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Rose Bernd

© ARD Degeto
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Poster Rose Bernd

Rose Bernd

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  • Kinostart: 31.01.1957
  • Dauer: 98 Min
  • Genre: Drama
  • FSK: ab 16
  • Produktionsland: BRD
  • Filmverleih: unbekannt

Darsteller und Crew

  • Maria Schell
    Maria Schell
  • Wolfgang Staudte
    Wolfgang Staudte
  • Raf Vallone
  • Käthe Gold
  • Leopold Biberti
  • Hannes Messemer
  • Arthur Wiesner
  • Siegfried Lowitz
  • Walter Ulbrich
  • Hans Abich
  • Klaus von Rautenfeld
  • Herbert Windt

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Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

    1. Das Drehbuch von Walter Ulbrich brachte die Grundelemente und Charaktere des Themas von Gerhart Hauptmann unter Wahrung der grundsätzlichen Zusammenhänge und Aussagen in eine mustergültige filmische Form. Dabei folgte die für den Film notwendige Sprengung des Bühnenrahmens in so disziplinierter Weise, dass schon vom Drehbuch her alle Vorbedingungen für den nahtlosen optischen Ablauf und die überzeugende dramatische Zuspitzung gegeben sind. Überlegte Durchformung der dramatischen Konstruktion, Sparsamkeit in den filmischen Mitteln und präziser Dialog sind im deutschen Film der letzten Jahre so selten, dass dem Buch zu „Rose Bernd“ eine Sonderstellung zugesprochen werden muss.

      Ebenso ungewöhnlich ist indes auch die Leistung des Regisseurs Wolfgang Staudte. Obwohl der Film in Farbe gedreht worden ist, vermeidet Staudte glücklich jedes Abgleiten in puren Naturalismus. Diese bei einem Stück Gerhart Hauptmanns an sich naheliegende Gefahr wird aber auch in jedem der klug in sich gesteigerten Komplexe durch den starken Bildsinn des Regisseurs und die seinem Wollen empfindsam angepasste Kamera vermieden. Die einzelnen Einstellungen des Films erweisen aufs neue die schon fast vergessene Erkenntnis, dass Film in erster Linie durch das Bild sprechen muss. […]

      Es sei u.a. darauf hingewiesen, wie die Triebhaftigkeit des „Mannsbildes“ Streckmann im wesentlichen durch die nächtliche Atmosphäre als kreatürlich gezeichnet wird. Auch die beiden Tanzszenen des Films sind bezeichnend; in der ersten versteht eine beweglich geführte Kamera den Ausbruch der Rose Bernd aus ihrer Bedrängnis hinein in den Tanz und in die Bewegung mit Streckmann überraschend deutlich zu machen, während die zweite Tanzszene mit Keil in dem leeren Tanzsaal unter den makabren Girlanden und inmitten umgekehrter Stühle die Einsamkeit und Verwirrung der Rose Bernd widerspiegelt. Derart taktvolle Symbolik ist in dem Film vielfach enthalten. Die Kameraführung ist mehr als nur zweckdienlich. Selbst die intime Szene im Kornfeld bleibt durch das Weggleiten der Kamera an den Ähren entlang erträglich, obwohl sie in ihrer Bedeutung keinesfalls geschmälert wird. Die Farbdramaturgie des Films steigert mit dem Fortgang des Themas die Farben immer mehr zum Düsteren und schließlich zur fast vollkommenen Farblosigkeit hin.

      Die in einem Drama der Leidenschaften naheliegende Tendenz zur Überbetonung in Gestik und Sprache wird durch die disziplinierte Darstellerführung vermieden. Der Zuschauer gewinnt letztlich gerade durch diese Zucht, die der Regisseur ausnahmslos auf alle Darsteller überträgt, das Gefühl der Zeitlosigkeit der dramatischen Vorgänge. Das Schicksal der Rose Bernd ist aus dem Verhaftetsein an irgend eine Zeit und an irgend ein bestimmtes Milieu herausgelöst und in überzeitliche Gültigkeit verwandelt. Dies zeichnet gegenüber anderen filmischen Gestaltungen Hauptmannscher Werke den vorliegenden Film besonders aus. Bei einer starken Regieleistung auch im Bezug auf die Darstellerführung erscheint es dem Bewertungsausschuss kaum angebracht, einzelne Darsteller besonders hervorzuheben. Er möchte indes auf zwei Darsteller hinweisen, weil seiner Meinung nach ihre Aufgaben die schwierigsten innerhalb der Handlung sind, nämlich auf Käthe Gold als gelähmte Frau Flamm und Hannes Messemer als August Keil. Gerade diese Figuren, denen vom Autor her durch körperliche Behinderung und Charakteranlage die „große Aktion“ versagt ist, konnten nur durch intensisve Verinnerlichung jene wissende, mitleidende und schließlich erlösende Funktion ausüben, die ihnen zugedacht ist.

      Auch die gesamte akustische Behandlung, die Mitwirkung der Stille oder des tumultarischen Geräuschs im Einklang mit der jeweiligen seelischen Stimmung verdient hohe Anerkennung. Das gilt auch für die sparsame und eindringlich akzentuierende Musik. Eine so bewusst gestaltgebende Verwendung akustischer Mittel sucht im deutschen Film jedenfalls ihresgleichen.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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