Camomille: Mehdi Charef („Tee im Harem des Archimedes“) hat sich mit seinem dritten Film fast völlig vom Realismus seines Erstlingswerks abgewandt und dafür ein sensibles, poetisches Meisterwerk geliefert. Beibehalten hat er die hier etwas zum Selbstzweck geratene Schönheit der Bilder und seinen Hauptdarsteller Remi Martin, der bei allen Charef-Filmen mitwirkte. Die anrührende Liebesgeschichte verlangt ein geduldiges Publikum...
Versteckte Leidenschaft
Handlung und Hintergrund
Der schüchterne Bäckergeselle Martin Benelli lebt fast gänzlich von der Außenwelt abgeschnitten. Seine große Leidenschaft ist es, aus lauter Einzelteilen einen Oldtimer in seiner Garagenwohnung zusammenzubauen. Sein Refugium darf nicht einmal seine Mutter betreten, die Martin ansonsten völlig beherrscht. Eines Tages rettet er der reichen Camille das Leben. Obwohl die darüber alles andere als glücklich ist, zieht sie heimlich zu ihrem Retter. Mehr und mehr verliert Martin in Camilles Gegenwart seine Scheu. Als sie ein Kind bekommt, kehrt sie vorübergehend zu ihrer Familie zurück.
Der Bäcker Martin, ein introvertierter Junggeselle, lebt bei seiner Mutter, die sogar Martins Sexualität „versorgt“. Als er Camille, die sich ob der Leere ihres Schickimicki-Daseins, umbringen will, rettet, kommt es zur beeindruckenden Begegnung zweier unterschiedlichster Menschen… Ein außergewöhnlich sensibler Film Mehdi Charefs („Tee im Harem des Archimedes“).