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Nachtgestalten

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Nachtgestalten: Melancholische Großstadt-Odyssee in einer Nacht in Berlin von einer Handvoll Menschen am Rande der Gesellschaft.

Poster

Nachtgestalten

Handlung und Hintergrund

Die Pennerin Hanna findet 100 Mark und will mit Lover Victor eine Nacht in einem Hotelzimmer mit Bad verbringen. Bauer Jochen trifft, nachdem ihm bereits auf dem Bahnhof seine Tasche gestohlen wurde, auf dem Straßenstrich auf Patty, die ihn bis zum Abschied mehrfach um Geld und Illusionen erleichtert. Altyuppie Hendrik Peschke nimmt sich am Flughafen eines nicht abgeholten schwarzen Rackers an.

Im nächtlichen Großstadtdschungel Berlins erlebt das Obdachlosenpaar Hanna und Victor ein Glücksgefühl, als es einen Hundert-Mark-Schein findet und sich daraufhin eine Nacht in einer Pension mit Bad leistet. Der naive Bauer Jochen dagegen trifft auf die Prostituierte Patty, die ihm erst das Nachtleben zeigt, um ihn dann um seinen Geldbeutel zu erleichtern. Und schließlich ist da noch der gestresste Angestellte Peschke, der sich als Mann der Tat erweist, als es gilt, einen am Flughafen nicht abgeholten, afrikanischen Jungen zu Hause abzuliefern.

Autor und Regisseur Andreas Dresen präsentiert das Schicksal unterschiedlicher Figuren im nächtlichen Großstadtdschungel Berlins: Das Obdachlosenpaar Hanna und Victor findet einen Hundert-Mark-Schein und leistet sich eine Nacht in einer Pension mit Bad, der naive Bauer Jochen lässt sich von der Prostituierten Patty das Nachtleben zeigen und sein Geld stehlen, und der gestresste Angestellte Peschke bringt einen am Flughafen nicht abgeholten, afrikanischen Jungen nach Hause.

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Darsteller und Crew

  • Dominique Horwitz
    Dominique Horwitz
  • Oliver Bäßler
    Oliver Bäßler
  • Susanne Bormann
    Susanne Bormann
  • Michael Gwisdek
    Michael Gwisdek
  • Imogen Kogge
    Imogen Kogge
  • Axel Prahl
    Axel Prahl
  • Andreas Dresen
    Andreas Dresen
  • Peter Rommel
    Peter Rommel
  • Meriam Abbas
  • Ricardo Valentim
  • Ade Sapara
  • Horst Krause
  • Andreas Höfer
  • Monika Schindler
  • Cathrin Pfeifer
  • Rainer Rohloff

