In den Trümmern einer gesprengten Mobilfunk-Basisstation findet die Polizei eine Leiche. Ein Selbstmordattentat kommt nicht in Frage, denn das Opfer ist der Stadtrat, der den Bau genehmigt hat. Der Wortführer einer Bürgerinitiative gegen die Station ist zwar Sprengmeister, doch diese Lösung ist Lena Odenthal zu einfach.
Darsteller und Crew
Regisseur
Johannes Grieser
Produzent
André Zoch
Darsteller
Ulrike Folkerts,
Andreas Hoppe,
Karl Kranzkowski,
Karoline Schuch,
Jacob Matschenz,
Franz Dinda,
Ulrike Grote,
Anke Sevenich,
Peter Espeloer,
Annalena Schmidt
Drehbuch
Isolde Sammer
Musik
Robert Schulte-Hemming,
Jens Langbein
Kamera
Simon Schmejkal
Bilder
Kritiken und Bewertungen
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Kritikerrezensionen
Tatort: Nachtwanderer Kritik
Tatort: Nachtwanderer: Bei einem Sprengstoffanschlag auf einen Mobilfunksendemast wird scheinbar zufällig ein Schuldirektor getötet...
Der Anschlag galt der Basisstation für ein Mobilfunknetz, keine Frage. Doch zwischen den Trümmern liegt auch die zerfetzte Leiche eines Mannes. Sein Tod kann unmöglich Zufall gewesen sein.
Ein Selbstmordattentat kommt kaum in Frage, denn bei dem Opfer handelt es sich um einen Schulrektor, der im Stadtrat sitzt und als Ausschussvorsitzender den Bau der Station überhaupt erst genehmigt hat. Kein Wunder, dass die Lösung dieses Falles für Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) und Mario Kopper (Andreas Hoppe) auf der Hand liegt: Gleich neben dem Tatort wohnt der energische Wortführer (Karl Kranzkowski) einer Bürgerinitiative, der sich mit dem Toten heftige Wortgefechte geliefert hat. Auch den Polizisten hält er einen hitzigen Vortrag über die Schädlichkeit jener Strahlung, die seiner festen Überzeugung nach schon seine Frau das Leben gekostet hat; der Haftbefehl ist nur noch Formsache.
Natürlich wäre diese Lösung viel zu einfach. Zwar versieht Kranzkowski den Strahlungsmissionar Georg Schwab mit viel heiligem Zorn, doch zu einem derart kaltblütigen Mord wäre der gute Mann kaum in der Lage. Als ehemaliger Sprengmeister wüsste er allerdings, wie man eine Bombe baut. Und als die Spurensicherung in den Trümmern neben einem Zeitzünder auch Reste eines mobilen Telefons findet, ahnen die Ermittler, dass womöglich zwei Täter im Spiel sein könnten. Weitere Hinweise entdecken sie allerdings nicht; alle Spuren führen ins Leere.
Man braucht nicht mal besonders viel Krimierfahrung, um sicher zu sein, dass der brave Witwer mit dem Mord nichts zu tun hat. Davon abgesehen aber tappt man ähnlich im Dunkeln wie das Ludwigshafener Duo. Es gibt zwar noch einen jungen Mann (Franz Dinda) aus der Nachbarschaft, der sich verdächtig benimmt, doch er ist offensichtlich unglücklich in Schwabs Tochter (Karoline Schuch) verliebt. Allerdings hatte er einen Bezug zum Opfer: Der Junge ist kurz vor dem Abitur von der Schule verwiesen worden; just jener Schule, deren Rektor der Tote war.
Regisseur Johannes Grieser verlässt sich ganz auf seine erfahrenen Hauptdarsteller und setzt das Drehbuch von Isolde Sammer ansonsten sehr zurückhaltend um; erst beim dramatischen Finale gibt Grieser richtig Gas. Deshalb lebt der Krimi in erster Linie von den sich gegenseitig belauernden Figuren. Hübsch ist auch die komödiantische Ebene: Kopper ist tief beeindruckt von Schwabs Warnungen und untersucht seine Spucke fortan immer wieder auf verräterische Muster. tpg.