  • Miriam Nørgaard
  • Hans-Erik Philip

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

    1. Jeden Tag verbringt Anna auf dem Reiterhof, wo auch der schwarze Hengst Zafir steht, den Anna über alles liebt. Zafir war das Pferd von Annas Schwester Sofie, die bei einem Ausritt ums Leben kam. Das ist nun genau ein Jahr her. Und immer noch möchten Annas Eltern nicht, dass sie auf Zafir reitet. Sie haben Angst um sie und fürchten, auch Anna könnte beim Reiten auf Zafir etwas passieren. Denn der Hengst ist ein aufbrausendes und temperamentvolles Pferd. Kaum ein Pfleger im Stall kann mit ihm umgehen. Doch eines Tages betritt das Flüchtlingskind Sharbat den Stall. Es redet mit Zafir, schafft es, ihn zu beruhigen und kann ihm sogar ein paar Tricks beibringen. Zunächst ist Anna argwöhnisch. Doch nach und nach freundet sie sich mit Sharbat an und gewinnt durch die Freundschaft auch den Mut, sich für ein Reitturnier anzumelden. Am liebsten zusammen mit Zafir. Werden die Eltern das erlauben? Der dänische Kinder- und Jugendfilm ZAFIR erzählt auf berührende Weise eine Geschichte über Freundschaft - und das auf ganz vielen unterschiedlichen Ebenen. Da gibt es zum Beispiel Annas Freundschaft mit Zafir, der für sie eine Verbindung zu ihrer toten Schwester darstellt, mit der sie jeden Abend spricht. Für sie ist die große Schwester ein Vorbild und eine Vertraute, auch wenn sie sie nicht mehr jeden Tag sehen kann. Sehr klug und geschickt arbeitet der Film hier andere wichtige Themen für die Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen mit ein, zum Beispiel der Umgang mit Trauer und Tod. Oder auch der Umgang mit anderen Kulturen. Dies zeigt sich an der Freundschaft zwischen Anna und Sharbat, die beide fast nichts über den anderen wissen, aber dennoch über die gemeinsame Liebe zu Zafir zueinander finden. Und auch auf die Probleme der Flüchtlinge in einer neuen Heimat werden vom Film behutsam behandelt, ohne sie jedoch moralisch zu verhandeln. Es geht immer auch um die unbeschwerte Freundschaft zweier Kinder, die viel voneinander lernen und sich gegenseitig helfen können. Es gibt immer wieder viele spannende Momente, und die Reitsequenzen sind besonders schön von der Kamera in Szene gesetzt. Die Kinderdarsteller agieren mit großer Spielfreude - und erschaffen so kleine starke und selbständige Helden, mit denen sich die jungen Zuschauer sehr gut identifizieren können. ZAFIR - DER SCHWARZE HENGST, der in Dänemark bereits im Jahr 2003 im Kino lief, ist ein überzeugender, liebevoll erzählter und gestalteter Pferdefilm, der nicht nur das Kinoherz von jungen Pferdefans höher schlagen lassen wird.

      Jurybegründung:

      Ob BLACK BEAUTY, OSTWIND oder BIBI & TINA: Pferdefilme gibt es viele und einige bilden kaum mehr ab als die innige Liebe eines Mädchens zu seinem Pferd. ZAFIR - DER SCHWARZE HENGST ist eine wohltuende Ausnahme. Trotz seines Alters - immerhin wurde er schon 2003 gedreht - ist er unglaublich authentisch, immer noch aktuell und ein toller Abenteuerfilm für Kinder.

      Seit dem Annas ältere Schwester bei einem tragischen Reitunfall ums Leben gekommen ist, hat niemand mehr Zafir geritten. Anna fühlt sich mit dem schwarzen Friesenhengst verbunden und würde ihn gerne auf dem nächsten Turnier vorstellen. Aber Annas Eltern sind verständlicher Weise besorgt und wollen das verstörte Pferd lieber heute, als morgen verkaufen. Dann taucht Sharbat im Reitstall auf und zeigt, dass es nur ein wenig Gefühl braucht, um das Vertrauen des Pferdes zu gewinnen.

      ZAFIR - DER SCHWARZE HENGST ist ein Film über Freundschaft, Entwicklung und Bewährung, der mit besonders stimmigen Bildern aus dem Reitstall überrascht. Vom manchmal rüden Ton, bis hin zur dauerhaft schmuddeligen Kleidung erschien der Jury nichts geschönt oder weich gespült. Ein Teil dieser Authentizität sah die Jury auch in der Kameraarbeit, die, wo nötig, aus Augenhöhe berichtet und sogar vermag, die Unruhe der Pferde sehr glaubwürdig einzufangen. Auf das von Pferdefilmen so reichlich strapazierte Motiv der Zickigkeit der Reiterinnen untereinander wird dagegen in ZAFIR - DER SCHWARZE HENGST glücklicherweise verzichtet.

      Diesem sehr diesseitigen Szenario rund um Pferd und Pferdestall haben Script und Regie überzeugende Szenen aus Annas Elternhaus gegenübergestellt. Dort führt das Mädchen allabendlich eine Art ritualisiertes Zwiegespräch mit der verstorbenen Schwester, in dem sie ihr, und damit auch den Zuschauern, von den Geschehnissen des Tages und ihren Gedanken dazu berichtet. Ein wirklich unprätentiöser, geradliniger und doch ergreifender Umgang mit den Themen Trauer und Verlust, wie die Jury meint.

      Die größte Beachtung der Jury erhielt ZAFIR - DER SCHWARZE HENGST allerdings mit der Loslösung vom reinen Pferdefilm. Sharbat und Anna hecken einen Plan aus, um das schöne Pferd vor dem Verkauf zu retten, doch es zeigt sich, dass nicht nur Anna und Zafir ein Problem haben. Sharbat ist Flüchtling. Ganz ohne Familie lebt das Kind in einem dänischen Kinderheim und darum braucht auch Sharbat alle Freundschaft und Unterstützung, die es bekommen kann.

      Trotz seines Alters von zum Zeitpunkt der Sichtung immerhin 13 Jahren ist ZAFIR - DER SCHWARZE HENGST heute noch so aktuell wie 2003. Flucht, Vertreibung und der Neuanfang in einem fremden Land sind Themen, die noch immer gesellschaftlich relevant sind. Der Film verarbeitet sie ganz feinsinnig und zeigt darüber hinaus, dass Menschen aus fremden Kulturen Qualitäten besitzen, die das Leben hierzulande bereichern können.

      Wirklich negativ ist der Jury einzig die auffallend nachlässige Synchronisation und die damit einhergehende mangelnde Dialogbuchqualität aufgefallen. Hier hätte sie sich ein wenig mehr Liebe zum Detail gewünscht. Dennoch ist ZAFIR - DER SCHWARZE HENGST in ihren Augen ein Kinderfilm, der sich in seiner Authentizität auch von heutigen Pferdefilmen wohltuend abhebt. Dafür verleiht sie ihm das Prädikat „besonders wertvoll“.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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