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Soul Kitchen

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Soul Kitchen: Komödie von Fatih Akin über zwei ungleiche Brüder, die sich zusammenraufen müssen, um ihr Szenerestaurant Soul Kitchen zu retten.

Handlung und Hintergrund

Nach einigen Anlaufschwierigkeiten setzt sich das neue Gourmetkonzept des Hamburger Szenerestaurants Soul Kitchen langsam durch. Aufatmen bei Restaurantbesitzer Zilios, der trotzdem an gebrochenem Herzen leidet und nach China fliegt, um seine Verflossene Nadine zurück zu gewinnen. Das Restaurant überlässt er einstweilen seinem Bruder Ilias, ein ewiger Tunichtgut, der die Soul Kitchen alsbald an einen zweifelhaften Immobilienmakler verzockt. Zilios kehrt demoralisiert zurück, weil Nadine bereits einen Neuen hat, und steht nun vor einem Scherbenhaufen.

Nach Anlaufschwierigkeiten setzt sich das Gourmetkonzept des Hamburger Szenerestaurants Soul Kitchen durch. Aufatmen bei Restaurantbesitzer Zilios, der an gebrochenem Herzen leidet und nach China fliegt, um seine Verflossene Nadine zurück zu gewinnen. Das Restaurant überlässt er einstweilen seinem Bruder Ilias, ein ewiger Tunichtgut, der die Soul Kitchen alsbald an einen zweifelhaften Immobilienmakler verzockt. Zilios kehrt demoralisiert zurück, weil Nadine bereits einen Neuen hat, und steht nun vor einem Scherbenhaufen.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Fatih Akin
Produzent
  • Klaus Maeck,
  • Ann-Kristin Homann
Darsteller
  • Adam Bousdoukos,
  • Moritz Bleibtreu,
  • Birol Ünel,
  • Anna Bederke,
  • Pheline Roggan,
  • Lucas Gregorowicz,
  • Dorka Gryllus,
  • Wotan Wilke Möhring,
  • Monica Bleibtreu,
  • Marc Hosemann,
  • Catrin Striebeck,
  • Jan Fedder,
  • Julia Wachsmann,
  • Simon Görts,
  • Markus Imboden,
  • Peter Lohmeyer,
  • Gustav Peter Wöhler,
  • Peter Jordan,
  • Lars Rudolph,
  • Maria Ketikidou,
  • Udo Kier,
  • Demir Gökgöl,
  • Cem Akin,
  • Hendrik von Bültzingslöwen,
  • Maverick Quek,
  • Gudrun Egner,
  • Arne Benzing,
  • Piotr Gregorowicz,
  • Hans Ludwiczak,
  • Jan Weichsel,
  • Zarah Jane McKenzie,
  • Wolfgang Schumacher,
  • Ugur Yücel,
  • Philipp Baltus,
  • Fritz Renzo Heinze,
  • Francesco Fiannaca,
  • Bülent Celebi,
  • Bernd Gajkowski,
  • Herma Koehn,
  • Joana Adu-Gyamfi,
  • Till Huster,
  • Torsten Lemke,
  • Senol Ugurlu,
  • Emek Kavukçuoglu
Drehbuch
  • Fatih Akin
Kamera
  • Rainer Klausmann
Schnitt
  • Andrew Bird
Casting
  • Monique Akin

Bilder

Kritiken und Bewertungen

4,0
4 Bewertungen
5Sterne
 
(1)
4Sterne
 
(2)
3Sterne
 
(1)
2Sterne
 
(0)
1Stern
 
(0)

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Kritikerrezensionen

    1. Regisseur Fatih Akin bezeichnet seine Komödie „Soul Kitchen“ als Heimatfilm. Sie spielt in Akins Heimatstadt Hamburg und Hauptdarsteller Adam Bousdoukos hatte dort eine Taverne, die die Filmhandlung inspirierte. Im „Soul Kitchen“, das in einer früheren Industriehalle eingerichtet ist, wird viel Musik gespielt, wie auch im ganzen Film, der vom alten Seemannslied über griechischen Tanz bis zu Soul verschiedenste Stilrichtungen vereint. Das Lokal ist Treffpunkt für Leute unterschiedlicher Nationalitäten, Altersgruppen und Schichten, die gemeinsam feiern und durch dick und dünn gehen.

      Das Drehbuch ist nicht gerade arm an Zutaten, denn Kneipenbesitzer Zinos hat gleich mehrere Probleme, die ihm die Konzentration auf das Wesentliche erschweren. Die Bandscheibe sorgt dafür, dass er nicht mehr selbst kochen kann, also muss ein Koch her. Der ist ein messerschwingender Krieger am Herd, der besserwisserische Gäste gerne das Fürchten lehrt. Birol Ünel spielt den Meister, der Zinos in die Geheimnisse der Edelküche einweiht und dabei ziemlich laut wird. Dass das Essen gut schmeckt, kann man aufgrund der stilvollen Bilder vom steifgeschlagenen Eischnee oder den schön auf den Tellern drapierten Erbsenschoten ahnen.

      Doch Zinos mit seinen vielen Problemen kann den neuen Boom seines Lokals nicht genießen, denn er ist nicht krankenversichert und kann sich also nicht operieren lassen. Er verkraftet außerdem die Trennung von seiner Freundin Nadine nicht und beschließt, der jungen Frau aus gutem Hause nachzureisen. Sein ehemaliger Schulkumpel Neumann, gespielt von Wotan Wilke Möhring, bedrängt ihn vergeblich, das Lokal an ihn zu verkaufen, damit er das Gebäude abreißen kann. Und seinem Bruder Illias, der nichts mit Arbeiten am Hut hat, will er das „Soul Kitchen“ zunächst auch nicht überlassen.

