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Viel passiert - Der BAP-Film

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Viel passiert - Der BAP-Film: Zum 25. Geburtstag der erfolgreichsten deutschen Rockband schenkte Wim Wenders BAP einen Konzertfilm, der auch Roadmovie und Heimatfilm ist.

Poster

Viel passiert - Der BAP-Film

Handlung und Hintergrund

Wolfgang Niedecken betrachtet die Aufzeichnung eines BAP-Konzertes und schwelgt in Erinnerungen: die ersten Schritte der Band, der sagenhafte Erfolg von „Verdamp lang her“, geplatze und furiose Tourneen. 20 Jahre deutsche Musikgeschichte als Kinoerlebnis von Wim Wenders.

Wolfgang Niedecken besucht die Lichtburg in Essen und beobachtet dort sich selbst mit seiner Band BAP auf der Bühne. Er erinnert sich zurück an seine Kindheit in Köln, an Hintergründe für Texte und an wichtige Stationen in der Geschichte der Band, z. B. eine geplatzte Konzertreise durch die DDR, und den verblüffenden Erfolg von „Verdamp lang her“.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Wim Wenders
Produzent
  • Olaf Wicke,
  • Björn Klimek
Darsteller
  • BAP,
  • Marie Bäumer,
  • Joachim Król,
  • Willi Laschet,
  • Anger 77,
  • Wolf Biermann
Drehbuch
  • Wim Wenders
Kamera
  • Phedon Papamichael,
  • Jörg Widmer,
  • Jan Kerhart
Schnitt
  • Moritz Laube,
  • Igor Patalas

Bilder

Kritiken und Bewertungen

5,0
1 Bewertung
5Sterne
 
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4Sterne
 
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Kritikerrezensionen

  • Viel passiert - Der BAP-Film: Zum 25. Geburtstag der erfolgreichsten deutschen Rockband schenkte Wim Wenders BAP einen Konzertfilm, der auch Roadmovie und Heimatfilm ist.

    Zwei Jahre, nachdem er mit seinem 20. Film „The Million Dollar Hotel“ die 50. Internationalen Filmfestspiele von Berlin eröffnete, und drei Jahre nach seinem Sensationserfolg „Buena Vista Social Club“ hat Wim Wenders erneut eine Musikdokumentation realisiert, mit der er wiederum auf der Berlinale - dieses Mal im Wettbewerb außer Konkurrenz - vertreten ist. „Viel passiert - Der BAP Film“ ist nicht nur eine Hommage an Wolfgang Niedecken, seit nunmehr einem Vierteljahrhundert der kreative Kopf der Kölsch-Rock-Band, sondern auch ein filmisches Großereignis, das Text, Musik und Bilder in wunderbaren Einklang bringt. Die wie ein Road Movie angelegte Zeitreise, die nebenbei auch 50 Jahre deutsche Geschichte reflektiert, könnte für ottfilm der bis dato kassenträchtigste Film werden.

    Mit „Buena Vista Social Club“ gelang Wenders etwas, was viele seiner Kritiker ihm niemals zugetraut hätten: Er bannte einen fröhlichen Film über lebenslustige Musiker in einem exotischen Land auf Zelluloid. Das Ergebnis: die für eine Dokumentation atemberaubende Zahl von fast 900.000 Kinobesuchern, von den Verkaufsrekorden des Soundtracks gar nicht zu sprechen. Doch obwohl „Viel passiert…“ im selben Genre beheimatet ist, lassen sich kaum Parallelen zwischen den beiden Werken ausmachen. Schließlich ist Köln nicht fern der Heimat, Niedecken ein Grübler und Wenders keiner, der sich gerne wiederholt. Deshalb hat sich der Veteran des Neuen Deutschen Films nicht wie auf Kuba von der Musik treiben lassen, sondern von den Texten des BAP-Sängers. Und da dieser stets von Dingen erzählt/singt, die er selbst so oder so ähnlich erlebt hat, ergab sich für den Filmemacher eine eigene Dramaturgie, für die er nur noch die adäquaten Bilder finden musste. Zum Beispiel zu dem Song „Amerika“, Niedeckens nostalgischer Blick zurück auf die Zeit der Besatzer, oder „Die Moritat von Jan und Griet“, in deren Mittelpunkt eine 400 Jahre alte Kölner Legende steht. Nach diesen „Ausflügen“ in die BAP-Vergangenheit, die gleichzeitig auch eine deutsche ist, kehrt die Kamera immer wieder in die Essener Lichtburg, eines der schönsten, größten und ältesten Kinos hierzulande, zurück, wo die Band bei den Proben und dem anschließenden Konzert beobachtet wird. Hier greift Wenders in die inszenatorische Trickkiste, in dem er Joachim Król als Filmvorführer und Marie Bäumer als Zigarettenmädchen auftreten lässt, die Niedeckens Texte und Musik in Stummfilm-Manier „bespielen“.

    Weil der Regisseur auf die Kraft seiner Bilder und die Worte seines Protagonisten vertrauen kann, kommt dieses Werk ohne die sonst für eine Dokumentation üblichen Talking Heads aus. Die Kollage aus Konzertmitschnitten, Archivaufnahmen - unter anderem mit einem Gespräch zwischen Heinrich Böll und Niedecken - und Spielszenen wird lediglich durch die spärlich gesetzten, aber völlig ausreichenden Off-Kommentare des BAP-Gründers zusammengehalten. Dass der Zuschauer dabei erfährt, dass Bob Dylan, Neil Young, die Beatles und die Stones die Größten sind/waren und warum die Kölsch-Rock-Band damals ihre geplante DDR-Tournee kurzfristig abgesagt hat, mag für echte BAP-Fans nichts Neues sein. Doch allein das aus verschiedenen Konzerten zusammengestellte Potpourri des vielleicht berühmtesten Songs, „Verdamp lang her“, das zugleich das Herzstück des Films darstellt, wird selbst Kenner der Gruppe in Erstaunen versetzen.

    „Viel passiert - der BAP Film“, vom renommierten, in Athen geborenen, in München aufgewachsenen und seit 1983 in den USA tätigen Kameramann Phedon Papamichael („Während du schliefst“, „The Million Dollar Hotel“) exzellent fotografiert, ist nicht nur das Porträt einer seit mehr als zwei Jahrzehnten höchst erfolgreichen deutschen Rock-Band, diese einzigartige Musikdokumentation singt zugleich auch ein Hohelied auf Kölner Lebensart, den 1. FC Köln (noch mit Ewald Lienen), mehr Menschlichkeit, immerwährende Rebellion und den guten alten Rock’n’Roll. Fast ist man geneigt zu sagen, Wenders möge sich in Zukunft nur noch mit dieser Form des Filmemachens beschäftigen. lasso.
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