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Nicotina

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Nicotina: Preisgekrönte mexikanische Thrillerkomödie in Echtzeit um einen rauchenden Computerfreak und verschwundene Diamanten.

Poster

Nicotina

Handlung und Hintergrund

In Mexikos pulsierender Metropole träumen viele Leute täglich vom schnellen Geld. Lolo (Diego Luna) ist einer von ihnen, und weil er gut mit Computern umgehen kann, soll für ihn der Traum jetzt wahr werden. Diamanten im Austausch gegen gehackte Schweizer Bankverbindungen heißt das Geschäft, und die Russenmafia zeigt Interesse. Weil aber weder Lolo noch seine amateurhaften Partner solchen Dimensionen gewachsen zu sein scheinen, tauchen bald jede Menge schräger Vögel auf, um an dem Deal teilzuhaben.

Von den Machern von „Amores Perros“ stammt diese atemlose, episodisch strukturierte Räuberpistole, in der sich die Schicksale von neun Menschen im Zeichen der Gier dramatisch kreuzen.

Eine Nacht in Mexico City: Ein Computerfreak hat einen Auftrag russischer Gangster zu erfüllen und gerät in Schwierigkeiten, als er ihnen die falsche Diskette aushändigt. Gleichzeitig beobachtet er mit einer in ihrer Wohnung installierten Computerkamera seine hübsche Flamme und Nachbarin. Und schließlich kommen noch verschwundene Diamanten und eine Friseuse ins Spiel, die das große Geld wittert.

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An einem Herbstabend in Mexiko City entbrennt eine verlustreiche Jagd nach dem großen Geld in Form einer beträchtlichen Ladung Diamanten. Da wäre etwa der verklemmte Computer-Hacker Lolo, der nicht nur Schweizer Kontodaten ausspioniert, sondern in bester Big-Brother-Manier auch die schöne Nachbarin observiert. Oder Lolos Diebes-Kumpanen El Nene und Tomson, eine gewalttätige, boshafte Friseuse, ein dicker Russen-Mafioso, eine frustrierte Apothekergattin oder ein tumber Polizist. Nicht alle werden die Nacht überleben.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Hugo Rodriguez
Produzent
  • Laura Imperiale,
  • Monica Lozano,
  • Federico González Compeán,
  • Eckehardt von Damm,
  • Laura Imperiale,
  • Martha Sosa
Darsteller
  • Diego Luna,
  • Daniel Giménez Cacho,
  • Jesús Ochoa,
  • Lucas Crespi,
  • Rafael Inclan,
  • Rosa María Bianchi,
  • Marta Belaustegui,
  • Carmen Madrid,
  • Norman Sotolongo
Drehbuch
  • Martin Salinas
Musik
  • Fernando Corona "Terrestre"
Kamera
  • Marcelo Iaccarino
Schnitt
  • Alberto de Toro
Casting
  • Alejandro Caballero

Bilder

Kritiken und Bewertungen

3,0
1 Bewertung
5Sterne
 
(0)
4Sterne
 
(0)
3Sterne
 
(1)
2Sterne
 
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Kritikerrezensionen

    1. Rauchen gefährdet Ihre Gesundheit. Ob nun Friseure, Apotheker, Schwerverbrecher oder Kleinkriminelle – der Zwiespalt zwischen Rauchern und Nichtrauchern zieht sich wie ein roter Faden durch die Handlung von „Nicotina“. Der hartgesottene Verbrecher Tomson hat nur vor zwei Dingen Angst: vor Hunden und vor Lungenkrebs. Sein ununterbrochen qualmender Kollege El Nene regt ihn dabei ständig auf, doch Nene hält das Schicksal für gefährlicher als Rauchen und Passivrauchen. Eine dunkle Vorahnung? Nikotin selbst wird sich an diesem Abend noch als am wenigsten tödlich erweisen.

      Die Apothekerfrau Clara darf in ihrem Laden nicht rauchen und muss das vor ihrem frustrierten Mann geheim halten. Eine Zigarettenpause ist das wichtigste für sie im Leben, ihrem Mann täuscht sie Migräne vor. Die hartgesottenste Raucherin ist wohl die Friseuse Carmen. Auch eine blutgetränkte Zigarette wird von ihr zu Ende geraucht.

      Inmitten dieses nebulösen Gequalmes steht Lolo. Lolo raucht nur unbewusst und nebenbei, er bildet den menschlichen Mittelpunkt in „Nicotina“. Eigentlich ist Lolo kein sonderlicher Sympathieträger, denn er ist ein Spanner: Zu verklemmt um seine Nachbarin auf seine „Gefühle“ anzusprechen aber dennoch versiert genug, sie nach allen Mitteln der Kunst auszuspionieren. Inmitten der chaotischen Ereignisse des Abends kann der sensible Lolo allerdings Mitleid erregen. Wenn sein großer Coup funktionieren sollte, hätte er genug Geld um Andrea alle ihre Wünsche zu erfüllen und ein schönes Leben zu führen.

