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Messner

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Messner: Persönliches Dokudrama über den Menschen Reinhold Messner und seinen ungewöhnlichen Lebensweg.

Handlung und Hintergrund

Mit seinem unerschütterlichen Ehrgeiz, sich immer wieder selbst zu übertreffen und die Grenzen des Möglichen zu überschreiten, hat Reinhold Messner den modernen Alpinismus revolutioniert wie kaum einer zuvor. Die Dokumentation zeichnet die wichtigsten Lebensstationen des berühmten Bergsteigers nach. In Interviewszenen kommen er selbst sowie seine engsten Vertrauten zu Wort und erzählen rückblickend darüber, wie Messner zu dem wurde, was er heute ist.

Darsteller und Crew

  • Florian Riegler
  • Martin Riegler
  • Hubert Niederwolfsgruber
  • Brunhilde Schatzer
  • Philipp Mantinger
  • Patrik Mantinger
  • Gabriel Messner
  • Aaron Messner
  • Paul Faller
  • Manael Garnier
  • Francois Palandre
  • Georges Moreira
  • Ralf Strassberger
  • Friedl Kreckl
  • Maxime Belleville
  • Reinhold Messner
  • Prof. Dr. Helmut Messner
  • Dr. Hubert Messner
  • Dr. Hans-Jörg Messner
  • Dr. Ursula Grether-Endres
  • Horst Fankhauser
  • Wolfgang Nairz
  • Hans Kammerlander
  • Peter Habeler
  • Claude Montessuit
  • Maurice Cretton
  • Andreas Nickel
  • Denis Ducroz
  • Irmin Kerck
  • Lodur Tettenborn
  • Hans-Christian Horn
  • Wolfgang Gleixner
  • Peter Horn
  • Andrej Melita

Bilder

Kritiken und Bewertungen

4,5
2 Bewertungen
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4Sterne
 
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1Stern
 
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Wie bewertest du den Film?

Kritikerrezensionen

    1. Reinhold Messner war schon zu oft in den Medien, als dass man sich von einer Biografie über ihn noch viel Neues erwarten könnte. Der Dokumentarfilm von Andreas Nickel erzählt denn auch mehr von den bekannten Episoden im Leben des Extrembergsteigers. Meistens schildert Messner die Ereignisse aus seiner Sicht, bewertet sie, erklärt seine jeweilige Motivation und forscht nach den Prägungen aus der Kindheit. Bekannte, Freunde und drei seiner Brüder erinnern unter anderem daran, wie Messners Alleingänge und Rekorde ihm nicht nur Ruhm, sondern auch den Ruf eines tollkühnen Draufgängers einbrachten. Die Stärke dieser aufwändigen Dokumentation liegt vor allem in der spannenden Kombination von Statements und Archivaufnahmen mit viel Reenactment.

      Die soziale Enge im heimatlichen Tal in Südtirol empfand der 1944 geborene Reinhold Messner schon früh als unangenehm. Zusammen mit dem strengen Vater ist sie die prägende Ursache für Messners lebenslanges Bedürfnis, Widerstand zu leisten. Indem er sich an Kletterfelsen in den Dolomiten abarbeitete, eroberte er sich ein Stück persönlicher Freiheit. Dafür nahm er sogar in Kauf, dass er in der Schule aneckte und es mit dem Abitur nicht auf Anhieb klappte, was ihn sogar veranlasste, Hals über Kopf von zu Hause auszuziehen. Ende der 1960er Jahre wurde dieser willensstarke Charakter zum Begriff in der internationalen Bergsteigerszene. Im Film erinnert sich ein Augenzeuge, wie man ihm 1969 bei der für unmöglich gehaltenen Alleinbesteigung der Droites-Nordwand im Mont-Blanc-Massiv zusah und dass diese Leistung eine ganze Generation prägte.

      Messner repräsentierte eine neue Einstellung zum Bergsteigen, die dort für Aufruhr und Veränderung sorgte wie auf analoge Weise die damalige Jugendbewegung in der Gesellschaft. Bei der Expedition zum Nanga Parbat 1970 geriet er unweigerlich in Konflikt mit deren Leiter, einem Bergsteiger alter Schule, der Messners Individualismus und Weigerung, sich unterzuordnen, missbilligte. Die Umstände, die dann zum Tod seines Bruders Günther führten und die Messner jahrzehntelang wilden Spekulationen aussetzten, nehmen auch hier breiten Raum ein. Messner erzählt noch einmal davon, seine Brüder erinnern sich an die Fragen, die in der Familie laut wurden. Dramen mit tragischem Ausgang spielen sich im Hochgebirge in jedem Jahr ab und scheinen die Gemüter dennoch besonders zu bewegen. Vielleicht weil sie an eigene Ängste rühren und Fragen nach dem richtigen und dem möglichen Verhalten in Extremsituationen oder nach den Grenzen der Mitverantwortung aufwerfen.

