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Kommissar Bellamy - Mord als Souvenir

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Bellamy: Zwischen Krimi und Familientragödie changiert Claude Chabrols 58. Film mit einem Gérard Depardieu in Hochform in der Titelrolle.

Poster Kommissar Bellamy - Mord als Souvenir

Kommissar Bellamy - Mord als Souvenir

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Handlung und Hintergrund

Ex-Polizeichef Paul Bellamy verbringt mit seiner Frau die Ferien lieber in der Nähe von Nimes als auf dem Nil, wie von ihr gewünscht. Doch er mag’s lieber gemütlich als aufregend und will einfach nur seine Ruhe haben. Die wird gestört, als ein Unbekannter auftaucht und behauptet, einen Obdachlosen umgebracht zu haben, um ein neues Leben anfangen zu können. Bellamy nimmt sich des seltsamen Falles an. Dann taucht sein Halbbruder auf, ein Abenteurer, Spieler, Trinker und Dieb, und bald hängt auch noch der Haussegen schief.

Ex-Polizeichef Paul Bellamy verbringt mit seiner Frau die Ferien lieber in der Nähe von Nimes als auf dem Nil, wie von ihr gewünscht. Denn er mag’s lieber gemütlich als aufregend und will einfach nur seine Ruhe haben. Die wird gestört, als ein Unbekannter auftaucht und behauptet, einen Obdachlosen umgebracht zu haben, um ein neues Leben anfangen zu können. Bellamy nimmt sich des seltsamen Falles an. Dann taucht sein Halbbruder auf, ein Abenteurer, Spieler, Trinker und Dieb, und bald hängt auch noch der Haussegen schief.

Darsteller und Crew

  • Gérard Depardieu
    Gérard Depardieu
  • Clovis Cornillac
    Clovis Cornillac
  • Jacques Gamblin
    Jacques Gamblin
  • Vahina Giocante
    Vahina Giocante
  • Claude Chabrol
    Claude Chabrol
  • Marie Bunel
  • Marie Matheron
  • Adrienne Pauly
  • Maxence Aubenas
  • Yves Verhoeven
  • Bruno Abraham-Kremer
  • Rodolphe Pauly
  • Odile Barski
  • Patrick Godeau
  • Françoise Galfré
  • Eduardo Serra
  • Monique Fardoulis
  • Matthieu Chabrol
  • Cecile Maistre

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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1 Bewertung
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Kritikerrezensionen

    1. Claude Chabrol widmet seinen Film „Kommissar Bellamy“ den beiden Georges: dem Kriminalautor Georges Simenon und dem Chansonsänger Georges Brassens. Der Friedhof, auf dem Brassens begraben ist, spielt in dem spannenden Krimi mit der für Chabrol typischen doppelbödigen Atmosphäre eine Rolle, und eines seiner Lieder wird vom Staatsanwalt vor Gericht gesungen. Das mag wie ein schräger Einfall wirken, aber Chabrol weist darauf hin, dass es einen solchen Vortrag wirklich gegeben hat, wie überhaupt die unwahrscheinlichsten Aspekte der Geschichte auf wahren Begebenheiten basierten und die glaubwürdigeren reine Fiktion seien.

      Zum ersten Mal hat der Regie-Altmeister mit Gérard Depardieu gedreht. Der 60-jährige Schauspieler wirkt als fülliger Kommissar, den das Treppensteigen im Elternhaus seiner Frau ermüdet, so natürlich wie in den meisten seiner Rollen. Das Ungezähmte, Vielseitige, das Chabrol auch dieser ruheliebenden Figur abverlangt, greift Depardieu wie ein Improvisationspartner auf. Einmal mehr erweist er sich im Kontakt mit Frauen als Charmeur, aber das weibliche Geschlecht bleibt ihm, selbst in Gestalt seiner Francoise, auch ein wenig suspekt.

      Der Kriminalfall entfaltet sich sehr anregend im Wechsel mit Szenen aus Paul Bellamys Privatleben, und das in einer kunstvollen Verschachtelung, die in Momente häuslicher Gemütlichkeit jähe Irritationen bringt. Schon die Eingangsszene, die den Blick auf das ferne Meer lockt, über den Rand einer Klippe hinaus, führt zur Entdeckung einer verkohlten Leiche. In dieser makabren Überraschung blitzt etwas Schalkhaftes auf. Immer wieder spielt Chabrol mit diesem Spaß an neuen Sichtweisen, gönnt sich sogar philosophischen Spott. Der ganze Fall entzieht sich, wie an einer Stelle gesagt wird, der klaren Trennung in Gut und Böse, die das Gesetz eigentlich verlangt.

