Kubaner küssen besser: Eine ziemlich ferngesteuerte junge Frau packt bei den Hochzeitsvorbereitungen auf Kuba plötzlich der große Freiheitsdrang...
Beim ZDF war’s kurz zvor noch der Mexikaner, der besser küsste („Und die Braut wusste von nichts“), ProSieben schickt nun einen schmucken Kubaner ins Rennen. Der heißt Ruben und hat leichtes Spiel. Eigentlich ist die Konstellation sogar unfair: hier ein blasser Unternehmensberater aus Rostock, der sich für seine Heavy-Metal-Tätowierung aus den Achtzigern schämt und seine Frau in einen Goldenen Käfig steckt. Sein Leben ist voll verplant: ihm die Karriere, der (zukünftigen) Gattin Kinder und Küche. Dort der lebensfrohe Kubaner, der getreu seinem Wahlspruch „La vida passa“ (das Leben passiert) lieber im Heute als im Morgen lebt.
Wie in der ZDF-Romanze steht der Ausgang des ungleichen Liebesduells also von vornherein fest. Allerdings braucht Doreen (Andrea Cleven in ihrer ersten Rolle überhaupt) auch dringend einen Retter, der sie aus ihrer misslichen Lage befreit, denn ihr Leben ist komplett fremdbestimmt. Da trifft es sich gut, dass Henning (Christian Kahrmann), der unbedingt im Kreise aller Lieben auf Kuba heiraten möchte, sie mit Cousine Peggy (Daniela Preuß) in die Karibik vorschickt, um die Hochzeit vorzubereiten. Origineller als die Handlung sind jedoch die Details, mit denen die Figuren charakterisiert werden, sowie einige magische Elemente. Außerdem gelingt es Regisseur Thorsten Schmidt nicht, die gelegentlichen Logiklücken zu vertuschen; und für eine Komödie hat der Film mitunter zu wenig Tempo.
Eher unmaßgeblich, aber recht amüsant sind dafür zwei Gastauftritte von Oliver Kalkofe als fettem Supermarktkunden, der Doreen mit seinen Reklamationen zur Verzweiflung bringt, weil ihm das garantierte Abnehmen weder mit dem „Killergriller“ noch mit einem „Belly-Crusher“ gelingen will. tpg.