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Rubljovka - Straße zur Glückseligkeit

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Rubljovka - Straße zur Glückseligkeit: Dokumentation über die Straße, die den Kreml mit dem Umland der russischen Hauptstadt verbindet.

Poster

Rubljovka - Straße zur Glückseligkeit

Handlung und Hintergrund

Die Verkehrsader Rubljowka verbindet Moskau, das Zentrum der Macht, mit der russischen Provinz. In allen Zeiten zog diese Gegend magnetisch die herrschende Elite an. Auch das derzeitige Staatsoberhaupt Wladimir Putin wohnt in Rubljowka, das zum Synonym für Reichtum, Aufschwung und Dekadenz geworden ist. Nirgendwo sonst stehen Vergangenheit und Raubtierkapitalismus enger beieinander, wenn die Paläste der Neureichen die letzten Hütten der Armen verdrängen. Proteste werden im Keim erstickt.

Unter andauernder Behinderung durch Geheimdienst FSB, Polizei und Wachdienste entstandener Einblick in die Gesellschaft des heutigen Russland, wo der „lupenreine Demokrat“ Putin einen autokratischen Polizeistaat errichtet hat, in dem Menschenrechte wenig gelten.

„Rubljovka“, so heißt die Straße, die den Kreml in Moskau mit dem Umland verbindet. Seit jeher zieht diese Gegend die reichen und mächtigen der russischen Hauptstadt an, um dort ihr Domizil zu beziehen. So wohnt auch Russlands Präsident Putin hier. Daneben gibt es aber auch noch arme Menschen, die hier ihre Heimat haben und durch die Zuzüge Neureicher langsam aber sicher vertrieben werden.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Irene Langemann
Produzent
  • Wolfgang Bergmann
Drehbuch
  • Irene Langemann
Musik
  • Michael Langemann
Kamera
  • Maxim Tarasjugin
Schnitt
  • Kawe Vakil

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

    1. Normalerweise darf diese Straße nicht gefilmt werden, aber das liegt nicht daran, dass hier die wohl höchste Dichte an reichen und prominenten Anwohnern im Land herrscht. Sondern daran, dass hier das Staatsoberhaupt Putin wohnt und im Autokonvoi zur Arbeit fährt – wobei die Polizei die stark befahrene Landstraße jedes Mal frei räumt. Die Filmemacherin, die 1990 aus Russland nach Deutschland übersiedelte, schaffte es mit Hartnäckigkeit und Insider-Kenntnissen, im Mai 2006 am Straßenrand drehen zu dürfen und einigen der Anwohner bis in ihre Paläste zu folgen. Für diesen Film mit Seltenheitswert aus einem Land der krassen sozialen Gegensätze hat der Russlandkenner Gerd Ruge die Schirmherrschaft übernommen.

      Irene Langemann lässt eine 70-jährige Frau erzählen, wie es hier früher aussah. Früher, als es noch mehr einfache Holzhäuser wie ihres ohne Wasserleitung gab und die Wälder noch nicht gerodet waren, um Platz für neue Residenzen zu machen. Die Jugendlichen, die auf ihren Quads über die Straße brettern, wissen, wie die einfachen Leute über ihre Eltern denken: Sie hätten ihr Geld auf krummen Wegen bekommen. Aber das sei nur Neid, sagt einer der Jugendlichen in die Kamera. Er kenne viele hier, die absolut legale Geschäfte machten.

      Solche Geschäfte zum Beispiel tätigt die Pelzdesignerin, die sich Helen Yarmak nennt, und die sich von einem Chauffeur über die Rubljovka in ihren Moskauer Laden fahren lässt. Ihre Zobelmäntel und –jäckchen bezeichnet sie als Pelztherapie für hart arbeitende Geschäftsleute. Die 27-jährige blonde Marusja fährt immerhin noch selbst ihren schicken Wagen – allerdings nur zum Vergnügen, denn sie arbeitet weder, noch studiert sie.

      Ein 12-jähriger Junge macht sich klarsichtig Gedanken über den Zustand der russischen Demokratie und die Zukunft des Landes. Seine Eltern sind stolz auf ihre Abstammung aus der Zarenfamilie und bauen mit wenig Geld windschiefe Häuser. Der Vater ist nämlich Architekt und glaubt sich mit seiner Stilrichtung, die er Dekonstruktivismus nennt, auf der Höhe der Zeit. Zu den Alteingesessenen zählt auch Galina Schostakowitsch, die auch ihren Nachbarn, den mittlerweile verstorbenen Musiker Mstislaw Rostropowitsch, für ein paar Worte vor die Kamera lockt.

      Irene Langemann aber macht keinen Hehl daraus, dass ihr die Rubljovka unheimlich ist. Nicht nur wegen der allmächtigen Polizei, sondern vor allem wegen dem undurchsichtigen, feudalen Machtgefüge, das die neuen Villenbesitzer mit den Politikern verbindet. Es kommen Bäuerinnen zu Wort, die erzählen, dass ihr Besitz dreimal in Folge abgefackelt wurde – offenbar ist das eine Methode, das soziale Gefüge an der Straße neu zu ordnen. Gerne schneidet Langemann, untermalt von kalten, dissonanten Pianoklängen, Aufnahmen aus der Prachtwelt einer blonden Multimillionärin gegen, zum Beispiel, Szenen aus der Hütte, die sich ein saisonaler Bauarbeiter aus Tadschikistan mit 15 seiner Landsleute teilt.

      Fazit: Die Rubljovka ist eine Landstraße aus der Provinz nach Moskau, an der sich die sozialen Gegensätze des Landes besonders krass offenbaren.
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    2. Rubljovka - Straße zur Glückseligkeit: Dokumentation über die Straße, die den Kreml mit dem Umland der russischen Hauptstadt verbindet.

      Die Dokumentation wirft einen Blick hinter den russischen Aufschwung und zeigt die Spalten und Konflikte auf, die sich durch die Gesellschaft ziehen. Trotz einer Drehgenehmigung wurde das Filmteam während seiner Arbeiten immer wieder vom russischen Geheimdienst FSB und verschiedenen Polizeieinheiten behindert.
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