Die 15-jährige Wendy liebt ihr Pferd Mocca und das Reiten über alles. Doch im alltäglichen Leben sieht es für den Teenager düster aus: Die herrische Mutter, Lady Mama, zwingt Wendy permanent ihr Zimmer aufzuräumen. Der Vater sitzt nach einem Reitunfall im Rollstuhl und verbringt seine Zeit mit Kegeln, Pornofilmen und dubiosen Finanzgeschäften. Als er Mocca an den örtlichen Pferdemetzger verkaufen will, gerär die ohnehin unheile Familienwelt aus den Fugen.
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Kritikerrezensionen
Mendy - Das Wusical Kritik
Mendy - Das Wusical: Verfilmung von Helge Schneiders gleichnamigem Theaterstück.
Kein TV-Movie im üblichen Sinn, sondern eine von Theo Roos für den Bildschirm aufbereitete Inszenierung von Helge Schneiders Bühnenstück - so wie es mit Erfolg im Bochumer Schauspielhaus auf die Bühne gebracht wurde (und wird). Und wieder einmal zieht das Multitalent Schneider als Komponist, Texter und Regisseur alle Register seiner absurden Kunst. Da gibt es - nicht zwingend in dieser Reihenfolge - einen sprechenden Kegel, ein Polizisten-Brathähnchen und eine grotesk-albern tanzende Vogelfigur, die den Tod symbolisieren soll. Ganz zu schweigen vom arroganten Stallpferd, das auf den Namen Dr. Rainer Klimke hört. Warum das alles? Warum eigentlich nicht? Wer bis dato kein Freund des schneiderschen Oeuvres war, wird auch durch „Mendy“ nicht bekehrt werden. Wer sich allerdings im Kino für gewollt dilettantische Genre-Parodien wie „Praxis Dr. Hasenbein“ oder „Texas“ begeistern konnte oder gar auf das neue Leinwand-Werk des Meister, den „Jazzclub“ wartet, der wird auch am „Wusical“ seinen Spaß finden. In der Fernseh-Fassung wird dabei deutlich, wie filmreif auch dieser Stoff eigentlich ist. TV-Regisseur Roos gibt dem lebahften Geschehen auf der Bühne eine neue Dimension, indem er Kameraperspekiven bietet, die über den Blick des Theaterzuschauers hinaus reichen. Helge Schneider selbst tritt - im Gegensatz zur Bühnenfassung - selbst in Erscheinung, als konfuser Erzähler in der „Pause“. Nüchtern betrachtet bleibt bei aller Albernheit und allem gewöhnungsbedürftigen Humor doch eines übrig: „Mendy“ ist eine rundum gelungene, bisweilen bösartige Parodie des Genres Musical. Genüsslich nimmt sich Schneider musikalische Anleihen aus Oper, Operette, Schlager, Blues und Country und lässt seine Darsteller bisweilen in schier endlosen Wiederholungs-Dialogen erstarren. Gekrönt, und mit bemerkenswerter Aktualität versehen, wird das Ganze durch ein „Superstar“-würdiges Schnulzen-Finale, bei dem Pferde und Metzger, Eltern und Kinder, Lebende und Tote einträchtig miteinander singen. Und es gibt das wohl überraschendste Outing in der Geschichte der Reiterhof-Schmonzette: Mocca ist gar kein Pferd, sondern ein verkleideter Mensch! Zwei Stunden TV-Unterhaltung der etwas anderen Art gehen damit zu Ende, ideal für den leicht absurden Jahresausklang.