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Luks Glück

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Luks Glück: Tragikomödie um einen sympathischen Loser und Träumer, der seiner Freundin eine Musikkarriere ermöglichen will.

Poster

Luks Glück

Handlung und Hintergrund

Haruk, kurz: Luk, stolpert als verträumter Trottel ohne jede Bodenhaftung durch die Welt. Als seine Familie, türkische Einwanderer in Hamburg, gemeinsam den Lotto-Jackpot knacken, will der 29-jährige Einfaltspinsel mit dem unverhofften Geldsegen seiner heimlich angebeteten Amateursängerin Gül spontan ein Album produzieren, um sie zu beeindrucken. Dafür wendet er sich an seinen halbseidenen Cousin Cem, um in der Türkei ein Musikvideo zu drehen. Cem hat bereits Luks Eltern zu einem betrügerischen Hotel-Kauf dorthin gelockt.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Ayse Polat
Produzent
  • Christian Kux
Co-Produzent
  • Ayse Polat
Darsteller
  • Aylin Tezel,
  • Kida Khodr Ramadan,
  • Serkan Kaya,
  • Helene Grass,
  • Hanna Lütje,
  • René Vaziri,
  • Sumru Yavrucuk,
  • Sinan Bengier,
  • Maximilian Vollmar,
  • Oliver Törner,
  • Keziban Inal,
  • Atilla Öner,
  • Linda Steinhoff,
  • Sema Poyraz,
  • Özgür Karadeniz,
  • Oktay Cagla,
  • Anna Katharina Weißenfels,
  • Frank Ziegler,
  • Sila Özek,
  • Shayan Krieger
Drehbuch
  • Ayse Polat
Kamera
  • Patrick Orth
Schnitt
  • Marty Schenk

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

    1. „Warum machst du uns immer nur Probleme?“, klagt Luks Mutter. Der jüngere ihrer beiden Söhne hat noch nichts auf die Beine gestellt in seinem Leben. Sie kommt regelmäßig, um seine kleine Wohnung zu entmüllen und glaubt, dass nur der Hotelkauf in Kappadokien ihn retten kann. Kein Wunder, dass Luk (René Vaziri) nach der ersten Freude über den gemeinsamen Lottogewinn mit Eltern und Bruder einen Nervenzusammenbruch bekommt. Das Hotel interessiert ihn nicht, aber Gül (Aylin Tezel), die in Deutschland in einem Krankenhaus arbeitet und wunderschön singen kann. Er verspricht Gül, seinen Gewinnanteil in eine Plattenaufnahme mit ihr zu investieren, die sein Cousin Cem (Kida Khodr Ramadan) in der Türkei organisieren soll.

      Zwischen Deutschland und dem sonnigen Kappadokien entfaltet sich Luks später, aber dafür besonders turbulenter Abnabelungsprozess von daheim. Endlich hat er die Mittel, um den Eltern und seiner großen Liebe Gül zu beweisen, dass er erfolgreich sein kann. Aber er traut sich nicht so recht, sich der Mutter zu widersetzen. So schärft er Gül ein, seinen Eltern nicht zu sagen, warum sie auch in ihrem Wunschhotel in Kappadokien aufkreuzt. Der umtriebige Cem arrangiert für Luk einen Plattenvertrag und organisiert Tänzer und Requisiten für den aufwändigen Videoclip, den Luk vor der wunderschönen Bergkulisse drehen will. Aber die Dinge nehmen einen unerwarteten Verlauf, sowohl für Luk, als auch für seine Eltern.

      Die in Berlin lebende Regisseurin und Drehbuchautorin Ayse Polat thematisiert in der Komödie „Luks Glück“ auf erfrischend unsentimentale Weise die Unsicherheit ihres Hauptcharakters zwischen den Kulturen und zwischen Selbstverwirklichung und Familientradition. In dem Lied, das er mit seiner Gül aufnehmen will, verbindet Luk alte türkische Weisen mit flotten Beats und unterlegt sie mit einem Text, der zur Versöhnung der Kulturen aufruft. Für das Video lässt er zwei Tänzerinnen sich abwechselnd umarmen und aufeinander losgehen. Die ereignisreiche Handlung des Films springt zwischen lauter kleinen Szenen hin und her, die von skurrilen Figuren bevölkert sind. Cousin Cem hat Beziehungen, aber er fährt ohne Führerschein, der Plattenproduzent, dem er das Leben gerettet hat, benimmt sich merkwürdig und hat eine Assistentin, die unbedingt auf Luks Video will. Damit sie mitspielen darf, führt sie Luk vor, wie gut sie eine gewalttätige Attacke mimen kann.

