Anzeige
Anzeige
Für Links auf dieser Seite erhält kino.de ggf. eine Provision vom Händler, z.B. für mit oder blauer Unterstreichung gekennzeichnete. Mehr Infos.
  1. Kino.de
  2. Filme
  3. Tierra

Tierra

Anzeige

Tierra: Reflektion über die Liebe, das Leben und den Tod anhand des Porträts eines schizophrenen Kammerjägers in der paradiesischen Idylle eines spanischen Dorfes.

Poster

Tierra

Handlung und Hintergrund

Frisch aus der Psychiatrie entlassen, soll der schizophrene Schädlingsbekämpfer Angel (Carmelo Gómez) das Weingut in einem abgelegenen spanischen Bergdorf von einer plagenden Asselsorte säubern. Nachdem er einem Schafhirten das letzte Geleit gegeben hat, macht er sich an die Arbeit. Schon bald fühlt sich sein eines Ich zur lasziven Dorfschlampe Mari (Silke) hingezogen, das andere bevorzugt aber die sittsam-spröde Angela (Ane Sánchez). Das gibt natürlich bald Ärger.

Besser spät als nie lautet die Devise im Falle von Julio Medems sieben Jahre altem, philosophischen Liebesdrama um das Nebeneinander von Leben und Tod, Himmel und Erde, Liebe und Sex.

Kammerjäger Angel soll in einem abgelegenen Dorf in einer spanischen Weinregion die Erde von einem seltsamen Schädling, der Holzlaus, befreien. Angel ist tatsächlich halb Engel, halb Mensch - zumindest in seiner leicht schizophrenen Fantasie. Der Engel und der Mensch in ihm verlieben sich deshalb auch in zwei verschiedene Frauen: in die sinnliche, schüchterne Hausfrau Angela und in die wilde, sexhungrige Mari.

Anzeige

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Julio Medem
Produzent
  • Fernando de Garcillán
Darsteller
  • Carmelo Gómez,
  • Emma Suárez,
  • Karra Elejalde,
  • Silke,
  • Nancho Novo,
  • Txema Blasco,
  • Ane Sánchez
Drehbuch
  • Julio Medem
Musik
  • Alberto Iglesias
Kamera
  • Javier Aguirresarobe
Schnitt
  • Iván Aledo

Bilder

Kritiken und Bewertungen

4,0
1 Bewertung
5Sterne
 
(0)
4Sterne
 
(1)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
(0)
1Stern
 
(0)

Wie bewertest du den Film?

Kritikerrezensionen

  • Tierra: Reflektion über die Liebe, das Leben und den Tod anhand des Porträts eines schizophrenen Kammerjägers in der paradiesischen Idylle eines spanischen Dorfes.

    Mehr als sieben Jahre nach Fertigstellung kommt Julio Medems transzendentes Liebesdrama „Tierra“ nun auch in die deutschen Kinos. Schön bebildert und handwerklich sauber umgesetzt, in Ellipsen erzählt, zwischen poetischen Dialogen, fesselnden Aufnahmen sowie irrationalen Aktionen pendelnd und mit (hierzulande) kaum bekannten Darstellern besetzt, zielt das Werk eher aufs Arthouse-Publikum.

    Mit seinen preisgekrönten „Vacas“ entführte Julio Medem 1992 das internationale Publikum erstmals in seine Zauberwelt voller seltsamer Zufälle, ironischer Schicksalsschläge und unentwirrbarer Gefühlsstrudel. Damals kommentierten die titelgebenden Kühe das Geschehen um sie herum, bevor „Das rote Eichhörnchen“ den Filmemacher 1993 unter anderem einen Publikumspreis in Cannes sowie einen Ehrenplatz unter Stanley Kubricks Lieblingsfilmen einbrachte. Bei „Tierra“ gibt es zwar kein Tier im Titel, doch Krebstiere - und Wildschweine - sind es hier, die der Handlung als Katalysator dienen.

    Der erst kürzlich aus der Psychiatrie entlassene Ángel (Carmelo Gómez) soll auf dem Land mittels Pestiziden eine Asselsorte ausräuchern, die dem Wein (s)einen erdigen Geschmack verleiht. Auf seinem Weg begegnet er einem vom Blitz getroffenen Schafhirten. Bevor der Mann stirbt, spricht er noch einmal zu Ángel, der sich - nomen est omen - für ein Halbwesen aus Engel und Mensch hält, und der ihm den Weg aus dem irdischen Dasein erleichtert. Nicht das letzte Seltsame, das dem vermeintlich Schizophrenen in den folgenden Wochen passiert. Als sich seine beiden Persönlichkeiten nämlich in zwei vollkommen konträre Frauen, die laszive Mari (Silke) und die spröde Ángela (Medems damalige Lebensgefährtin Emma Suárez) verlieben, macht er sich Feinde im Dorf…

    Heimatstolz charakterisiert die Filme des Basken Medem, und so spiegelt sich die Landschaft auch in seinen Figuren wider. Es sind keine lebensfrohen Klischee-Südländer, sondern hart arbeitende, nicht zu Späßen aufgelegte Menschen, die man wie die herbe Gegend kennen muss, um sie lieben zu können. Die kargen Felder kontrastiert der Regisseur mit Traumsequenzen, mächtigen Gefühlsausbrüchen und den betörenden Bildern von Javier Aguirresarobe („Sprich mit ihr - Hable con ella“).

    Bei Extravaganzen wie den für Medem typischen Moped-Fahrern, inzestuösen Andeutungen und männlichen Protagonisten mit Kopfverletzungen erweist es sich als hilfreich, dass sich der Filmemacher auf seine Darsteller - die fünf Hauptakteure hatten allesamt schon zuvor mit ihm gearbeitet - verlassen kann, auch wenn er ihnen so manch pathetischen Dialog auferlegt. Insbesondere die beiden Hauptdarstellerinnen, Emma Sánchez als spröde Mimose und Silke als lebenslustiges Luder, gilt es da hervorzuheben. Sie bringen Julio Medems vergeistigte Handlung immer wieder auf die Erde zurück und sorgen für einen menschlichen Touch. geh.
    Mehr anzeigen
Anzeige