Yaaron, Chef einer Anti-Terror-Einheit, ist ein Mann mit zwei Gesichtern. Zu Hause kümmert er sich liebevoll um seine hochschwanger Frau, als Polizeioffizier dirigiert er harte Einsätze gegen die von ihm gehassten Araber. Eine revolutionäre Zelle entführt bei einer Hochzeitsfeier drei Millionäre und hofft, im Fernsehen ihr politisches Manifest vor- und damit die Revolution in die zutiefst gespaltene Gesellschaft zu tragen. Beim tödlichen Countdown treffen Antiterror-Gruppe und linke Aktivisten aufeinander.
Darsteller und Crew
Regisseur
Nadav Lapid
Produzent
Itai Tamir
Darsteller
Yiftach Klein,
Yaara Pelzig,
Michael Mushonov,
Menashe Noy,
Michael Aloni,
Gal Hoyberger,
Meital Barda,
Shaoul Mizrahi,
Rona-Lee Shim'on,
Ben Adam
Drehbuch
Nadav Lapid
Kamera
Shai Goldman
Schnitt
Era Lapid
Bilder
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Kritikerrezensionen
Policeman Kritik
Policeman: Drama um den Zusammenstoß von Antiterror-Einheit und Protestbewegung in Israel.
Großartiges Psychodrama über Gewalt und Gegengewalt Israel, einem in sich zerrissenen Land mit extremem Gegensatz zwischen Arm und Reich.
Nadiv Lapid wagt und gewinnt. In seinem ersten Spielfilm erzählt er zwei Geschichten nacheinander, deren Protagonisten erst in der Schlusssequenz aufeinandertreffen. Hauptfigur des ersten Teils ist Yaaron, Chef einer Anti-Terroristen-Einheit, ein Mann mit zwei Gesichtern. Zu Hause kümmert er sich liebevoll um seine hochschwangere Frau, als Polizeioffizier dirigiert er Einsätze gegen die von ihm gehassten Araber. Einen an Krebs erkrankten Kollegen begleitet er fürsorglich zur Untersuchung, schlägt ihm gleichzeitig vor, die Verantwortung für Tötungen von Unschuldigen zu übernehmen, wegen derer die Einheit angeklagt ist, in der Hoffnung, einen Kranken werde man juristisch nicht verfolgen. Schnitt. Nach einer Szene, in der jugendliche Randalierer ein Auto zerstören, startet eine ganz neue Geschichte über ein Revolutionärsgrüppchen, das bei einer Hochzeitsfeier der Oberen Zehntausend drei Millionäre entführt in der Hoffnung, vor den Fernsehkameras ihr politisches Manifest vor- und damit die Revolution in die zutiefst gespaltene Gesellschaft zu tragen. Das Che-Guevara-Spiel der Youngsters unter einem charismatischen Anführer und einer jungen Frau endet tödlich. Die Anti-Terror-Truppe befreit die Geiseln. Wenn sich in der letzten Einstellung die Blicke der sterbenden Rebellin und die von Yaaron treffen, manifestiert sich hier auch der Bruch in der israelischen Gesellschaft, realisiert der Fighter, dass es nicht nur arabische, sondern auch jüdische Terroristen gibt.
Die zwei Storylines porträtieren ein in sich zerrissenes Land im Kriegszustand, bedroht nicht nur vom äußeren Feind, sondern auch vom inneren Klassenkampf. Die Attacke der israelischen Mittelschicht-Kids auf die Reichen erinnert an Jean-Luc Godards „La Chinoise - die Chinesin“ von 1968 und den Angriff von Bürger-Kindern auf die Bourgeoisie, auch wenn Lapid formal weniger experimentiert. Er fokussiert sich nicht nur auf die Mischung von Männlichkeit und Patriotismus, sondern primär auf die größten Gemeinsamkeiten zwischen den Gruppen einer geschundenen Generation, nämlich Fanatismus und Gewaltbereitschaft. Egal wie hoch die Kollateralschäden sind: Die einen glauben ohne wenn und aber an ihr Land, die anderen wollen dessen Machtstrukturen zerstören, um jeden Preis. Filme aus Israel sind meistens sehenswert. Dieser Film ganz besonders. mk.