      Moritz Bleibtreu spielt Illias als großspurigen Taugenichts, der sich in die hübsche Kellnerin Lucia verliebt. Diese wird von der dunkelhaarigen Newcomerin Anna Bederke dargestellt. Moritz Bleibtreu und Adam Bousdoukos aber spielen das griechische Brüderpaar mit betont betulichem Charme und etwas übertriebenen, zum Slapstick neigenden Gesten. Sie sind beide eher tollpatschig als kantig und bei aller Umtriebigkeit zu harmlos-naiv, um als Charaktere ein glaubwürdiges Profil zu bekommen.

      Überhaupt gefällt sich der ganze Film im Experimentieren mit altmodischem Witz, der den Elan der Geschichte doch spürbar bremst. Zwar gibt es immer wieder hübsche Szenen, wie mit dem alten Bootsbauer Sokrates, der sich bei der Zwangsversteigerung in Rage schimpft. Oder mit dem Edelkoch, der sein Messer in den Tisch eines Gastes rammt. Aber im Gegensatz zur Musik im „Soul Kitchen“ kommt die Komödie nicht so richtig in Fahrt.

      Fazit: Betuliche Hamburger Kneipenkomödie von Fatih Akin mit viel Musik, ein wenig Multi-Kulti und mildem Witz.
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    2. Soul Kitchen: Komödie von Fatih Akin über zwei ungleiche Brüder, die sich zusammenraufen müssen, um ihr Szenerestaurant Soul Kitchen zu retten.

      Fatih Akins Erfolgsstory geht weiter, seine Herz erwärmende Komödie im Hamburger Multikulti-Viertel und absoluter Lido-Liebling erhielt den Spezialpreis der Jury in Venedig.

      Es gehört schon etwas dazu, ein internationales Projekt sausen zu lassen, um sein eigenes durchzuziehen, seinen Film nicht in Cannes zu zeigen, weil er noch nicht optimal war. Fatih Akin riskierte einiges und wurde in Venedig mit dem Spezialpreis der Jury für „Soul Kitchen“ belohnt, einer zärtlichen Liebeserklärung an seine Heimatstadt und das Arbeiterviertel Wilhelmsburg, wo der langhaarige Deutschgrieche Zinos Kazantsakis in seinem Restaurant neben von Unkraut überwachsenen Schienen die Stammgäste mit Pommes und Majo, paniertem Schnitzel und Fischstäbchen versorgt.

      Bald geht alles drunter und drüber, der neue, ambitionierte Koch, der schon mal Aphrodisiaka ins Dessert mischt, verscheucht die alte Kundschaft. Eine betuchte Klientel erobert die Kult-Kneipe. Die Freundin in Shanghai zickt. Finanzamtkontrolleure und Immobilienhaie nerven. Und sein Bruder will als Knast-Freigänger einen Arbeitsvertrag, ohne einen Finger krümmen zu müssen. Gipfel des Grauens ist ein Bandscheibenvorfall, der den Geschundenen plagt. Nur der türkische Physiotherapeut Knochenbrecher kann im letzteren Fall noch helfen.

      Vorbild für das Film-Gasthaus war übrigens Hauptdarsteller Adam Bousdoukos‘ eigene Taverne in Ottensen. Nicht immer kämpfen die Protagonisten mit feinstem Dialogflorett, es darf auch schon mal deftig werden in diesem „schmutzigen Heimatfilm“ ohne elitäre Hanseaten. Amüsierte sich Münchens Schickeria einst im „Rossini“, lässt es sich die Hamburger Szene im „Soul Kitchen“ gut gehen, ein Mikrokosmos von Multi-Kulti, gescheiterten Existenzen, Überlebenskämpfern des Alltags und Romantikern, die ihrer Sehnsucht nachhängen. Da wird gerockt, „La Paloma“ geschmettert und Sirtaki getanzt.

      Bewusst wählte Akin als Drehorte von Gentrifizierung bedrohte Stadtviertel, Biotope mit unfertigem Charme, die man unter Artenschutz stellen müsste, weil es sie bald nicht mehr gibt. Er zeigt auch die schönen und touristischen Seiten der Hanse-Metropole mit Speicherstadt, Elbe und Alster im besten Licht von Kameramann Rainer Klausmann. Mit dabei die Filmfamilien-Mitglieder „Kneipenwirt“ Adam Bousdoukos („Kurz und schmerzlos“), „Knast-Bruder“ Moritz Bleibtreu („Im Juli“, „Solino“), „Sternekoch“ Birol Ünel („Gegen die Wand“) und Monica Bleibtreu in ihrer letzten Rolle als Familienpatriarchin. Der Soundtrack, zu dem die Schauspieler sich ihren Lieblings-Soul-Sound aussuchen konnten, verstärkt die intime Atmosphäre und reißt mit. Und wenn Hans Albers vom „Letzten Hemd“ singt, das keine Taschen hat und auffordert, den kleinen Rest des Lebens „zu vernaschen“, der Schnee beim Dinner for Two am Heiligabend rieselt, dann ist Fatih Akin mit seinem leicht bekömmlichen und überaus komischen Feelgood-Movie ohne überflüssigen Edelschnickschnack ganz, ganz nah an Genuss und (Heimat-)Gefühl. Futter für die Seele. mk.
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