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Whisky

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Whisky: An den Filmen von Aki Kaurismäkis orientierte Komödie, in der ein Fabrikbesitzer eine Angestellte vor seinem Bruder als seine Frau ausgibt.

Poster

Whisky

Handlung und Hintergrund

In Montevideo, der Hauptstadt von Uruguay, betreibt der Kleinunternehmer Jacobo Köller (Andres Pazos) mit zwei Arbeiterinnen und der Managerin Marta (Mirella Pascual) eine ziemlich heruntergekommene Strickwarenmanufaktur. Eines Tages kündigt der im fernen Brasilien residierende Bruder überraschend seine Ankunft für einen kleinen Urlaub an. Um nicht wie der kontaktgestörte Sonderling da zu stehen, der er nun mal ist, bittet Jacubo Marta, für eine gewisse Zeit seine Ehefrau zu spielen.

Angesehene Feuilletonisten überbieten sich mit Lobeshymnen bezüglich dieser feingesponnenen, mit Überraschungen nicht geizenden romantischen Komödie.

In seiner kleinen Sockenfabrik verbringt Jacobo den Großteil des Tages damit, seiner bescheidenen und loyalen Mitarbeiterin Marta mürrisch Aufträge zukommen zu lassen. Als jedoch sein Bruder Herman seinen Besuch ankündigt, bittet er ausgerechnet Marta, sich als seine Frau auszugeben. Marta willigt ein, und die drei sich letztendlich Fremden versuchen, ihre Verlegenheit zu meistern.

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Jacobo Köller, der dürre und maulfaule Betreiber einer kleinen Sockenfabrik in Montevideo, hält um die Hand seiner langjährigen Angestellten Marta Acuna an. Freilich nur pro forma, nur als weitere Dienstleistung, die er finanziell auch zu entlohnen gedenkt. Sein in Brasilien lebender jüngerer Bruder Herman hat nämlich seinen Besuch angekündigt, will teilnehmen an der Grabsteinsetzung für die Mutter. Und um vor dem vorgeblich glücklich verheirateten Geschwister gut dazustehen, möchte Jacobo nun eine „bessere Hälfte“ präsentieren.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Juan Pablo Rebella,
  • Pablo Stoll
Produzent
  • Fernando Epstein,
  • Fernando Epstein
Darsteller
  • Andres Pazos,
  • Mirella Pascual,
  • Jorge Bolani,
  • Ana Katz,
  • Daniel Hendler
Drehbuch
  • Juan Pablo Rebella,
  • Pablo Stoll,
  • Gonzalo Delgado Galiana
Musik
  • Pequena Orquesta Reincidentes
Kamera
  • Bárbara Álvarez
Schnitt
  • Fernando Epstein
Ausstattung
  • Gonzalo Delgado Galiana

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Whisky: An den Filmen von Aki Kaurismäkis orientierte Komödie, in der ein Fabrikbesitzer eine Angestellte vor seinem Bruder als seine Frau ausgibt.

    Aki Kaurismäki, Meister unter den Kinominimalisten, hat Konkurrenz bekommen. Ausgerechnet aus dem filmischen Niemandsland Uruguay, von Juan Pablo Rebella und Pablo Stoll. Ihr „Whisky“ ist eine stille, hintersinnige Komödie um einen eingefleischten Junggesellen, der seine langjährige Angestellte bittet, sich kurzfristig als seine Ehefrau auszugeben. Ruhig in Tempo und Ton, gleichermaßen melancholisch wie absurd, sollte diese sorgfältig ausgearbeitete Low-Budget-Produktion im Arthouse-Umfeld solide Besucherzahlen erreichen.

    „Whisky“ sollen sie sagen, Jacobo und Marta, nicht „Cheese“, als sie für ihr „Hochzeitsfoto“ posieren. So einen „Beleg“ braucht man schließlich, will man glaubwürdig als Ehepaar durchgehen. Jacobo Köller, hochaufgeschossen, dürr und maulfaul, Betreiber einer kleinen überalterten Sockenfabrik in Montevideo, hat um die Hand seiner langjährigen Angestellten Marta Acuna angehalten. Freilich nur pro forma, eigentlich nur eine weitere Dienstleistung, die er finanziell zu entlohnen gedenkt. Sein in Brasilien lebender Bruder Herman hat nämlich seinen Besuch angekündigt, will teilnehmen an der Grabsteinsetzung für die Mutter, zu deren Beerdigung er vor einem Jahr nicht angereist war. Und um vor dem jüngeren, vorgeblich glücklich verheirateten Herman gut dazustehen, bildet sich Jacobo ein, eine „bessere Hälfte“ präsentieren zu müssen.

    So nimmt die wunderbare, zweite Kooperation des Regie/Drehbuch-Gespanns Rebella („25 Watt“) und Stoll ihren Anfang. Mit wenigen Bildern sind die Protagonisten skizziert, ihre Routine, ihre Lebensumstände erklärt. Um 7:30 Uhr trifft man sich vor der kleinen Fabrik. Eine stereotype Begrüßung wird gemurmelt. Die Rollladen hochgeschoben, Tee gekocht. Alltagstrott. Beinahe nonverbales, reines Kino. Erinnerungen an Buster Keaton werden wach. Wie bei ihm sagen auch hier Gestik und Mimik mehr als die ohnehin sparsamen Dialoge. Erst mit Herman kommt etwas Leben ins Spiel. Köllers Wohnung wird von Marta generalüberholt, die verkommene Junggesellenbude zur netten Dreizimmerwohnung umgestaltet. Man sitzt gemeinsam am Tisch, bemüht sich um Konversation. Da schlägt Herman einen Ausflug ans Meer vor, ins windige Piriapolis der Nachsaison.

    Streng komponierte Bilder, funktionale Plansequenzen, saubere, gradlinige Schnitte, wenig Kamerabewegung. Der Stillstand der Figuren spiegelt sich in den fast statischen Bildern wider. Man kann sich Zeit nehmen, sich in aller Ruhe umschauen bei dieser uruguayisch-argentinisch-deutschen Koproduktion, der Zeit beim Vergehen zusehen. Und allmählich erkennt, sieht man die Veränderungen der Figuren, allesamt wunderbar zum Leben erweckt von den drei groß aufspielenden Darstellern. Zunächst sind es nur leichte Irritationen, dann veritable Temperamentsausbrüche. Die unansehnliche Marta beginnt sich zu schminken, die Herren messen ihr Können wie Teens in einer Spielhalle. Weniger ist hier mehr, bei diesem klugen Reigen, bei dem sich einiges ändert und viel gleich bleibt. Der Mensch kann nur begrenzt aus seiner Haut heraus - trotzdem: „Whisky!“. geh.
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