      Die zahlreichen abendlichen Ereignisse werden durch geschickt verschachtelte Montagen übersichtlich und spannend präsentiert. Durch Splitscreens und Inserts werden viele erzählerische Möglichkeiten ausgereizt. Etwas flapsige Übergänge und der manchmal unausgegorene Humor drohen gelegentlich ins Klamottenhafte abzutreiben. Der Abend entwickelt sich jedoch zu einem absurden Blutbad, an dem alles auf dem Spiel steht. Die große Gefahr, in der alle Schuldigen und Unschuldigen schweben, schafft eine stetige Spannung, die durch groteske Momente immer wieder gelockert wird.

      „Nicotina“ ist ein abwechslungsreiches Kinoerlebnis, das mit liebevollen Details und großartigen Darstellern aufwartet. Trotz der Kurzweiligkeit lohnt sich ein genaues Hinsehen und eine intensive Betrachtung der elegant verflochtenen Ereignisse des turbulenten Abends.

      Fazit: Ein spaßiger Klamauk, der die ernsten Seiten des Lebens heiter betrachtet und als Film gut funktioniert.
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    2. Nicotina: Preisgekrönte mexikanische Thrillerkomödie in Echtzeit um einen rauchenden Computerfreak und verschwundene Diamanten.

      Quentin Tarantino und Guy Ritchie lassen grüßen, bei diesem hippen, knallharten und vertrackten Krimi, in dem Zigaretten und eine Handvoll Diamanten zentrale Rollen spielen. Schauplatz ist das nächtliche Mexiko City, wo „Y tu mamá también“-Star Diego Luna und seine beiden Kumpels einen lukrativen Coup durchziehen wollen. Doch der läuft aus dem Ruder - da hilft nur noch „Nicotina“, zur Beruhigung der Nerven. Für die Protagonisten dieses bitterbösen Spaßes ebenso wie für sein Publikum, das bis zuletzt rätseln darf, wer das muntere Schlachtfest überleben wird.

      Hugo Rodriguez? Der gebürtige Argentinier, der in Mexiko lebt und zu den Hoffnungen der „Neuen Welle“ gehört, hat bislang erst einen Spielfilm realisiert: „En medio de la nada“, das war 1994; im übrigen assistierte er mal Alfonso Cuarón, führte bei zwei Filmen die Kamera und ist sonst eigentlich nur als vielbeschäftigter Produzent in Erscheinung getreten. Eher abseitige Referenzen für einen talentierten, stilsicheren Filmemacher, dem nun mit „Nicotina“ eine starke Arbeit gelungen ist. Pate stand dabei - von der Erzähl- und Storystruktur her - zweifelsfrei Guy Ritchies „Snatch - Schweine und Diamanten“, während Figurenzeichnung, Musikeinsatz sowie der lapidare Umgang mit Gewalt eindeutig auf Quentin Tarantino verweisen. Modernes, temporeiches US-Genrekino trifft auf lateinamerikanisches Temperament - globalisiertes Zelluloid wenn man so will.

      Um 21:17 Uhr setzt die Handlung ein. An einem herbstlichen Tag in Mexiko City. Um 23:49 Uhr ist dann alles vorbei. Film fast in Echtzeit, gekonnt montiert - in altbewährter „Short Cuts“-Manier -, aufgepeppt durch klug eingesetzte Split-Screen-Aufnahmen. Von den rund zehn Protagonisten leben da einige nicht mehr. Sie waren auf der Jagd nach dem schnellen Geld in Form von Diamanten - oder einfach am falschen Ort zur falschen Zeit. Lolo - mit Spaß bei der Sache: Diego Luna, das einzige wirklich „bekannte Gesicht“ -, der verklemmte Computer-Hacker, der nicht nur Schweizer Kontodaten ausspioniert, sondern in Big-Brother-Manier auch die schöne Nachbarin. Seine Kleinganoven-Kumpels El Nene und Tomson, eine gewalttätige, boshafte Friseuse, ein dicker Russen-Mafiosi, eine frustrierte Apothekergattin oder der etwas tumbe Polizist.

      „Rauchen kann tödlich sein“, der Prämisse der europäischen Gesundheitsminister folgend, dreht sich nach Martin Salinas‘ prallem Drehbuch wieder mal alles um menschliche Gier, um Laster, Luxus und Liebe. Jeder will das, was er nicht hat. Dem vermeintlichen Glück wird atemlos hinterhergehetzt. Die Handlung schlägt Haken wie ein flüchtender Hase, immer wieder steht eine andere Figur im Brennpunkt des Interesses. Die Musik, ein Mix aus Lounge-Jazz, Salsa und Techno heizt die ewig gespannte Atmosphäre zusätzlich an, während die Personen wie Flipperkugeln durch die nachtdunklen, gefährlichen Straßen geschleudert werden. Rauch steigt auf. Aus Mündern, Zigaretten und Pistolenläufen… Schräg, grausam, witzig, gut. geh.
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