Mit Herz und Handschellen: Todfeinde: Nina und Leo müssen sich um einen ermordeten Hausmeister kümmern...
Ganz schön dreist: Mit dem Hinweis auf eilige Ermittlungen in einem Mordfall drängeln sich Nina Metz und Leo Kraft bei einer Wohnungsbesichtigung vor. Es gibt zwar noch gar keinen Toten, aber das werde erfahrungsgemäß nicht mehr lange dauern: „Kein Samstag ohne Leiche.“
Und so stürzt kurz drauf ein Hausmeister vom Dach. Der allseits unbeliebte Grantler wird das Opfer eines infamen Plans: Jemand hat erst das Kabel seiner Satellitenschüssel durchtrennt und dann das Dachdeckerbrett angesägt. Dringend verdächtig ist die gesamte Hausgemeinschaft, denn der Hausmeister war regelrecht verhasst. Unterm Parkett findet sein Sohn (David Rott) sogar eine Akte mit pikanten Informationen über die Mieter. Außerdem entdeckt er bündelweise Bargeld, aber das händigt er der Polizei nicht aus. Auch ohne den Sohn stellt das Ermittler-Duo (Elena Uhlig und Henning Baum) allerdings bald fest, dass der Hausmeister Teil einer Bande war, die Juweliere überfallen hat. Seinen Tod aber erklärt das nicht.
Wie stets in den Geschichten mit dem schwulen Kommissar und seiner unglücklich verliebten Kollegin ist die private Ebene mindestens genauso wichtig wie die Lösung des Falls. Nina wohnt in Leos Haus, was seinem Freund Bernd (Holger Stockhaus) nicht sonderlich behagt. Während die Kombination der Erzählebenen in den beiden anderen Langfilmen der Reihe nicht immer harmonisch wirkte, gelingt sie diesmal ausgezeichnet (Buch: Michael Illner). Ninas Wohnungssuche wird sogar Teil des Falls, weil sie auf diese Weise doppelten Grund hat, mit den Mietern (unter anderem Bernadette Heerwagen, Max Tidof) ins Gespräch zu kommen. Und beim clever eingefädelten und spannend inszenierten Finale (Regie: Thomas Nennstiel) spielt Pilot Bernd sogar eine entscheidende Rolle: Sein riskanter Einsatz per Hubschrauber verhindert, dass es in dieser Rachegeschichte einen weiteren Toten gibt.
„Todfeinde“ ist nicht zuletzt wegen der deutlich komplexeren Geschichte ohnehin der beste der drei Filme, die Sat.1 nach Beendung der Serie „Mit Herz und Handschallen“ vor einigen Jahren hat produzieren lassen. Neben der überzeugenden Krimi-Story sorgt Michael Illners sorgfältiges Drehbuch immer wieder für witzige Einfälle. Aushalten muss sie erneut der Kollege Wacker (Jannis Spengler), der sich beim unvorsichtigen Hantieren mit der Dienstwaffe beinahe selbst erschießt, später aber mit kurzerhand beim Neffen entwendeten Legosteinen, Playmobil-Figuren und Schlümpfen auf wunderbare Weise den Tathergang rekonstruiert. tpg.