      Mit Peter Habeler gelang Messner 1978 die erste Everestbesteigung ohne Sauerstoffmaske. In Originalaufnahmen aus dem Archiv sieht man den jungen Messner freudestrahlend ins Basislager zurückkehren. Nach einer anderen Expedition liegt er halbtot im Gras und nach einer Doppelüberschreitung im Himalaya sagt sein Begleiter Hans Kammerlander, noch völlig unter dem Eindruck des Erlebten, wer so etwas mache, der solle am besten vorher sein Testament aufsetzen. In solchen Aussagen und Aufnahmen scheint das Image des egozentrischen, allen davonlaufenden Überfliegers durch, das Messner in der Zeit seiner größten Erfolge anhaftete. Insofern passt weder die musikalische Einbettung in die Flower-Power-Ära mit Bob Dylans „The times they are a-changin“, noch der Vergleich Messners mit dem Mythos von Sisyphos optimal zur Charakterisierung dieses Powermenschen.

      An einer Stelle sagt Messner, er habe zunächst mit dem Höhenbergsteigen aufhören wollen nach der Alleinbesteigung des Everest im Jahr 1980, denn „höher“, „alleiner“, „schwieriger“ wäre nicht mehr gegangen. Auch Messner erweist sich als Kind seiner Zeit, in der die Besteigung der Achttausender, zumal ohne künstlichen Sauerstoff, noch eine Sensation darstellte und nicht selten zum Wettlauf zwischen Rivalen geriet. Heute ist eine andere Generation von Extrembergsteigern unterwegs, die für ihre Sehnsucht nach Rekorden nach neuen Nischen suchen muss. Trotz seines recht bruchstückhaften Inhalts teilt der Film das Bewegende dieses bewegten Lebens auf spannende Weise mit.

      Fazit: In der spannenden, mit Reenactment-Szenen angereicherten Dokumentation „Messner“ erinnern sich der Rekordbergsteiger und Weggefährten an die Anfänge und die Meilensteine seiner großen Karriere.
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    2. Messner: Persönliches Dokudrama über den Menschen Reinhold Messner und seinen ungewöhnlichen Lebensweg.

      Regisseur Andreas Nickel dreht nach „Zum dritten Pol“ bereits seinen zweiten Film über das Bergsteigen. Er schafft mit seinem Dokudrama ein eindringliches Porträt über die polarisierende Person Reinhold Messner, auch aus Perspektive seines engsten Umfelds, und geht dem Mysterium nach, was den Extrembergsteiger antreibt. Dabei lässt er immer wieder spannende Kletterszenen einfließen. Drehorte waren zum Beispiel Südtirol (Dolomiten), Frankreich (Droites-Nordwand im Mont Blanc-Massiv), Nepal (Mount Everest) und Grönland.
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      1. Er ist einer der erfolgreichsten Bergsteiger aller Zeiten und hat als Erster alle Achttausender dieser Welt erklommen: Reinhold Messner. Doch nie war er unbestritten in der öffentlichen Wahrnehmung. 1970 musste Messner den Verlust seines Bruders Günther verkraften, mit dem er gemeinsam den Nanga Parbat bestieg. Doch nur Messner kehrte von der Expedition zurück. Der Filmemacher und Bergsteiger-Experte Andreas Nickel hat sich zum Ziel gesetzt, Reinhold Messner zu portraitieren. Zu Wort kommen dabei vor allem Menschen, die Messner gut kennen, allen voran seine Brüder. Dies macht den Film auch gleichzeitig zu einer Familiengeschichte. Das kollektive Trauma des Bruderverlustes wird thematisiert, ohne aber sensationsheischend zu wirken. Wichtige Stationen im Leben Messners werden fiktional nachgestellt, sind aber in die Erzählungen der realen Personen harmonisch eingebettet. Ein vielschichtiges Portrait einer ambivalenten und faszinierenden Persönlichkeit.

        Jurybegründung:

        Reinhold Messner, der Mann, der als erster Mensch einen Achttausender ohne Atemgerät bezwungen hat - aber auch der Mann, der seinen Bruder bei einer Tour am Nanga Parbat verloren hat. Seit Jahrzehnten ist dieser Mann eine Art Faszinosum, das kaum greifbar ist.
        Zwar war der Ausschuss über die eingesetzte Splitscreen und das Re-Enacting mancher Erinnerungen geteilter Meinung, doch war die Kritik an diesen beiden Punkten zu keinem Zeitpunkt der Diskussion so relevant, dass eine Prädikatisierung in Frage gestanden hätte. Zu groß ist die gesamte Leistung von Regisseur Andreas Nickel und seinem Team.
        Auf bewundernswerte Weise gelingt es Nickel, mit diesem Dokumentarfilm den Menschen Reinhold Messner dem Zuschauer näher zu bringen, ihn sozial- und auch zeitgeschichtlich einzuordnen, Motivationen und Handlungen nachvollziehbar zu machen. Die angeführten Gesprächspartner sind bestens ausgesucht und tragen spannende zentrale Aussagen bei. Wie dabei die Familie Messner als wichtige soziale und mentale Triebfeder für seinen Lebensweg mit beleuchtet wird, gehört zu den großen Leistungen des Regisseurs.
        Messner wird entmystifiziert, ohne dabei an Faszination zu verlieren, vielmehr wird der vielschichtige Mensch sichtbar, der über Jahrzehnte Menschen und Medien in seinen Bann gezogen hat. Seine Bedeutung für den Alpinsport der Gegenwart wird durch ein kurzes Zitat Luis Trenkers vermittelt, der seine Hochachtung und gleichzeitige Abneigung für diese neue Generation Bergsteiger auf den Punkt brachte.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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