Sari Saten: Drama über eine deutschtürkische Taxifahrerin, die von ihrer düsteren Vergangenheit eingeholt wird und ihr Schicksal fortan selbst in die Hand nimmt.
Die allein erziehende Mutter und Taxifahrerin Maria glaubt ihre dunkle Vergangenheit hinter sich gelassen zu haben, als sie eines Tages ihre Jugendliebe Jan wieder trifft. Die Begegnung löst eine Reihe von ungewollten Ereignissen aus, denn Jan, der inzwischen als Journalist arbeitet, ist ausgerechnet an einer Geschichte über den Geschäftsmann Bilal Sahin dran. Jener Mann, der sie als Jugendliche missbraucht hat. Doch Sahin tritt noch auf andere Weise in ihr Leben: Was hat er mit dem Autounfall ihrer Tochter zu tun?
Darsteller und Crew
Regisseur
Mehmet Coban
Produzent
Sandra Kriesten,
Heike Sowka,
Güler Balaban,
Özalp Coban
Darsteller
Mark Zak,
Charlotte Bohning,
Sabine Vitua,
Heike Trinker,
Roman Roth,
Hatice Balaban-Coban,
Anton Algrang,
Menderes Samancilar,
Lisa Hahn,
Bülent Sharif,
Eralp Uzun,
Daniel Mutlu,
Irfan Kars,
Cem Tuncay,
Murat Mutlu,
Detlef Penno,
Michael Gahr,
Kemalettin Celik,
Selcuk Balaban,
Taylan Issi,
Hilal Tosun,
Sherif Issi,
Derya Ceylan,
Anuschka Zak,
Kerstin Fischer-Zak,
Aysun Yontar,
Arif Tosun
Drehbuch
Dogan Akhanli
Musik
Kemal Sahir Gürel
Kamera
Oliver Soravia
Schnitt
Bilbo Calvez,
Dirk Böll
Bilder
Kritiken und Bewertungen
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Kritikerrezensionen
Sari Saten - Der gelbe Satin Kritik
Sari Saten - Der gelbe Satin: Drama über eine deutschtürkische Taxifahrerin, die von ihrer düsteren Vergangenheit eingeholt wird und ihr Schicksal fortan selbst in die Hand nimmt.
Eine traumatisierte Türkin und ein deutscher Journalist decken einen Lebensmittelskandal mafiöser Geschäftemacher auf.
Das Kinofilmdebüt von Regisseur und Autor Mehmet Çobans zeichnet zuerst ein Bild der Lebenswirklichkeit deutsch-türkischer Menschen bevor es sich allmählich zu einem Thriller auswächst. Der schildert nicht nur, wie ein Dönerskandal aufgedeckt wird, sondern auch die Konfrontation der Protagonistin mit ihrer Vergangenheit.
Die hieß einmal Meryan und nennt sich jetzt Maria, weil sie ihre Missbrauchserfahrung, die lange unscharf umrissen bleibt, hinter sich lassen will - bis sie von ihr eingeholt wird. Aufgewachsen ist sie im Milieu der vielzitierten Parallelgesellschaft, wo ausschließlich türkisch gesprochen wird und wo die fatale Verbindung aus Tradition und Religion dazu führt, dass Frauen zwangsverheiratet und wegsperrt werden. Dem ist sie entkommen und sie arbeitet als Taxifahrerin, doch ihr und der Lebensweg anderer Immigranten in Köln kreuzen sich auf schicksalhafte Weise. Zum einen taucht ihr ehemaliger Freund Jan Berger wieder auf. Der ist Journalist und recherchiert undercover dubiose Geschäftspraktiken - ausgerechnet bei jener Firma, die Marias Nemesis, dem skrupellosen Händler Bilal, gehört. Zum anderen wird Marias Tochter Esra flügge und beginnt nicht nur unbequeme Fragen nach ihrer Herkunft zu stellen; auch nimmt sie sich den Freiraum, den ihre überprotektionistische Mutter ihr verwehrt und interessiert sich plötzlich sehr für den Islam.
Alle diese Konflikte hängen enger zusammen, als es zunächst scheint und sind mit cineastischen Bewusstsein inszeniert. So trägt Maria etwa selbstquälerische Züge des „Taxi Driver“ Travis Bickle. Oft enden Szenen, bevor sie richtig interessant werden. In der Wechseldramaturgie zwischen Vergangenheit und Gegenwart bleiben Leerstellen. Dennoch blickt das Porträt heutiger Realität von Deutschtürken ohne Scheuklappen auf wichtige und unbequeme Themen - ohne dabei den Zeigefinger zu erheben.