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Rendezvous in Belgrad

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Prakticni vodic kroz Beograd sa pevanjem i plakanjem: Romantischer Reigen um Paare aus unterschiedlichen Kulturen im modernen Belgrad - verbunden von melancholischen Liebesliedern.

Poster

Rendezvous in Belgrad

Handlung und Hintergrund

Als die französische Sängerin Silvie nach Belgrad zu einem Auftritt reist, will sich die von ihrem Mann frisch Verlassene lieber hemmungslos betrinken, was ihr junger Chauffeur dennoch hinreißend findet. Domina Melita hingegen ist schockiert, als ihr vermeintlich reicher Kunde, der amerikanische Diplomat Brian sich als simpler Koch entpuppt. Der türkisch-deutsche Geschäftsmann Orhan wird von einem Zimmermädchen unter den Tisch getrunken und ein kroatischer Tatort-Fotograf erlebt Haarsträubendes, als er seiner Braut am Hochzeitstag ein Geständnis macht.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Bojan Vuletic,
  • Stefan Arsenijevic
Produzent
  • Miroslav Mogorovic,
  • Oliver Röpke
Darsteller
  • Julie Gayet,
  • Marko Janketic,
  • Jean-Marc Barr,
  • Anita Mancic,
  • Nada Sargin,
  • Baki Davrak,
  • Hristina Popovic,
  • Leon Lucev,
  • Bojan Navojec,
  • Sophie Meister,
  • Nikola Vujovic,
  • Ana Markovic,
  • Miomira Dragicevic,
  • Milena Dravic,
  • Bojan Krivokapic,
  • Nikola Ljuca
Drehbuch
  • Bojan Vuletic,
  • Stefan Arsenijevic
Musik
  • Rastko Colic
Kamera
  • Jelena Stankovic
Schnitt
  • Ksenija Petricic
Casting
  • Karen Wendland

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

    1. Der Episodenfilm "Rendezvous in Belgrad" ist eine herrlich überdrehte Satire auf kulturelle Klischees und serbische Befindlichkeiten. In seinem ersten Spielfilm verwendet Regisseur Bojan Vuletic das Liebesthema als Schablone für eine augenzwinkernde gesellschaftliche Bestandsaufnahme. Serbien könne durch die befreiende Liebe zu ausländischen Gästen seine EU-Reife fördern, heißt es einmal. Die Episoden sind von Chorgesang und von Anpreisungen wie aus einem Reiseführer flankiert. Dazu passt der internationale Titel "Practical Guide to Belgrade with Singing & Crying" besser, der auch auf den satirisch unernsten Ton verweist.

      Der Regisseur porträtiert eine Stadt im Übergangszustand: „Das Alte ist noch nicht wirklich weg, und das Neue noch nicht wirklich verwurzelt", stellt er fest. Zu dem Alten aus Jahrzehnten des Sozialismus, des Krieges und der Isolation zählen beispielsweise polizeiliche Willkür und Korruption. In der vierten Episode beichtet sich das Polizisten-Brautpaar gegenseitig nicht nur Seitensprünge, sondern auch Dienstvergehen. Orhans Kneipenabenteuer in der dritten Episode gleicht einem Schnellkurs in Bräuchen und Gewohnheiten – vom exzessiven Feiern bis zu geschichtlichen Ressentiments. Der Flirt mit den Ausländern ist immer etwas zwiespältig, es spielen wechselseitig Berechnung, Misstrauen und Machtfragen mit hinein.

      Während Jagodas berauschtem Tanz mit Orhan dreht sich die Kamera schwindelerregend mit und zieht einen tiefer in den Strudel ihrer abgründigen Worte. In dieser folkloristischen Episode entfaltet der Film seine vielschichtige Spiellaune auf das Schönste. Auch die Chöre der Polizisten oder Zimmermädchen zwischen den Episoden sind ein witziger stilistischer Einfall. Und selbst das Hollywood nachempfundene Gewand des romantischen Films schillert in dieser Belgrader Version in neuen Farben. In der Hochzeitsepisode wirkt das Paar gerade dadurch echt, dass es altbekannte filmische Versatzstücke zertrümmern darf.

      Fazit: Bojan Vuletics Komödie "Rendezvous in Belgrad" erfreut mit ihrer Spiellaune und dem satirischen Blick auf eine Gesellschaft im Wandel.
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    2. Rendezvous in Belgrad: Romantischer Reigen um Paare aus unterschiedlichen Kulturen im modernen Belgrad - verbunden von melancholischen Liebesliedern.

      Bittersüßer bis skurriler Liebesreigen, der sich verschmitzt als Ode an die serbische Kapitale offenbart.

      Augenzwinkernd verkleidet sich die europäische Koproduktion als Touristenführer durch Belgrad, wirbt heiter-spöttisch für den EU-Beitritt Serbiens, womit Bojan Vuletic (Regieassistent bei „Klopka - Die Falle“) treffend die Bemühungen seines durch den Balkankrieg stigmatisierten Landes karikiert, sich als modern und weltoffen zu präsentieren. Sein Liebesreigen zwischen Bewohnern und Besuchern der serbischen Hauptstadt besteht aus vier Episoden, die er pfiffig mit Chorälen einrahmt, damit süßliche Stereotypen meidet und kauzig-kantige Begegnungen mit speziellem Humor serviert.

      Nicht wenige Protagonisten stehen am Rande des Nervenzusammenbruchs, besonders die manisch-depressive Chanteuse Silvie (Julie Gayet) aus Frankreich. Ihr junger einheimischer Chauffeur versucht die Herzgebrochene, die sich kapriziös dem Kulturauftritt verweigert, von der Volltrunkenheit zu bewahren und verliebt sich in sie - eine One-Night-Stand-Romanze, die keine Träume erfüllt. Denn die Realität sieht anders aus, das muss auch Domina Melita erfahren, als ihr amerikanischer Masochisten-Kunde Brian (Jean-Marc Barr) sie nachhaltig desillusioniert - ein weiteres tragikomisches Sonett, bei dem sehr viele Scherben produziert und Gefühle in - körperliche - Schmerzen übersetzt werden.

      Liebe ist Schmerz und Schmerz ist Glück könnte Vuletics Motto lauten, unter das sich auch die schräge Vignette eines türkisch-deutschen Geschäftsmanns stellen lässt, den ein blondes Zimmermädchen unter den Tisch säuft. Mit dem kroatischen Tatort-Fotografen, der seine Braut betrog, ausgerechnet am Hochzeitstag reinen Tisch machen will und sie in einer grotesken Verfolgungsjagd zurückgewinnen muss, schließt das ironisch-charmante Programm, das mit recht speziellen Humor und rabiaten Frauen aufwartet.

      Mag manches Streiflicht auch prätentiös aufflackern, die Landesschau, die die schwierige serbische Geschichte nur indirekt reflektiert und sich politischer Botschaften enthält, ist eine kuriose, dunkle Komödie mit eigenwilliger Poesie, garniert mit einer Spitze Hautgout. Der speist sich aus dem amüsant-anstößigen Verhalten und einem - allerdings sehr sympathischen - Blick in genuine Unzurechnungsfähigkeiten, eingebettet in eine Ode an ein Belgrad im (kulturellen) Frühling, spitzbübisch als Stadt der Zukunft angepriesen. tk.
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