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München 72 - Das Attentat

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München 72 - Das Attentat: Großartig gespieltes Drama über eine Geiselnahme, die als Geburtsstunde des internationalen Terrorismus gilt.

Poster

München 72 - Das Attentat

Handlung und Hintergrund

Am Morgen des 5. September dringen palästinensische Terroristen ins Olympische Dorf ein und stürmen die Wohnungen des israelischen Teams. Sie fordern die Freilassung von 200 Kampfgenossen. In einem verzweifelten Wettlauf mit der Zeit versuchen die Mitglieder des Krisenstabs um Innenminister Genscher, die Situation in den Griff zu bekommen. Aufgrund diverser Pannen und mangelnder Ausbildung der Einsatzkräfte gerät der Versuch, die Israelis zu befreien, zum Desaster. Alle Geiseln sterben.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Dror Zahavi
Produzent
  • Prof. Nico Hofmann,
  • Ariane Krampe
Darsteller
  • Bernadette Heerwagen,
  • Felix Klare,
  • Heino Ferch,
  • Benjamin Sadler,
  • Stephan Grossmann,
  • Rainer Bock,
  • Arnd Klawitter,
  • Esther Zimmering,
  • Pasquale Aleardi,
  • Friedrich von Thun,
  • Arnd Schimkat,
  • Christoph Zrenner,
  • Shredi Jabarin,
  • Barbara Messner,
  • George Lenz
Drehbuch
  • Martin Rauhaus
Musik
  • Ulrich Reuter
Kamera
  • Gero Steffen
Schnitt
  • Fritz Busse

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • München 72 - Das Attentat: Großartig gespieltes Drama über eine Geiselnahme, die als Geburtsstunde des internationalen Terrorismus gilt.

    Erneut hat Teamworx einen wertvollen Beitrag zur Aufarbeitung der Geschichte dieses Landes geleistet. Wie keine zweite deutsche Produktionsfirma werfen die Produzenten rund um Nico Hofmann gemeinsam mit herausragenden Autoren und Regisseuren immer wieder Schlaglichter auf Persönlichkeiten und Ereignisse, die das Bild vor allem der Bundesrepublik prägten.

    Die Geiselnahme während der Olympischen Spiele 1972, als Palästinenser ins Quartier der Israelis eindrangen, hatte erhebliche Folgen. Die Tragödie gilt als Geburtsstunde des internationalen Terrorismus; und der tragische Ausgang des Verbrechens war ein grausamer Beleg dafür, dass konventionelle Polizeimethoden versagen müssen, wenn Verbrecher keine Angst vor dem Tod haben. Diese Erkenntnis markiert den Schluss des Films und sorgt für ein halbwegs versöhnliche Ende: Das Desaster des dilettantischen und daher völlig misslungenen Befreiungsversuch führte zur Gründung der speziell geschulten Einsatztruppe GSG9, die fünf Jahre später in Mogadischu erfolgreich die Entführung einer Lufthansa-Maschine beendete.

    1972 aber war weit und breit kein Profi in Sicht. Das amateurhafte Verhalten der Polizei bereitet fast schon körperliche Qualen. Dabei haben Martin Rauhaus (Buch) und Dror Zahavi (Regie) es nicht einmal darauf abgesehen, die Mitglieder des Krisenstabs bloßzustellen; auch wenn der von Heino Ferch als großkotziger Popanz verkörperte Polizeipräsident eine peinliche Fehleinschätzung an die andere reiht. Die Identifikationsfiguren im Zentrum müssen naturgemäß aus anderem Holz geschnitzt sein: Eine als Ordnungskraft eingesetzte Polizistin (Bernadette Heerwagen) und ein polizeilicher Hubschrauberpilot (Felix Klare) repräsentieren ein neues Deutschland, das der Welt beweisen will, wie sehr sich dieses Land 27 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gewandelt hat; ein Versprechen, das in dieser Form erst beim deutschen „Sommermärchen“ während der Fußball-WM 2006 eingelöst werden konnte.

    Mit den Spielen und den damit verbundenen Hoffnungen hält sich der Film allerdings nur kurz auf. Die heitere Stimmung weicht alsbald blutigem Ernst, als sich zeigt, dass die Polizei nicht einmal theoretisch auf eine Geiselnahme vorbereitet ist. Eventuelle Konflikte sollten vor allem weggelächelt werden. Nonchalant tut der Polizeipräsident im Prolog das Planspiel eines Kriminalpsychologen (Kai Lentrodt), der genau dieses Szenario entwirft, als realitätsfremd ab. Trotz dieser offenkundigen Borniertheit sind der Polizeichef und seine Kollegen eher tragische als lächerliche Figuren. Diese jederzeit spürbare Haltung der Filmemacher, schlichte Schwarzweißmalereien zu vermeiden, führt auch zu einer differenzierten Sicht auf die Terroristen. Anders als etwa in „Mogadischu“ (ebenfalls teamWorx) sind die Geiselnehmer keine brutalen Barbaren, woran wiederum die Figur Anna großen Anteil hat: Weil sie sich als Unterhändlerin zur Verfügung stellt, kann Anführer Issa (Shredi Jabarin) ihr die Gründe für den Kampf der Palästinenser gegen die Israelis erläutern.

    Der Film konzentriert sich ohnehin auf die handelnden Personen. Trotz eines Etats von rund vier Millionen Euro halten sich die Schauwerte in Grenzen. Umso entscheidender sind die Schauspieler. Natürlich ist „München 72“ auch ein Thriller von großer Spannung. Doch neben der Gänsehaut auslösenden biografischen Betroffenheit, die verfilmte Ereignisse der jüngeren Zeitgeschichte automatisch bewirken, sind es vor allem die Darsteller, die die große Qualität dieses Dramas ausmachen. Herausragend in jeder Hinsicht ist dabei der fast zwei Meter große Stephan Grossmann, der für teamWorx schon den jungen Helmut Kohl unnachahmlich verkörpert hat („Der Mann aus der Pfalz“); hier spielt er Hans-Dietrich Genscher, den damaligen Innenminister. Ähnlich markant: Benjamin Sadler als Ulrich K. Wegener, Chef der späteren GSG9, und Arnd Klawitter als Einsatzleiter. tpg.
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