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Ulzhan - Das vergessene Licht

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Ulzhan: Melancholisch-tragisches Roadmovie um einen Franzosen, der in die kasachische Steppe zieht, um zu sterben, dort ein Mädchen und einen Schamanen trifft.

Poster

Ulzhan - Das vergessene Licht

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  • Kinostart: 13.12.2007
  • Dauer: 105 Min
  • Genre: Drama
  • FSK: ab 6
  • Produktionsland: Deutschland
  • Filmverleih: X Verleih (Warner)

„Ulzhan - Das vergessene Licht“ im Kino

Aktuell sind keine Kinotickets in diesem Ort verfügbar.

Handlung und Hintergrund

Der Franzose Charles (Philippe Torreton) hat seine Familie bei einem Unfall verloren und bricht zu einer letzten Reise auf - ins zentralasiatische Kasachstan. Als man ihm die Papiere stiehlt und ihn als Spion verhaftet, flieht er aus der Hauptstadt Astana in die Steppe, um sich auf seinen Tod vorzubereiten. Doch die junge Nomadin Ulzhan (Ayanat Ksenbai), die ihm ein Pferd verkauft, heftet sich an seine Fersen. Und auch Schamane Shakuni (David Bennent) kreuzt immer wieder seinen Weg.

Blechtrommel„-Regisseur Volker Schlöndorff siedelt sein schweigsames, melancholisch-tragisches Roadmovie in der menschenleeren (und mitunter atomar verseuchten) Steppe Kasachstans an, wo ein Mann sterben und ein Mädchen ihn mit aller Entschlossenheit retten will.

Charles verliert seine Familie und beginnt eine letzte Reise nach Kasachstan. In der Steppe will er sich in Ruhe auf den Tod vorbereiten. Aber der Schamane Shakuni kreuzt immer wieder seinen Weg, und die junge Nomadin Ulzhan verkauft ihm nicht nur ein Pferd, sondern heftet sich an seine Fersen.

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Charles will sein früheres Leben aufgeben und beginnt eine letzte Reise - ausgerechnet in Kasachstan. Ihm werden die Papiere gestohlen, man verhaftet ihn als Spion. Nach der Flucht landet er in der Steppe, möchte allein sein und sich auf den Tod vorbereiten. Aber da ist der Schamane Shakuni, der immer wieder seinen Weg kreuzt, sowie die junge Nomadin Ulzhan, die sich an seine Fersen heftet. Zwischen Todessehnsucht und Lebenshoffnung oszilliert Charles im Nirgendwo. Am mystischen Berg Khan Tengri muss er sich entscheiden.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Volker Schlöndorff
Produzent
  • Regis Ghezelbash,
  • Sergey Azimov,
  • Gilbert Hus
Darsteller
  • David Bennent,
  • Philippe Torreton,
  • Ayanat Ksenbai
Drehbuch
  • Jean-Claude Carrière
Musik
  • Bruno Coulais,
  • Kuat Shildebaev
Kamera
  • Tom Fährmann
Schnitt
  • Peter R. Adam,
  • Beatrice Pettovich

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

    1. Wie ein Elefant, der sich zum Sterben an einen mythischen Ort zurückzieht, so wandert Charles, der Franzose, durch Kasachstan, ins Gebirge, zum Khan-Tengri, dem Berg, zu dem sich die Schamanen zurückgezogen haben, um den Tod zu erwarten. Eine tiefe Traurigkeit durchzieht sein Gesicht, eine Lebensverzweiflung, die ihn in einer versoffenen Nacht all sein Geld und seine Papiere wegschenken lässt, als wolle er den weltlichen Ballast loswerden, um rein und leicht zu sein für seine letzte Reise.

      Schlöndorff folgt diesem Charles in Reiseepisoden, die sich erst allmähliche zu einer Geschichte verdichten – Verdacht der Industriespionage in einem Erdölfeld, eine Modenschau in der künstlich hochgezogenen, übermodernen Hauptstadt mitten in der Wüste. Dann erst trifft er seine künftigen Begleiter, einen Vagabunden mit teilweise deutschen Wurzeln, der viel redet, Weisheiten von sich gibt, ein nomadischer Einsiedler, ein Worthändler, der den kasachischen Steppenbewohnern Worte verkauft, die in bestimmten Sprachen einmalig sind, für die es in anderen Idiomen keine Entsprechung gibt. Und Ulzhan, die junge Französischlehrerin, die sich ihm anschließt, weil er den Tod im Gesicht trägt.

