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Wodka Lemon

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Vodka Lemon: Skurrile und melancholische Tragikomödie über ein armenisches Bergdorf.

Poster

Wodka Lemon

Handlung und Hintergrund

In einem Bergdorf im postsowjetischen Armenien sind nach Abwanderung der meisten jungen Leute Richtung Großstadt oder Ausland fast nur mehr die Alten und Schwachen übrig. Ex-Soldat Hamo (Romen Avinian) lässt sich aber weder von bitterer Armut, noch von den Eskapaden seiner drei missratenen Söhne die Laune verderben. Stattdessen flirtet er lieber mit der Wodkaverkäuferin Nina (Lala Sarkissian), die auch schon langsam der Schließung ihres kleinen Spirituosenstandes entgegen sieht.

Lakonischer Witz und Situationskomik lockern Hiner Saleems melancholische Verliererballade im Geiste von Aki Kaurismäki und Emir Kusturica.

In einem verschneiten armenischen Bergdorf setzt ein dramatischer Abwanderungsprozess ein: Weil es für niemanden mehr Arbeit gibt, ziehen die Jungen und Mutigen fort, während die Alten und Unerschütterlichen zurückbleiben und auf das Vergehen der Zeit hoffen - wie zum Beispiel Hamo, ein rüstiger Rentner, der versucht, mit Flohmarktverkäufen über die Runden zu kommen. Eines Tages lernt er die Kioskverkäuferin Nina kennen und kommt ihr bei einem wärmenden Wodka Lemon näher.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Hiner Saleem
Produzent
  • Michel Loro,
  • Fabrice Guez
Darsteller
  • Ivan Franek,
  • Romen Avinian,
  • Lala Sarkissian,
  • Rouzanna-Vite Mesropian,
  • Zahal Karielachvili
Drehbuch
  • Hiner Saleem,
  • Lei Dinety
Musik
  • Michel Korb,
  • Roustam Sadoyan
Kamera
  • Christophe Pollock
Schnitt
  • Dora Mantzorou

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Wodka Lemon: Skurrile und melancholische Tragikomödie über ein armenisches Bergdorf.

    Passend zu einem der härtesten mitteleuropäischen Winter der letzten Jahre schickt Kairos im März ein cineastisches Kleinod ins Rennen, das auf der Biennale 2003 internationale Beachtung fand und in der Kälte spielt, aber alles andere als kühl daherkommt. „Wodka Lemon“ spielt in einem verschneiten Dorf im Kaukasus und erzählt anhand einer ungewöhnlichen, mit einer ordentlichen Portion Humor garnierten Liebesgeschichte vom Überlebenskampf einer Enklave am Ende der Welt. Mit dieser preisgekrönten armenisch-französischen Koproduktion von Hiner Saleem werden sich zahlreiche Programmkinos schmücken wollen.

    Einst musste Hiner Saleem, 1964 als Sohn eines Widerstandskämpfers in Akkra im irakischen Teil Kurdistans geboren, vor Saddam Husseins Regime fliehen. Für „Wodka Lemon“ kehrte er zumindest in die Nähe seiner Heimat, nach Armenien, zurück. Dort schildert der Regisseur, der in Frankreich lebt, anhand des Schicksals einer kleinen Dorfgemeinschaft den Exodus einer ganzen Region: Ein eisiger Winter irgendwo im tief verschneiten Kaukasus. Wie alle anderen versucht auch der sechzigjährige Witwer Hamo irgendwie durch die kalte Jahreszeit zu kommen. Von seinen Söhnen - der eine lebt im fernen Paris, der andere lässt sich täglich mit Wodka Lemon voll laufen - kann er keine Hilfe erwarten, und mit seiner Pension von sechs Dollar im Monat kommt er auch nicht weit. Trotzdem lässt sich Hamo nicht unterkriegen, versucht auf dem nächsten Flohmarkt, sein Hab und Gut - einen Kleiderschrank, einen russischen Fernseher und seine Uniform -zu Geld zu machen. Als er wie jeden Tag das Grab seiner Frau besucht, lernt er auf dem Friedhof die schöne Witwe Nina, die wiederum das Grab ihres Mannes pflegt, kennen. Da entspinnt sich zwischen den beiden einsamen Menschen ohne Zukunft langsam eine zärtliche Liebesgeschichte voller Lebenslust.

    Prächtige Bilder einer kargen Landschaft von schlichter Schönheit, eingefangen vom französischen Kameramann Christophe Pollock, der stimmige Score seines Landsmannes Michel Korb sowie unzählige visuelle Einfälle voller Poesie und Absurdität, die teilweise an die Werke des großen Georgiers Otar Iosseliani erinnern, sorgen dafür, dass bei dieser Tragikomödie die komischen Momente überwiegen. Sei es ein Busfahrer, der französische Liebeslieder schmettert, ein alter Mann, der sich mitsamt seinem Bett zur Beerdigung tragen lässt, oder ein Klavier, das plötzlich zu tanzen beginnt - diese Elemente und natürlich das Happy End für das alte, vor Lebensfreude nur so strotzenden Liebespaar - glaubwürdig verkörpert von Romik Avinian und Lala Sarkissian - machen „Wodka Lemon“ zu einem besonderen Filmerlebnis voller Surrealität und Skurrilität. Saleems Hommage an das armenische Volk, das in Venedig den San Marco Preis erhielt, kommt nun in der kurdisch-armenisch-russischen Originalfassung mit deutschen Untertiteln für Freunde des Ursprünglichen und Fans nahöstlicher Filmkunst in die Kinos. lasso.
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