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Tee mit Mussolini

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Tea with Mussolini: Liebenswertes, zehn Jahre umspannendes Porträt einer schrulligen Frauengruppe im faschistischen Italien.

Handlung und Hintergrund

Im Florenz des Jahres 1935 nimmt sich ein Zirkel feiner britischer Damen des italienischen Jungen Luca an. In diese distinguierten Welt weht mit der Ankunft der jüdischen Amerikanerin Elsa ein frischer Wind. Beunruhigt vom Einmarsch faschistischer Truppen lassen sich die Damen bei einem Gespräch mit Mussolini versichern, daß keine Gefahr droht. Doch kurz darauf werden sie in San Gimigniano interniert.

Im Florenz des Jahres 1935 nimmt sich ein Kreis von Engländerinnen des italienischen Jungen Luca an. I scorpioni werden die Damen um die ehemalige Botschafter-Gattin Lady Hester Random spöttisch genannt, die der toskanischen Kunst frönen und den High Tea nach Sitte ihrer Heimat zelebrieren. Auch als die Vorboten des Krieges für erste Irritierungen sorgen, lassen sich die Damen in ihrem ritualisierten Alltag nicht stören. Doch kurz darauf werden die Ladies, unter ihnen auch die jüdische Amerikanerin Elsa, in San Gimignano interniert.

Zehn Jahre umspannendes Porträt einer schrulligen Gruppe von Engländerinnen, die im Florenz des Jahres 1935 der toskanischen Kunst frönen, den High Tea nach Sitte ihrer Heimat zelebrieren und sich auch von den Vorboten des Krieges nicht beeindrucken lassen. Vorzüglich besetzte Komödie mit ernsteren Untertönen, der Regisseur Franco Zeffirelli auch autobiografische Züge verlieh.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Franco Zeffirelli
Produzent
  • Riccardo Tozzi,
  • Giovannella Zannoni,
  • Clive Parsons
Darsteller
  • Cher,
  • Dame Judi Dench,
  • Joan Plowright,
  • Maggie Smith,
  • Lily Tomlin,
  • Baird Wallace,
  • Charlie Lucas,
  • Massimo Ghini,
  • Paolo Seganti,
  • Paul Checquer,
  • Tessa Pritchard,
  • Mino Bellei,
  • Claudio Spadaro
Drehbuch
  • Franco Zeffirelli,
  • Sir John Mortimer
Musik
  • Alessio Vlad,
  • Stefano Arnaldi
Kamera
  • David Watkin
Schnitt
  • Tariq Anwar
Buchvorlage
  • Franco Zeffirelli

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Tee mit Mussolini: Liebenswertes, zehn Jahre umspannendes Porträt einer schrulligen Frauengruppe im faschistischen Italien.

    Der Erfolg von „Das Leben ist schön“ motiviert die Unterhaltungsindustrie, den Faschismus aus immer neuen Blickwinkeln zu betrachten. Auch Altmeister Franco Zeffirelli nutzt die Gelegenheit für einen autobiographisch gefärbten Film aus dem Florenz der 30er und 40er Jahre. Die Trumpfkarte in dieser Komödie vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkrieges sind die drei umwerfenden englischen Ladies Judi Dench, Joan Plowright und Maggie Smith.

    Schon 1951 verarbeitete der heute 76jährige Italiener seine Jugenderfahrungen in einem ersten Drehbuch, später folgte seine Autobiographie „Zeffirelli - an Autobiography“. Der renommierte Regisseur („Hamlet“) wurde „unehelich“ geboren und von einer Engländerin erzogen. Seine persönliche Vita verwebt er in diesem hervorragend fotografierten Film mit dem Schicksal einiger Engländerinnen, die partout nicht einsehen wollen, warum sie unter dem von ein paar Idioten angezettelten Krieg leiden sollen. Die exzentrischen Ladies gehören zum Club der „Scorpioni“, und frönen der Kunst in der Toskana, pflegen in ihrer kleinen englischen Kolonie Rituale ganz wie daheim. Die spitzzüngigen Damen, darunter die warmherzige Mary, die Luca Innocenti, den unehelichen Sohn ihres italienischen Arbeitgebers, quasi adoptiert, die frühere Botschaftergattin Lady Hester und die hysterische Fresco-Fanatikerin Arabella bilden den harten Kern der Gruppe, in dessen Dunstkreis auch noch zwei Amerikanerinnen - eine lesbische Archäologin und die mit Argwohn betrachtete jüdische Revuetänzerin Elsa Morgen zeitweise auftauchen. Anführerin Lady Hester läßt sich vom Duce bei einer Tasse Tee persönlich versichern, daß ihnen keine Gefahr drohe (daher der Titel). Mit dem Zerbrechen der Scheiben in ihrem Lieblingscafé zerbricht auch die Illusion der Sicherheit. Als feindliche Ausländerinnen werden sie aufs Land deportiert. Anstatt sich zu beugen, bringen sie den schnöseligen Bewachern erst einmal Benehmen bei und lassen sich auch sonst nicht aus der Ruhe bringen. Erst als der Jüdin Elsa (brillant: Cher) der Tod droht und der inzwischen zum jungen Mann herangewachsene Luca sich dem Widerstand anschließt, erkennen sie die Gefahr. Etwas unentschlossen laviert sich Zeffirelli durch diese „bittersüße Geschichte mit vielen komödiantischen Momenten“. Die drei Handlungsstränge - das Schicksal der Frauen, Lucas Entwicklung und Terror des Nationalsozialismus - driften manchmal auseinander. Das Porträt der in einer Scheinwelt lebenden schrulligen Ladies ist gelungen, dagegen bleibt die Figur des Lucas relativ blaß, was an der Milchbubi-Ausstrahlung von Baird Wallace liegt. Der Faschismus selbst dient nur als Folie für die frech-fröhlichen Weiber. Zeffirelli verzichtet auf Fragen nach Schuld oder Verantwortung, beläßt es bei Andeutungen und übernimmt die politische Naivität seiner Protagonistinnen. Das mag gewollt sein, hinterläßt aber Unbehagen. Dennoch kann man sich dem Charme und der Kraft der Schauspielerinnen nicht entziehen. mk.
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