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What Time Is It There?

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Ni neibian jidian: Absurde Tragikomödie, die das Schicksal eines Uhrenverkäufers in Taipeh und einer Studentin in Paris spielerisch und handwerklich brillant verknüpft.

Poster

What Time Is It There?

Handlung und Hintergrund

Nach dem Tod seines Vaters schlägt sich Hsia-kang (Lee Kang-sheng) mit dem Verkauf von Uhren auf den Straßen von Taipeh durchs Leben. Als er einer Studentin mit Reiseziel Paris seinen heiß geliebten Wecker veräußert, bleibt dieser Deal nicht ohne tiefgreifende Folgen: Fortan ist Hsia-kang von dem Gedanken besessen, alle Uhren der Stadt auf europäische Zeit umzustellen (egal, wie hoch sie auch hängen). Seine Mutter erwartet unterdessen beinahe stündlich Vaters Wiedergeburt und wird schließlich in einer Kakerlake fündig.

Tsai Ming-liang

Nach dem Tod seines Vaters verdient Hsia-kang seinen Lebensunterhalt in Taipeh mit dem Verkauf von Uhren. Von der Erinnerung an eine Studentin verfolgt, der er seine eigene, zwei Zeitzonen anzeigende Uhr vor ihrer Reise nach Paris verkaufte, stellt Hsia-kang alle Uhren auf mitteleuropäische Zeit. Auf mysteriöse Weise scheint Hsia-kangs Leben mit dem der Studentin in Paris verbunden zu sein.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Tsai Ming-liang
Produzent
  • Bruno Pésery,
  • Chinlin Hsieh
Darsteller
  • Jean-Pierre Léaud,
  • Lee Kang-sheng,
  • Chen Shiang-chyi,
  • Yi-Ching Lu,
  • Miao Tien,
  • Cecilia Yip,
  • Chen Chao-jung,
  • Tsai Guei,
  • Arthur Nauzyciel,
  • David Ganansia
Drehbuch
  • Tsai Ming-liang,
  • Yang Pi-ying
Kamera
  • Benoît Delhomme
Schnitt
  • Chen Sheng-chang

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • What Time Is It There?: Absurde Tragikomödie, die das Schicksal eines Uhrenverkäufers in Taipeh und einer Studentin in Paris spielerisch und handwerklich brillant verknüpft.

    Dem Titel entsprechend spielt die Zeit die Hauptrolle in Tsai Ming-liangs absurder Komödie um Tod, Entfremdung, Trennung, Verlust und Liebe. Zwischen Taipeh und Paris arrangiert der Regisseur von „Vive l’amour“ (Goldener Löwe Venedig 1994) und „Der Fluss“ (1997), der in Cannes 2001 mit dem Technischen Preis ausgezeichnet wurde, ein mit Minimaldialog und strengen stilistischen Strategien faszinierendes und mit Verbeugungen vor Harold Lloyds Slapstick und der Nouvelle Vague spielendes Chronometerballett.

    Hsia-kang (Lee Kang-sheng, Tsai Ming-liangs bevorzugter Hauptdarsteller) ist nach dem Tod des Vaters gezwungen, in den Straßen Taipehs Uhren zu verkaufen. Ungern verkauft er die eigene, die zwei Zeitzonen angibt, an die Studentin Shiang-chyi (Chen Shiang-chyi), die nach Paris fliegt. In den nächsten Tagen wir er von der Idee heimgesucht, alle Uhren auf Pariser Zeit umzustellen, was zu urkomischen Situationen u.a. auf einem Hochhaus (Harold Lloyds Wolkenkratzernummer) führt. Seine Mutter ist von der Idee der Wiedergeburt besessen, hält selbst eine Küchenschabe für eine mögliche Reinkarnation ihres Mannes und serviert mitternächtliche Mahlzeiten. Auf geheimnisvolle Weise scheinen beide mit Shiang in Paris verbunden, was in einer Parallelmontage kulminiert, in der alle ihre Einsamkeit in sexuellen Handlungen ohne echte Befriedigung kompensieren.

    Die Gags um Hsias Uhrendelirium sind clever über den Film verteilt. Der wird zu einer Metapher, wie man, durchs Internet oder durch Spiritualismus, den Liebsten, selbst Verstorbenen nahe bleibt, was zu humorvollen und verzweifelten Versuchen führt, sich mit diesen Menschen außer Reichweite zu vereinigen. Darin verwoben sind filmhistorische Zitate von „Fantomas“ und der Nouvelle Vague, deren Ikone Jean-Pierre Léaud im Video von „Sie küssten und sie schlugen ihn“ auftaucht und Shiang leibhaftig auf einem Friedhof begegnet. Samt der minutenlangen letzten Einstellung, die den Schlüssel zu Film liefert, ist Tsai Ming-liangs rätselhaftes gelassenes, subtiles und untergründig spannendes Zeit-Spiel, dessen Bilder bis ins Letzte durchkomponiert sind, ein Gewinn für jedes Arthouse-Programm. ger.
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