      Francoise, gespielt von Marie Bunel, versteht nicht, wieso ihr Mann rein privat für einen absolut Fremden ermittelt, der wahrscheinlich ein einfacher Mörder ist. Dieser Versicherungsbetrüger, der Paul mit einer Mischung aus Scheu und Provokation begegnet, wird von Jacques Gamblin als schillernde Figur gespielt. Gamblin übernimmt genauer gesagt drei verschiedene Rollen, schließlich weiß Paul nicht so genau, wer und vor allem wie der Mann, der seine Hilfe braucht, eigentlich ist.

      Der dritte sehr überzeugende Schauspieler ist in diesem mit Liebe zum Detail inszenierten Werk Clovis Cornillac, der Pauls Halbbruder Jacques Lebas darstellt. Er ist ein düsterer, unbeherrschter Tunichtgut, der sich beim Frühstück schon deshalb schlecht benimmt, weil ihn die Idylle neidisch macht. Vor der schlimmen Auflösung bleibt es lange rätselhaft, was Paul an diesen konträren Charakter bindet. Für Vergnügen sorgt in diesem anregenden Film unter anderem auch, dass es im Ort einen anderen Kommissar gibt, denjenigen, der offiziell ermittelt. Bellamy hält ihn für einen Idioten, und begegnet ihm nicht, als ob die beiden füreinander Luft wären.

      Fazit: Die Ferien von Kommissar Bellamy gestalten sich dank Regisseur Claude Chabrol und Hauptdarsteller Gérard Depardieu abwechslungsreich mit jähem Blick in Abgründe.
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    2. Kommissar Bellamy - Mord als Souvenir: Zwischen Krimi und Familientragödie changiert Claude Chabrols 58. Film mit einem Gérard Depardieu in Hochform in der Titelrolle.

      Gérard Depardieu als bekannter Pariser Polizeiinspektor macht Ferien auf dem Land und stößt auf einen mysteriösen Fall.

      Nichts ist wie es scheint. Das ist bei Altmeister Claude Chabrol nicht neu, aber in seinem 58. Film spielt er die Ungewissheiten noch einmal so richtig aus und balanciert dabei mit Genuss zwischen Thriller und Familientragödie.

      Ex-Polizeichef Paul Bellamy verbringt mit seiner Frau (Marie Bunel) die Ferien in der Nähe von Nimes. Sie träumte zwar von einer Nilkreuzfahrt statt vom sonnigen Südfrankreich, aber der Göttergatte liebt’s bequem im durchgesessenen Fauteuil. Aus ist es mit der Ruhe, als ein Fremder anruft. Der Unbekannte, der sich als Noel Gentil ausgibt, behauptet steif und fest, einen Obdachlosen umgebracht zu haben, um mit seiner Geliebten ein neues Leben mit neuer Identität anzufangen und die Schulden loszuwerden. Sein Aussehen hat er durch plastische Chirurgie verändert. Aber so ganz ging der Plan, dem Toten seinen früheren Namen anzuhängen, nicht auf. Bellamys Spürnase ist gefragt, um Licht in den seltsamen Fall zu bringen. Als dann noch sein Halbbruder auftaucht, das genaue Gegenteil von ihm, ein Abenteurer, Spieler, Trinker und Dieb, hängt bald der Haussegen schief.

      Ausgangspunkt des Projekts war eine kleine Zeitungsnotiz über einen Versicherungsbetrug und der Wunsch, einen Film mit Gérard Depardieu zu drehen (dessen Filmname Bellamy erweist Maupassant seine Reverenz). Und wohl kein anderer hätte diesen bulligen und gemütlichen, gleichzeitig auch schlitzohrigen Kommissar spielen können, ein bisschen behäbig und faul, aber im Kopf flink wie ein Wiesel, wenn’s sein muss. Die Verknüpfung von Krimi- und der am Ende tragischen Familiengeschichte ist nicht immer voll gelungen, fein austariert dagegen der in der Kindheit verwurzelte brüderliche Zwist, der unterschwellige Neid des einen auf den anderen. „Kommissar Bellamy“ ist ein Schauspielerfilm, in dem Jacques Gamblin gleich in drei Rollen schlüpft und Clovis Cornillac in großer Ambivalenz das schwarze Schaf der Familie mimt, verletzend und verletzbar. Mag die Abgründigkeit weniger geheimnisvoll versponnen sein als in anderen Chabrol-Filmen und die Bourgeoisie weniger verlogen und hinterhältig, Gérard Depardieu in einer der besten Rollen seit Jahren, wiegt jegliche Schwäche auf. mk.
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