      Vor allem solche merkwürdige Charaktere und ihr individueller Tatendrang sorgen für Dynamik und Spannung. Öfters spitzen sich die Dinge auf groteske Weise zu, mündet familiäre Harmonie in wüsten Streit oder umgekehrt. Dabei werden Klischees über Geschlechterbeziehungen und über die Begehrlichkeiten, die der Reichtum weckt, auf witzige Weise aufgegriffen. Der Film setzt auf Fantasie, auch in der visuellen Umsetzung, indem er beispielsweise Luks Träume und Visionen bebildert, und auf lebensnahe Schilderung von Alltagsszenen. Luk wirkt ungewöhnlich natürlich und bescheiden für eine männliche Hauptfigur, was ihn umso sympathischer macht.

      Luk, Gül und die anderen haben allerdings nicht viel Zeit, ihre Persönlichkeit zu entfalten. Sie bleiben in erster Linie Handlungsträger. Mit der Zeit häufen sich die Verwicklungen und Zwischenfälle unvorteilhaft. Nicht alle Ideen sind nämlich witzig, inspiriert oder plausibel. Man hat manchmal sogar den Eindruck, dass dem Film die Geduld fehlt, all seine einzelnen Sketche sinnvoll miteinander zu verbinden.

      Fazit: Die frische kleine Komödie „Luks Glück“ drängt ihren deutsch-türkischen Hauptcharakter durch eine mit Verwicklungen gespickte Emanzipationsgeschichte.
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    2. Luks Glück: Tragikomödie um einen sympathischen Loser und Träumer, der seiner Freundin eine Musikkarriere ermöglichen will.

      Loser-Tragikomödie um einen jungen Chaoten und seine türkische Familie, die mit ihrem Lotto-Jackpot nicht glücklich werden.

      Außenseiter haben es der deutsch-kurdischen Regisseurin Ayse Polat („en garde“) angetan. Mit Haluk, kurz: Luk (René Vaziri), einem waschechten Trottel und Träumer bleibt sie ihren Präferenzen treu, auch wenn sie diese erstmals tragikomisch ausformt. Bei der Hamburger Einwanderfamilie, die den Jackpot knackt und in die Türkei reist, um ihr Glück zu finden, aber sehenden Auges ins Verderben rennt, transformiert sich Frohsinn zur Depression.

      Denn der hasenschartige (Anti-)Held, ein 29-jähriger ohne jede Bodenhaftung, hat in seinem Leben noch nie etwas zustande gebracht und es wird rasch klar, warum. Mit dem unverhofften Kontostand will er seiner heimlich weiter angehimmelten Ex, der begabten Amateurchanteuse Gül (lebensecht: Aylin Tezel) imponieren und in einer haarsträubenden Schnapsidee mit seinem halbseidenen Cousin Cem in der Türkei ein Musikvideo zu alevitischem Pop produzieren. Natürlich hinter dem Rücken seiner Familie, die ihr Geld begeistert in einer Hotelanlage investieren will, obwohl das Etikett „Betrug“ darauf schon aus Deutschland erkennbar ist.

      Trotz Feel-Good-Elementen, voll aufgedrehter Musik und auch sonst explizit ausgestellter levantinischer Leidenschaft schreitet der Zerfall dieser definitiv nicht geschäftstüchtigen Verwandtschaft unaufhaltsam voran, was nicht nur am schrecklich unbeholfenen Kifferkopf Luk liegt, an dem die Kamera oft dicht und desorientierend klebt, um seine wirre Perspektive zu übernehmen. Der zunächst vorgegebene temporeiche Witz und Frohsinn verflüchtigen sich bald zugunsten eines von gelegentlichem Klamauk durchbrochenem Verlierer-Porträts einer grenznaiven Familie, die mit schlafwandlerischer Sicherheit ihr Glück leichtfertig verspielt und letztlich auseinanderbricht. Ein Film über das Scheitern, der vor allem den Protagonisten der Lächerlichkeit Preis gibt, ohne ihm die Chance zuzugestehen, ein glaubhafter Charakter zu werden. Die Figuren sind zu oberflächlich gezeichnet - man erfährt fast nichts über sie. Mag es damit an Tiefe mangeln, so sind es doch Einfälle wie die russische Ringerin Nathalia (toller Auftritt: Linda Steinhoff aus „Stratosphere Girl“) oder ein dilettantisch, aber voller Fantasie vorbereitetes Musikvideo, das diesen Nachschub der an „Türkisch für Anfänger“ gewachsenen Multi-Kulti-Fangemeinde empfiehlt. Der vom „kleinen Fernsehspiel“ realisierte Folklorespaß wirft mit (Komödien)Klischees nur so um sich, handelt aber kaum von teutonisch-türkischen Verhältnissen, sondern ist eher ein osmanisches Lustspiel. tk.
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