      Es ist dies offenbar ein Alterswerk von Schlöndorff, das sich mit dem Tod beschäftigt über die Reisemetapher, das eine mythische Passage zum letzten Ort beschreibt – das die Liebe einer jungen Frau die Veränderung herantragen lässt, die Möglichkeit von Leben, die Möglichkeit von der Abkehr vom Lebensverdruss: ein etwas altväterliches Motiv, das an manche Phantasie von Herren im besten Alter erinnert…

      Mit Jean-Claude Carriere hat sich Schlöndorff wieder zusammengetan, dem alten Drehbuchmitarbeiter, und obwohl der Film – ungewöhnlich für Schlöndorff – keine literarische Grundlage hat, ist er eher literarisch geraten. Er erzählt weniger durch Bilder (die zwar schön gewählt sind, aber eher uninspiriert wirken) als durch Worte: das Motiv des Worthändlers spricht hier Bände. Durch den ganzen Film ist das darunter liegende ausgedachte, durchkonstruierte, aufgeschriebene, auf mythisch-metaphorische Allegorie getrimmte Konzept zu spüren. Und letztendlich wird, wiederum durch Worte, das offene Geheimnis um den Grund von Charles’ Trauer offen ausgesprochen, ein Fauxpas, der dem Film den letzten Zauber raubt.

      Denn was zu Anfang eine durchaus weitgreifende, tiefsinnige Geschichte hätte werden können, verkommt alsbald zur bloßen Abbildung von Drehbuchseiten. Schlöndorff war nie ein großer Bildererfinder, hier aber scheint er sich gänzlich auf die Inspiration anderer verlassen zu haben. Selbst die Kamerablicke, die etwas hergeben könnten – die Hauptstadt, die in fünf Jahren hochgezogen wurde, ein ehemaliges sowjetisches Gefangenlager, in dem nun Massen von Töpfen und Löffeln gelagert sind, ein ehemaliges Atombombentestgebiet: All dies wird ohne eigene Magie, scheinbar ohne eigene Anteilnahme abgefilmt. Und letztendlich ist so der ganze Film nur ein Abhaken von Momenten; gegen Ende gar die Sterbeszene vom Vater des Vagabunden, ein weiterer dieser mythischen Momente, die hier verschenkt werden.

      Fazit: Ein Alterswerk von Volker Schlöndorff: Ein Mann auf seiner letzten Reise durch Kasachstan, das eher literarisch-konstruiert wirkt und sich leider nicht auf die Möglichkeiten seiner Bilder verlässt.
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    2. Ulzhan - Das vergessene Licht: Melancholisch-tragisches Roadmovie um einen Franzosen, der in die kasachische Steppe zieht, um zu sterben, dort ein Mädchen und einen Schamanen trifft.

      Mit einem in Kasachstan angesiedelten melancholisch-tragischem Roadmovie kehrte Volker Schlöndorff, der Gewinner der Goldenen Palme von 1979 für „Die Blechtrommel“, im Jubiläumsjahr an die Croisette zurück.

      Ausgangspunkt des Drehbuches von Jean-Claude Carrière war das Schicksal eines Mannes, der seine Familie bei einem Unfall verliert. Der Franzose Charles will sein früheres Leben aufgeben und beginnt eine letzte Reise - ausgerechnet in Kasachstan. Ihm werden die Papiere gestohlen, auf einem Ölfeld verhaftet man ihn als Spion und nach der Flucht aus der futuristischen Hauptstadt Astana landet er in der Steppe, möchte allein sein und sich auf den Tod vorbereiten. Aber da ist der Schamane Shakuni, der Wörter sammelt und verkauft, böse Geister aus den Jurten vertreibt und immer wieder seinen Weg kreuzt sowie die junge Nomadin Ulzhan, die ihm ein Pferd verkauft und sich aus nicht ganz rationalen Gründen an seine Fersen heftet. Zwischen ausgeprägter Todessehnsucht und leiser Lebenshoffnung oszilliert der Unglückliche im Nirgendwo. Am mystischen Berg Khan Tengri muss er sich entscheiden. Das „Wie“ lässt Volker Schlöndorff offen. In einem eindrucksvollen Tableau (Ulzhan reitet davon und bindet Charles‘ Pferd an einen Felsen) vor der endlosen Gebirgs-Landschaft endet die Tragödie eines gebrochenen Menschen. Vielleicht entscheidet sich der in Trauer gefangene Protagonist für das Leben, vielleicht auch nicht.

      Der Trip ins Herz der Verzweiflung besticht durch surreale Atmosphäre und durch Gegensätze - die Einsamkeit in der Weite ohne Horizont, die ultra-moderne Kapitale mit ihrer westlichen Dekadenz, die „Idylle“ von Ulzhans Dorf, die geheimnisvolle Welt der Schamanen, die zerstörte innere Welt der Hauptfigur. Alles ist möglich. Zwar mutet es etwas seltsam an, dass selbst in der größten Einöde die Einwohner französisch sprechen und der Franzose justament in der kleinen Schule ankommt, als die Kinder ein französisches Lied intonieren und sogar „Schamane“ David Bennent die gallische Sprache fließend beherrscht, aber all das tritt hinter der starken Emotionalität zurück. Das große Plus in diesem schweigsamen Kampf zwischen einem desillusionierten Mann und einer mutigen Frau sind die faszinierenden Cinemascope-Bilder von Kameramann Thomas Fährmann, der sich den Versuchungen des dokumentarischen gegenüber resistent zeigt. Das Resultat: Eine poetische Odyssee in seelische Zwischenbereiche. mk.
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