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Marie-Line

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Marie-Line: Anrührendes, tragi-komisches Porträt einer Frau, die sich von autoritärer Putzkolonnen-Führerin zur solidarischen Chefin wandelt.

Poster

Marie-Line

  • Kinostart: 24.01.2002
  • Dauer: 100 Min
  • Genre: Drama
  • Produktionsland: Frankreich

Handlung und Hintergrund

Marie-Line ist Chefin einer Putzkolonne illegaler Ausländer, die sie wie auf dem Kasernenhof herumkommandiert. Ihrem tristen Privatleben entflieht sie als glühender Fan des Sängers Joe Dassin. Irgendwann entwickelt Marie-Line, Mitgefühl für ihre Mitarbeiterinnen, sorgt sich sogar um die Kinder einer verhafteten Illegalen. Mit ihrer ungewohnten Toleranz riskiert sie ihren Job.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Mehdi Charef
Produzent
  • Éric Névé
Darsteller
  • Aïssa Maïga,
  • Muriel Robin,
  • Fejria Deliba,
  • Valérie Stroh,
  • Yann Epstein,
  • Selma Kouchy,
  • Antonia Malinova,
  • Véronica Novak,
  • Sydney Kabran,
  • Noémie Thomas,
  • Marie Rivière,
  • Emmanuelle Laborit,
  • Gilles Treton,
  • M'bembo,
  • Fernand Guiot,
  • Eminé Oztoprak,
  • Cylia Malki,
  • Christian Sinniger
Drehbuch
  • Mehdi Charef
Musik
  • Bernardo Sandoval
Kamera
  • Alain Levent
Schnitt
  • Kenout Peltier

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Marie-Line: Anrührendes, tragi-komisches Porträt einer Frau, die sich von autoritärer Putzkolonnen-Führerin zur solidarischen Chefin wandelt.

    Mit seinem Regiedebüt „Tee im Harem des Archimedes“ bewies Mehdi Charef schon 1985, dass Blick auf soziale Realität und Unterhaltung kein Widerspruch sein muss. Auch in seinem neuen Film bringt er ein Stück pralles Leben auf die Leinwand. Die Wandlung der autoritären Putzkolonnen-Führerin Marie-Line zu einer liebevoll-solidarischen Chefin ist als anrührendes Frauenporträt inszeniert.

    Ausländer sind billige Arbeitskräfte, in Deutschland wie in Frankreich. So hat auch der Besitzer eines großen Supermarktes nichts dagegen, dass Illegale bei ihm putzen. Nur will er das nicht offiziell wissen. Also liegt die Last der Verantwortung auf Marie-Line, die ihre Untergebenen, darunter eine Afrikanerin, eine Albanierin und eine Russin, wie auf dem Kasernenhof herumkommandiert und sich als schlimmste Rassistin gebärdet. Sie hat nur ein Ziel - die „Putzstaffel des Jahres“ zu gewinnen und die Chancen stehen gut. Dank ihrer Drangsaliererei liegt kein Stäubchen herum, blitzt das Geschäft wie der Spiegelsaal von Versailles. Die Frau mit der eisernen Hand hat nur eine Schwäche, sie kümmert sich um den Fanclub für den Sänger Joe Dassin, tritt als dessen Interpretin und Imitatorin auf. Vielleicht will sie damit der Tristesse ihres Privatlebens entgehen, die Leidenschaft mit ihrem Mann, Mitglied der Front National, kocht auf Sparflamme, die Tochter fällt mit Baby in der kleinen Wohnung zu Last. Irgendwann ändert sich Marie-Line, entwickelt Mitgefühl für ihre Mitarbeiterinnen, sorgt sich sogar um die Kinder einer verhafteten Illegalen und hält Moslems nicht mehr per se für den Grund allen Übels. Mit ihrer ungewohnten Toleranz riskiert sie ihren Job. Mehdi Charef verbindet in diesem atmosphärisch dichten Film Humor und Tragik, Poesie und Realität, sorgt dafür, dass trotz der sozialen Thematik keine Larmoyanz aufkommt. Dies ist primär der Verdienst von Muriel Robin - ideal als harte Frau mit goldenem Herzen. Sie drückt ihre Empfindungen nicht durch viele Worte aus, sondern durch differenzierte Mimik und Gestik. Mal wirkt sie wie ein Dragoner, wenn sie durch die Gänge flitzt und die anderen antreibt, dann wieder verletzlich, wenn sie sich den sexuellen Attacken des Chefs mutig widersetzt. Charef schildert Alltägliches - Rassismus und Vorurteile, aber auch die Suche nach Liebe. Als der Gatte sie verlässt, antwortet Marie-Line auf Anzeigen und lernt jemand kennen, dem sie gefällt. Ein Leben am Meer wäre eine schöne Alternative träumt sie. Doch Rosenkranz an der Wand und Fernseher-Attrappe als Bücherschrank sind nicht ihre Welt. So geht sie wieder zurück, festen Schrittes und festen Willens, sich von niemanden mehr unterbuttern zu lassen. Bleibt zu hoffen, dass nicht nur ein weibliches Publikum oder Liebhaber des französischen Films dem spröden Charme von „Marie-Line“ erliegen. mk.
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