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

    1. Our Daily Free Stream: Andreas Dresen - Nachtgestalten (german only). Our Daily Free Stream: Andreas Dresen - Nachtgestalten (german only). Berlin 1998 kurz vor dem Besuch des Papstes. Das Obdachlosenpaar Hanna und Victor, die drogenabhängige Prostituierte Patty und Jochen, ihr Freier, dann noch der Angestellte Peschke mit einem schwarzen Kind, das niemand am Flughafen abholte - sie alle führen eine Existenz im Schatten dieses Besuchs. Sie sind Nachtgestalten. Ihre Geschichten um ein Taxi, ein Hundertmarkschein und die Suche nach einer Unterkunft für die Nacht werden locker miteinander verbunden. Die Charaktere wirken teilweise zwar etwas stereotyp, dennoch lebt Nachtgestalten von einem Gefühl der Sehnsucht und kleiner schöner Gesten der gegenseitigen Hilfe. Berlin während der 90er bei Nacht, Andreas Dresen hat das Gefühl der Zeit eingefangen, als Berlin noch eine Stadt war, die in den Kinderschuhen steckte. Für mich war das damals die Stadt der versteckten Clubs, doch solche Nachtgestalten wie Patty (immer auf der Suche nach dem nächsten Fix, aber einen kurzen Moment lang von Freier Jochen ehrlich gerührt) gehörten eben auch zum Bild dieses "alten" Berlins. Die Hülle Berlins war damals noch nicht so aufpoliert, die Fassaden der Gebäude noch grau und dreckig, die Einschusslöcher aus dem Krieg nicht alle ausgebessert. Das, was wir als grossen Abenteuerspielplatz benutzten, das sah immer auch aus wie ein Ort der Einsamkeit und des Elends. Andreas Dresen betont diese triste Seite, wenn Peschke den schwarzen Jungen für eine Nacht bei sich aufnimmt. Dresen schafft das Kunststück, die Verzweiflung seiner Figuren immer wieder mit Komik zu verbinden. Wer sich noch an die schlimmen deutschen Beziehungs-Komödien aus Köln oder München aus den 90ern erinnert, der weiss diese leise Komik umso mehr zu schätzen! Nachtgestalten steht nicht nur für die "Rückkehr des Sozialen" im deutschen Kino. Nachtgestalten zeigt die Menschen und das Leben wie sie in "echt" auch vorstellbar sind. Dieser Realismus wird wundervoll ausgeleuchtet - achte mal auf die kunstvolle Farbgebung! Ein sehr sehr schönes Portrait des Nachtlebens einer Stadt, die so nicht mehr existiert. Noch mehr Berlin Filme gibts in unserer Film List auf cinegeek.de Viel Spass damit!
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    2. Nachtgestalten: Melancholische Großstadt-Odyssee in einer Nacht in Berlin von einer Handvoll Menschen am Rande der Gesellschaft.

      Filme der Nacht haben oft ein narkotisierendes Flair. Nicht so der zweite Film von Andreas Dresen („Stilles Land“, 1992), der während seiner nächtlichen Drehs mit kleinem Team und Handkamera in und um Berlin eine authentische Wirkung erzielte, die die des ähnlich gelagerten „Fette Welt“ übertrifft. Dresens Ansatz ist rauher, direkter und ohne falsche Versprechungen und bleibt bewußt konzentriert auf drei große Reisen in jener Nacht, als der Papst nach Berlin kam. Der bittere Ton der ungeschminkten Realität ist zugleich die ehrliche Attraktion von Dresens kleinen Fluchten durch die Metropole.

      Drei Geschichten um drei Paare verbinden sich ohne gewollte Modellhaftigkeit zu Variationen einer Großstadt-Odyssee. Die Pennerin Hanna (Meriam Abbas) findet hundert Mark und will mit Lover Victor (Dominique Horwitz als Clochard mit Gutmütigkeitsbonus) wenigstens eine Nacht in einem Hotelzimmer mit Bad verbringen, was auf groteske Weise erst scheitert und sich dann anders als erwartet erfüllt. Bauer Jochen (Oliver Bäßler als Kuhhirt mit romantischen Träumen von der großen Welt) trifft, nachdem ihm bereits auf dem Bahnhof seine Tasche gestohlen wurde, auf dem Straßenstrich auf Patty (Susanne Bormann), die ihm für 500 Mark das Nachtleben zeigen soll und die ihn bis zum Abschied mehrfach um Geld und Illusionen erleichtert.

      Während diese Geschichte gelegentlich zu deutlich ihre Sicht der kalten, verregneten und scheußlichen Sackgassennacht entwickeln, besitzt die dritte gewissermaßen „Licht am Ende des Tunnels“. Der verdient als Bester Darsteller auf der Berlinale ausgezeichnete Michael Gwisdek („Der Tangospieler“) spielt ohne Larmoyanz und mit trockenem Humor den Altyuppie Hendrik Peschke, der sich bereits auf dem absteigenden Ast seiner Karriere befindet. Er erweist sich unter seiner rauhen Schale als Mann der Tat, als es gilt, einen am Flughafen nicht abgeholten schwarzen Racker zuhause abzuliefern. Gwisdek macht mit seiner Leistung sein verkorkstes „Mambospiel“ des letzten Jahres vergessen. ger.
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